Hörerpostsendung 7.10.2018
Heute mit Zuschriften von Peter Vaegler, Michael Lindner, Gerhard Kriehn und Martin Schöch sowie den Eindrücken unserer Quiz-Gewinner von ihrer Rumänien-Reise.
Sorin Georgescu, 07.10.2018, 17:30
Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Gegen Ende vergangener Woche hat mich eine schlimme Entzündung erwischt – meine rechte Gesichtshälfte war angeschwollen und ich hatte auch Kopfschmerzen. Ob es eine Neuralgie war oder der letzte Weisheitszahn langsam raus will und dabei schief wächst, was mir mein Zahnarzt anhand eines älteren Röntgenbildes prophezeit hat, weiß ich noch nicht – ich werde demnächst erneut zum Arzt gehen müssen, um das zu erfahren. Auf jeden Fall hat das letzten Sonntag zum Ausfallen des Funkbriefkastens geführt, denn kurzfristig und vor allem am Wochenende ist es nicht so leicht, Ersatz für einen ausfallenden Mitarbeiter zu finden.
In der Zwischenzeit habe ich die Postbriefe gelesen, die wir während des Sommers erhalten haben – und damit möchte ich heute auch beginnen.
Von Peter Vaegler aus Stralsund erhielten wir eine selbstgebastelte Dankesbezeigung in Form eines Plakats mit zwei Fotos unseres Hörers, die 50 Jahre umspannen: Das eine Bild zeigt Herrn Vaegler im August 1968, das andere wurde in diesem Sommer aufgenommen – somit sind es nun 50 Jahre her, seitdem er uns die Treue hält. Folgende Zeilen begleiteten das schöne Präsent:
Liebe Freunde in Bukarest,
normalerweise schicke ich ja meine Empfangsberichte immer per E-Mail, das geht schnell, kostet nichts und der Brief geht nicht verloren. Doch ein besonderer Anlass veranlasst mich, heute doch wieder einen richtigen“ Brief zu schicken.
Im letzten Monat waren es 50 Jahre her, dass ich von Ihrem Sender, damals noch Radio Bukarest, die erste QSL-Karte erhielt. In diesen 50 Jahren habe ich wirklich sehr viele Ihrer Sendungen verfolgt und natürlich auch viele QSLs erhalten und auch eine Reihe von Diplomen, die damals noch verliehen wurden. Aber die erste Karte eines jeden Senders hat bei mir einen Ehrenplatz.
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Daher möchte ich Ihnen heute ein Diplom“ verleihen, für 50 Jahre informative Sendungen! Die Sendungen habe ich mit großem Interesse verfolgt, hat mich doch das Leben in Rumänien immer interessiert. Damals habe ich auch Zeitungen wie Rumänien heute“, die Banater Zeitung“ und die Karpatenrundschau“ gelesen. Ich weiß nicht, ob es diese Zeitungen heute noch gibt.
Die Zeiten haben sich geändert. Während man als Jugendlicher doch recht viel Zeit fürs Hobby hatte, hat das Berufsleben und die Familie doch andere Prioritäten gesetzt. Trotzdem versuche ich, so oft es geht, die Sendungen aus Rumänien auf Kurzwelle zu verfolgen, obwohl es ja jetzt auch andere Verbreitungswege wie das Internet gibt. Doch für mich hat Radiohören immer noch die Bedeutung, vor einem Radio zu sitzen, eventuell mit Kopfhörern, um eine bessere Verständlichkeit zu erreichen. Daher finde ich es sehr gut, dass Radio Rumänien International immer noch, und hoffentlich sehr lange, an dem Verbreitungsweg Kurzwelle festhält.
Lieber Herr Vaegler, vielen herzlichen Dank für die Urkunde, wir waren alle gerührt, das Diplom wird einen Ehrenplatz in der Redaktion bekommen! Die Banater Zeitung“ und die Karpatenrundschau“ gibt es noch als Wochenbeilagen der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien – kurz ADZ genannt. Die Publikation finden Sie samt Beilagen auch im Internet unter der Adresse www.adz.ro. Nochmals herzlichen Dank für Ihre Treue und viele Grüße nach Stralsund!
Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) schrieb uns noch Anfang Juli, der Brief hat mich allerdings vor der Sommerpause nicht mehr erreicht. Hier ein paar Auszüge:
Liebe Freunde in der deutschsprachigen Redaktion!
Für alle Auslandsdienste beginnen jetzt die berüchtigten Ferienmonate, wo der Posteingang steil nach unten sinkt. Damit das Sommerloch bei RRI nicht allzu groß wird, schreibe ich Ihnen heute diese Zeilen. Gleichzeitig möchte ich Ihnen damit auch meine Freundschaft bekunden, die mich nun schon über 47 Jahre mit Ihrem Radiosender verbindet. Nicht viele Freundschaften halten so viele Jahrzehnte durch!
[…]
Nun möchte ich nochmal kurz das Thema Ferienzeit ansprechen. Natürlich werden auch die rumänischen Familien die schönste Zeit des Jahres nach ihren Vorstellungen und finanziellen Möglichkeiten verbringen. Mich würde es mal interessieren, wieviel Lei bzw. Euro eine durchschnittliche Familie für den Urlaub auszugeben bereit ist. Gibt es da irgendwelche statistischen Erhebungen? Ebenfalls interessiert es mich, welche Länder aus rumänischer Sicht die preiswertesten Urlaubsländer sind. Aus deutscher Sicht kann ich ganz pauschal sagen, dass Reisen nach Osteuropa gegenüber den anderen europäischen Staaten und auch dem Inland am preiswertesten sind.
Vielen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, lieber Herr Lindner. Ich habe ein paar Medienberichte über die Zahlkraft der Urlauber in unterschiedlichen Ländern gefunden, die sich auf Daten des europäischen Statistikamtes von 2015 berufen. Laut Eurostat stehen die Luxemburger ganz oben in der Liste – sie geben im Schnitt 740 Euro pro Urlaub aus. Danach kommen die Österreicher mit 610 Euro, gefolgt von den Maltesern, die bis zu 590 Euro für einen Urlaub hinblättern. Auch die Belgier sind noch zahlungskräftig und geben bis zu 565 Euro für einen Urlaub aus. In Mittelosteuropa sieht es bescheidener aus: Die Ungarn bezahlen im Schnitt knapp 130 Euro, die Tschechen 125 Euro für einen Urlaub. Schlusslicht in der EU sind die Letten und die Rumänen – die zuletzt genannten geben nur 116 Euro für den Urlaub aus. Das sind wohlgemerkt nur Durchschnittswerte, wobei in Osteuropa die Schere zwischen Arm und Reich oft weiter auseinanderklafft als in westeuropäischen Ländern.
Bei der eher dünnen Mittelschicht in Rumänien sind Urlaube in Bulgarien und Griechenland beliebt, natürlich aufgrund der Nähe und Erreichbarkeit, aber auch weil das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den touristischen Dienstleistungen beispielsweise an der bulgarischen Schwarzmeerküste oft besser als an der rumänischen Riviera ist. Besser Betuchte machen gerne Urlaub in Spanien oder Portugal, auch Südfrankreich und Italien oder Malta stehen im Angebot der hiesigen Reisebüros. Die ganz Wenigen mit dickeren Brieftaschen leisten sich auch mal einen Urlaub in Übersee oder Südostasien.
Ich hoffe damit, Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Lindner, viele Grüße nach Gera!
Wir bleiben in Thüringen, denn aus Schmölln im Altenburger Land erreichte uns ein Brief von Gerhard Kriehn, aus dem ersichtlich wird, dass er uns mit Unterbrechungen seit über 40 Jahren hört:
Am 7. Jahrestag der DDR, am 7. Oktober 1956, hatte ich meine erste Langdrahtantenne installiert. An internationalem Rundfunk war noch nicht zu denken. Weit vor diesem Tag habe ich mit einem Detektor den RIAS empfangen – ohne Stromzufuhr. Es stand mir auch ein Radio – VE301 – zur Verfügung, mit Lang- und Mittelwelle. Damit war der Weg für Europa im Radiobereich abgedeckt.
Alle Radiostationen wurden angeschrieben, sofern der Staat DDR dies zuließ. Die Radiostationen haben auch geantwortet, mit Programmzeitung, Landkarten und anderes. […] Mit dem Einzug der Weltempfänger brach ein Boom der Kurzwelle ein und das DXen wurde zum Highlight der Hörer, denn Radiowellen kennen keine Grenzen“! […]
Radio Bukarest habe ich am 26. Januar 1975 zum ersten Mal gehört. […]
Nun werde ich in den nächsten Tagen 75 Jahre und kann die schönen Stunden, die ich mit Ihrem Sender verbracht habe, nicht mehr errechnen.
… schreibt Herr Kriehn Ende Juli, der uns auch eröffnete, dass ein Großteil seiner QSL-Kollektion von verschiedenen Sendern vernichtet bzw. die digitalisierte Version durch einen Hacker-Angriff verloren gegangen ist, so dass er nur noch eine QSL sowie ein Diplom von uns hat.
Vielen Dank für Ihre Zeilen und nachträglich alles Gute zum Geburtstag! Schade, dass Ihrer QSL-Sammlung so heftig zugesetzt wurde. Als kleinen Trost empfehle ich Ihnen, die Nostalgieecke auf unserer Webseite zu besuchen, dort können Sie alte QSL-Karten und Diplome in virtueller Form betrachten und vielleicht erinnern Sie sich an das eine oder andere Motiv.
Und schließlich noch ein Brief, der auf Ende Juli datiert ist, erreichte uns aus Thüringen, und zwar aus Eisenach, von einem neuen und zugleich langjährigen Hörer, der sich folgendermaßen vorstellte:
Es schreibt Ihnen Martin Schöch aus Eisenach, ich bin 45 Jahre alt und arbeite als Chemiker und Qualitäts- sowie Umweltverantwortlicher in einem Kunststoffbetrieb in Eisenach. […]
Bis zum Jahr 2007 habe ich Ihre Sendungen regelmäßig gehört (zum ersten Mal schon im Jahre 1987), aber ab dem Jahr 2007 machte ich eine längere Pause von der Kurzwelle – eine neue Arbeitsstelle, eine größere Familie, da blieb leider nicht mehr genug Zeit fürs Radio-Hobby. Nun möchte ich aber weitermachen mit dem Radiohören. […]
Ich würde mich also freuen, wenn Sie mir für meinen Bericht eine QSL-Karte ausstellen können. Das wäre eine schöne Erinnerung an den Empfang Ihrer Station.
Für Ihre Arbeit in Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute. Hoffentlich bleiben Ihnen auch in Zukunft die (Geld-)Mittel erhalten, um Ihr Programm weiter betreiben zu können. Vielen deutschen Sprachdiensten in anderen Ländern drohen ja Kürzungen oder sie sind gar schon ausgeschaltet. Hörerpost hilft da ja sicher auch als Argumentation dagegen.
Mit freundlichen Grüßen aus Eisenach
Martin Schöch
Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Schöch. Selbstverständlich erhalten Sie eine QSL von uns. Alles Gute und herzliche Grüße nach Eisenach!
Eine Postkarte aus Frankfurt am Main erhielten wir von Michael Reiffenstein und eine weitere Urlaubsgrußkarte von der dänischen Insel Rømø erhielten wir von jemand, der als Martina und Bernd signierte – ich vermute, es handelt sich um unsere Hörerin Martina Pohl und ihren Lebenspartner. Herzlichen Dank für die schönen Postkarten, liebe Frau Pohl, lieber Herr Reiffenstein!
Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten oder Postkarten aus der Heimat oder dem Urlaubsort erhielten wir von Rumen Pankoff (Bulgarien), Hannu Kiiski (Finnland), Paul Gager, Renate und Günter Traunfellner sowie Wolfgang Waldl (Österreich), Kurt Rüegg (Schweiz), Erhard Lauber, Georg Schafheitle, Christoph Paustian, Horst Cersovsky, Michael Brawanski, Bernd Ellmann, Ulrich Wicke, Klaus Huber, Johann Ruff, Detlef Jurk, Peter Möller und Thomas Marschner (alle aus Deutschland). Ihnen allen herzlichen Dank für die Empfangsberichte und für die schönen Postkarten!
Anfang September hatten wir zwei Gäste aus Deutschland zu Besuch in Rumänien. Jonas Sell aus Dortmund hatte unser Preisausschreiben zur Stadt Alba Iulia gewonnen und dementsprechend eine Rumänien-Reise vom Sponsor geschenkt bekommen. Herr Sell kam in Begleitung seiner Lebenspartnerin Sabrina Friesenborg und die letzten paar Tage in Alba Iulia war auch unsere Kollegin Ana Nedelea mit dabei, die unsere Gäste um ein paar Eindrücke bat.
Bevor ich die Aufzeichnung einspiele, verlese ich noch die Liste der E-Mail-Schreiber der letzten zwei Wochen. Bis Sonntag am frühen Nachmittag erhielten wir E-Mails von folgenden Hörern: Horst Mehrlich (Ungarn), Wolodymyr Bondar (Ukraine), Saleem Alsari (Irak), Josef Robl (Österreich) sowie Fritz Andorf, Gerd Brüschke. Anna und Bernd Seiser, Michael Lindner, Marco Hommel, Alexandru Bușneag, Heinz Günter Hessenbruch, Christian Laubach, Daniel Kähler, Dieter Sommer und Alexander Pierau (alle aus Deutschland).
Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören, tschüs, bis nächsten Sonntag! – und jetzt kommen die Eindrücke von Sabrina und Jonas kurz vor ihrer Abreise aus Rumänien.
Audiobeitrag hören: