Hörerpostsendung 7.2.2021
Heute mit Zuschriften von Hörern aus Deutschland, den Niederlanden und Finnland.
Sorin Georgescu, 07.02.2021, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Eigentlich wollte ich heute mit Hörerbriefen beginnen, die wir über die herkömmliche Schneckenpost erhalten haben. Doch habe ich in der Ablage gar nichts vorgefunden, und dann hat mir unsere Kollegin in der Postbearbeitung mitgeteilt, dass es noch ein bisschen dauert mit der Registrierung der eingetroffenen Post. Einigen Hörern wird das nicht gefallen, Sie müssen aber Verständnis dafür haben, denn wir haben seit Jahren nur noch eine einzige Mitarbeiterin in der Postbearbeitung, die sich um den Postverkehr sämtlicher Sprachredaktionen kümmert. Früher waren es drei Damen, außerdem hatten einige Redaktionen auch eine eigene Aushilfe. Diese Zeiten sind längst vorbei, die Zuschüsse werden nicht großzügiger, ganz im Gegenteil, und die Pandemie beschleunigt auch noch die Digitalisierung des Alltags und der Arbeitswelt.
Manches ist hilfreich an dieser Entwicklung, anderes wiederum bedenklich. Beispielsweise wurde in meiner Wohngegend ein neuer Supermarkt einer bekannten Kette eröffnet, der nebst regulären Kassen über zwei sogenannte Selbstbedienungskassen, auch self-scannings oder self-checkouts genannt, verfügt. Dort arbeiten keine Kassierer, sondern der Kunde scannt die eingekauften Waren selbst ein und bezahlt dann mit der Bankkarte. Meist steht ein Mitarbeiter in der Nähe, der bei technischen Problemen hilft. Das mag zwar bequem und modern klingen, für den Einzelhandel ist das sicherlich eine Personalkostenreduzierung, doch für andere Menschen bedeutet das den Verlust des Arbeitsplatzes.
Ein weiteres Beispiel sind die Rechnungen, die man für verschiedene Dienstleistungen wie Handy-Vertrag, Kabel-TV, Internetanschluss und Gaslieferung bekommt. Die meisten Anbieter drängen die Kunden geradezu, auf gedruckte Rechnungen zu verzichten und sich stattdessen ein Benutzer-Konto anzulegen, wo man dann die Rechnungen in elektronischer Form einsehen kann. Alles schön und gut, mir passt es und ich finde es auch erleichternd, keinen Papierkram mehr in irgendwelchen Schubladen verstauen zu müssen. Doch was ist mit älteren Leuten, die mit Computer und Smartphone nicht so versiert sind oder erst gar nicht damit zurechtkommen? Manche Anbieter verschicken auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden die Rechnung immer noch in Papierform, andere wiederum machen für die Anlegung eines elektronischen Benutzerkontos den Verzicht auf die klassische Rechnung zur Bedingung. Nicht besonders freundlich gegenüber älteren Menschen.
Die Corona-Pandemie bestimmt weiter unser Leben, der Beginn der Impfkampagne ist überall in Europa mit Pannen und Lieferungsengpässen verbunden – hüben wie drüben. In dem Sinne erhielten wir Feedback von mehreren Hörern. So etwa schrieb uns Peter Vaegler aus Stralsund über die Zustände in seiner Heimatregion:
Liebe Freunde in Bukarest,
gestern wollte ich eigentlich versuchen, die Sendung über den Livestream zu hören, aber es hat nicht funktioniert. Habe ich schnell wieder mein Radio eingeschaltet und die Sendung war gut zu verfolgen.
In der Sendung ging es, wie seit Monaten schon, über die Pandemie, und wie ich erfuhr, hat man auch in Rumänien Probleme mit dem Nachschub des Impfstoffes. Es ist schon bedauerlich, dass es für diejenigen, die sich impfen lassen wollen, nicht genügend Impfdosen gibt. Aber auch in Deutschland gibt es viele Probleme. Hier sollen ja zuerst die über 90-jährigen geimpft werden. Die eingerichteten Hotlines, über die man die Termine erhält, funktionieren nicht richtig und es ist doch schon ganz schön kompliziert. Eine 89-jährige Ehefrau begleitete ihren 90-jährigen Mann, der schon gehbehindert war, zum Impfen. Während der Mann geimpft wurde, konnte die Frau nicht geimpft werden, da sie noch zu jung“ war.
In unserem Landkreis gibt es ein Impfzentrum. Von einigen Orten müssten diejenigen, die geimpft werden können, mehrere Stunden z.T. mit Schiff, Bus und Bahn nach Stralsund fahren und dann natürlich auch wieder zurück, man ist also einen ganzen Tag unterwegs, und das ja zweimal, weil man nach ca. 14 Tagen die zweite Spritze erhält. Viele Ältere verzichten daher auf die Impfung, weil sie sich nicht unnötigen Kontakten in den öffentlichen Verkehrsmitteln aussetzen wollen und stundenlang mit einer Maske umherlaufen müssen.
In der Sendung hat mir besonders der Beitrag über die Gruppe Kryptonite Sparks“ gefallen. Ich habe mir auch gleich die Homepage der Gruppe angeschaut und gesehen, dass sie eine große Anzahl von Merchandising-Artikeln haben. Vielleicht bestelle ich mir ja ein T-Shirt
für den Sommer.
Herzliche Grüße aus Stralsund und bleiben Sie gesund!
Und auch Dieter Feltes, der im oberpfälzischen Pyrbaum zu Hause ist, gab uns diesbezüglich Feedback:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank wieder für die aktuellen Informationen aus Ihrem Land. Wie auch in Ihren Sendungen ist das Thema Corona aktuell. Ja, auch bei uns in den Nachrichten wird viel über den Virus gesprochen. Scheinbar hat auch Rumänien Probleme mit der Beschaffung des Impfstoffs. Sicherlich gibt es nicht nur in Bukarest die sogenannten Impfzentren, sondern auch in den ländlichen Gebieten. Werden bei Ihnen auch die Alten- und Pflegeheime bevorzugt? Ich persönlich habe mich mit meiner Frau per Mail im Impfzentrum angemeldet. Ein Termin soll mir mitgeteilt werden. Meine Tochter, die in einem Pflegeheim tätig ist, hat jetzt auch die 2. Impfung erhalten, die sie gut vertragen hat.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund!
Ihr Hörer
Dieter Feltes
Liebe Freunde, herzlichen Dank für die persönlichen Mitteilungen. Auch in Rumänien verläuft es ähnlich. Es wurde eine Online-Plattform eingerichtet, wo man sich für die Impfung in Zentren im jeweils eigenen Landeskreis anmelden kann. Der Ansturm war groß, das Portal hat am Anfang nur sehr schlecht oder gar nicht funktioniert; jetzt geht es, doch die Impftermine sind schon für Monate vergeben, also heißt es, sich in regelmäßigen Abständen einzuloggen, um Jagd auf frei werdende Impfplätze zu betreiben. Bei uns wird die Impfkampagne in drei Phasen durchgeführt: In der ersten Phase, die schon durchgeführt wurde, hat man sogenannte Frontliner geimpft – also medizinisches Personal, Kranken- und Altenpfleger. Die zweite Phase ist in zwei Unterabschnitten geteilt: In Phase II A werden Menschen über 65 und chronisch Kranke geimpft; Phase II B gilt für sogenannte Key Worker – das sind Lehrer, Angestellte des vom Nachrichtendienst betriebenen sogenannten Speziellen Telekommunikationsunternehmens, das übrigens auch das Anmeldeportal für die Impfung entwickelt hat, und schließlich Angestellte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Rundfunks. In der dritten Phase sind dann alle anderen dran.
Man kann sich selbstverständlich über die Sinnhaftigkeit dieser Unterteilung Gedanken machen, auf jeden Fall beruht alles auf Freiwilligkeit – niemand wird gezwungen, sich zu impfen. Ich bin auf jeden Fall froh, Impftermine für meine 85. bzw. 87 Jahre alten Eltern ergattert zu haben; die erste Dosis haben sie bereits erfolgreich verabreicht bekommen, Nebenwirkungen gab es Gott sei Dank keine, und nächsten Samstag erhalten sie die zweite Impfung. Was uns in der Redaktion anbelangt, so hat der Rundfunk Listen mit den impfwilligen Angestellten erstellt und sie an den Sondertelekommunikationsdienst gesendet, damit wir auch für einen Impftermin berücksichtigt werden. Die Anmeldung erfolgt allerdings auf individueller Basis und es ist eben Glückssache – ein Kollege hat sich schon impfen lassen, einige haben Termine erst im März oder April finden können und wiederum andere müssen noch warten, da das Portal momentan anzeigt, dass alle Impfzentren auf unbestimmte Zeit ausgelastet sind.
Insgesamt steht Rumänien im weltweiten Ranking des Impffortschritts nicht unbedingt schlecht da – mit bislang knapp 800.000 Geimpften oder umgerechnet 4% der Bevölkerung belegt Rumänien weltweit den 18. Platz nach dem Stand vom 5. Februar. Deutschland steht mit 2,84 Mio. Geimpften auf Platz 9, das sind allerdings nur 3,43% der Gesamtbevölkerung. Aber es ist verständlich, denn Deutschland hat im Vergleich zu Rumänien das Vierfache an Bevölkerung und ich habe in Medienberichten gesehen, dass föderale Strukturen manchmal hinderlich sein können.
Doch genug des leidigen Themas Covid-19-Pandemie und Impfung. Nicht selten erhalten wir auch Feedback aus Ländern außerhalb des deutschsprachigen Raumes. So etwa hinterließ uns Kees Swaagman (aus Noordwijk, Südholland, NL) eine Nachricht im Online-Formular:
Meine Damen und Herren,
Entschuldigung für die Schreibfehler!
Deutsch ist für mich eine Fremdsprache, die ich verstehe, aber ich schreibe selten in deutscher Sprache. Ich habe eine Sendung Eures Senders gehört – am 27.1.2021 auf 7330 kHz, zwischen 15.10 und 16.00 Uhr GMT. […] Ich war vor ein paar Jahren in Rumänien auf einer Rundreise und muss sagen, der Wein hat damals geschmeckt.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Swaagman! Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, umgekehrt ist es ja genauso – wir verstehen einigermaßen Niederländisch, würden aber auch nicht behaupten, dass wir es richtig schreiben könnten. Trotzdem versuche ich’s mal, und Sie werden sicherlich Nachsicht haben, wenn es nicht ganz richtig ist: Wij zenden u onze allerhartelijkste groeten en bleif in goede gezondheid!
Und auch aus Finnland meldete sich ein neuer Hörer. Folgende Zeilen erhielten wir von Mikko Piippo (aus Helsinki) per E-Mail:
Liebe Freunde,
wir alle wissen doch, dass die letzten 12 Monate ganz anders waren, als wir geplant hatten. Aber endlich war es mir auch möglich, ein altes Hobby wiederzuentdecken. Nach einer Pause von 30 Jahren macht es mir genauso viel Spaß wie in den 80er Jahren, Kurzwellensendungen aus fremden Ländern zu hören. Gerade jetzt, wenn ich nicht reisen kann, ist das Radio wieder mein bester Freund geworden.
Heute habe ich zum ersten Mal Radio Rumänien International auf Kurzwelle gehört, und zwar sogar mit einem sehr guten Signal auf beiden Frequenzen.
Technische Details: Mein Empfänger war ein Kiwi-SDR-Empfänger mit KAZ-Antenne.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mit einer eQSL oder einer E-Mail meinen Bericht bestätigen könnten.
Mit herzlichen Grüßen aus Helsinki
Mikko Piippo
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Piippo. Sobald die QSL-Karten gedruckt sind, schicken wir Ihnen eine. Herzliche Grüße nach Helsinki und bleiben Sie gesund!
Auch aus Deutschland melden sich immer wieder Hörer, die uns wiederentdeckt haben. Eckhard Hensel (aus Eisenhüttenstadt, Brandenburg) hinterließ uns eine knappe Botschaft im Online-Formular:
Ich höre RRI schon wieder seit ein paar Jahren, auch auf der Mittelwelle höre ich gern rein. Die Stationen auf MW kommen wegen der steigenden Propagation jetzt wieder besser rein. Alles Gute für 2021 und bleiben Sie gesund!
Vielen Dank für das Feedback und bleiben auch Sie gesund!
Ebenfalls nach längerer Zeit meldete sich per E-Mail Ralf Ladusch (aus Cottbus):
Herzliches Hallo nach Bukarest!
Nach gefühlt mehreren Jahren melde ich mich mal wieder. In dieser Zeit war ich RRI aber nicht untreu. Sozialen Medien und Podcast sei Dank.
Nun habe ich endlich eine Antenne gefunden, die den Elektro-Nebel in der Wohnung etwas aufhellt. So kann ich wieder Euren Sendungen auf Kurzwelle lauschen. Meine Kinder (8 und 12 Jahre alt) schaffen es mittlerweile auch, sich allein zu beschäftigen, bzw. ist Papa langsam abgeschrieben. Ich habe also Zeit für meine Hobbys.
Wenn ich Euch lausche, kommt wieder etwas Fernweh auf. Die derzeitigen Reisebeschränkungen sind nicht angenehm. Dank Euren Sendungen kann ich aber etwas verreisen. Sei es in den Nachrichten aus Rumänien und angrenzenden Regionen, den Musikbeträgen oder dem touristischen Magazin, dem ich gerne folge. Der Beitrag über die moldawische Präsidentin war heute sehr spannend. Ich bin gespannt, was sie umsetzen kann.
Herzlichen Dank und Grüße aus Cottbus
Ralf
Herzlichen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Ladusch. Viele Grüße aus Bukarest und bleiben Sie gesund!
Zeit für die Postliste. Die Postbriefe sind hoffentlich bis nächste für mich Woche aufbereitet. Auf elektronischem Wege erhielten wir bis einschließlich Samstag Meldungen von Reinhard Schumann, Peter Vaegler, Maria Seiser, Alfred Albrecht, Carsten Fenske, Eckhard Hensel, Michael Willruth, Helmut Matt, Reinhard Westphal, Christian Siebert, Dieter Feltes, Ralf Urbanczyk, Ralf Ladusch und Gerd Brüschke (D) sowie von Paul Gager (A) und Chris Malboeuf (CAN).
Audiobeitrag hören: