Hörerpostsendung 4.5.2014
Heute mit Zuschriften und Fragen von Michael Lindner, Wolfgang Kühn, Dieter Feltes u.a.m.
Sorin Georgescu, 04.05.2014, 15:30
Heute möchte ich hauptsächlich aus Hörerzuschriften zitieren und Fragen beantworten. Von unserem Hörerfreund Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir schon vor einigen Wochen zwei Briefe, der eine ist auf den 18. Februar, der andere auf den 1. April datiert. Hier Auszüge aus beiden Briefen:
Wie ich schon in meiner letzten Post erwähnte, ist der Funkbriefkasten sonntags für mich der Höhepunkt aller Senderubriken von Radio Rumänien International. Das liegt einfach daran, dass man sich hier als Hörerfreund sehr persönlich in das Radioprogramm einbringen kann. Wenn es nach mir ginge, könnte es dreimal Sonntag in der Woche sein! Die Sendezeit um 14.00 MEZ ist auch wunderbar gelegen, da man mit dem Sonntagsschmaus fertig ist und so statt des Mittagsschlafes gemütlich auf den Wellen von Radio Rumänien International reiten“ kann.
Da ich gerade vom Sonntagsschmaus rede, so ist es in Thüringen strenge Tradition, Klöße zu servieren. Allerdings nicht irgendwelche Klöße, sondern es müssen die Echten Thüringen Klöße“ sein, die zu zwei Dritteln aus roher Kartoffelmasse und einem Drittel gekochter, breiiger Masse bestehen. Bezüglich dieser Thüringer Köstlichkeit verfasste ich vor einigen Jahren mal einen kleinen Artikel, den ich Ihnen beilege. Ebenfalls möchte ich Ihnen mit der beigelegten Humorpostkarte“ ein wenig Appetit machen. Ja, liebe Freunde, ich lade Sie ganz herzlich ein, meine Thüringer Klöße zu probieren – also besuchen Sie mich!
Seltsamerweise hörte ich Ihre Sendung um 18.00 UTC auch noch auf der Frequenz 9640 KHz mit mittlerer“ technischer Empfangsqualität. Würde mich schon interessieren, ob andere Hörerfreunde auch diese Beobachtung gemacht haben oder ob es an meinem Empfänger liegt.“
Vielen Dank für Ihre Zeilen lieber Herr Lindner und danke auch für das Verständnis, dass unsere Postbearbeitungsstelle so langsam arbeitet. Das ist auch der Grund, warum ich Postbriefe oft mehrere Wochen nach ihrem Abschicken zum Lesen bekomme. Das Rezept der Thüringer Klöße macht wirklich Appetit, vielleicht versuche ich es mal nachzukochen, obwohl ich mir nicht sicher bin, dass ich die richtige Kartoffelsorte dafür ausfindig machen kann.
Zur Sache mit der anderen Frequenz: Es stimmt, dass die richtige Frequenz 9540 Khz und nicht 9640 Khz ist, warum Sie unseren Sender auf 100 Khz höher nochmals (wenn auch in schlechterer Qualität) empfangen, weiß ich nicht. Daher leite ich die Frage einfach mal an die Hörer weiter und frage, ob auch jemand anders diese Erfahrung gemacht hat.
Es könnte aber auch ein physikalisches Phänomen sein, ich kann mich aus der Zeit meiner Teenie-Jahren erinnern, als ich Radio Free Europe und andere Sender auf Kurzwelle hörte, dass manchmal ein und derselbe Sender auf zwei sehr nah aneinander liegenden Frequenzen zu empfangen war, wobei eine immer schlechter in der Übertragungsqualität hereinkam. Vielleicht kann uns ein auf dem technischen Gebiet bewanderter DXer darüber aufklären.
Ausgezeichnete Empfangsbedingungen meldete unlängst Heinrich Eusterbrock (aus Kaufbeuren, Bayern) per E-Mail. Er schrieb:
Liebe Damen und Herren der deutschsprachigen Redaktion,
nun ist die Sommer-Sendeperiode schon zwei Wochen alt und so übermittele ich Ihnen im Anhang einen Hörbericht mit den ersten Erfahrungen zu den neuen Frequenzen. Ich habe keine größeren Probleme damit. Auf der Nachmittagsfrequenz 11.875 kHz habe ich zwar mittleres Fading, aber die Verständlichkeit ist immer noch ausreichend. Auf allen anderen Frequenzen ist der Empfang gut – mit Ausnahme der Abendfrequenz 9.540 kHz – da ist der Empfang sehr gut! Sie sehen also – keine Schwierigkeiten.“
Und auch Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main) hat keine Schwierigkeiten mit dem Empfang:
In der neuen Frequenzperiode A14 ist RRI auf den analogen Kurzwellenfrequenzen hier in Frankfurt am Main bestens zu empfangen. Vielen Dank für das informative und abwechslungsreiche RRI-Programm.“
Dieter Feltes (Pyrbaum, Bayern) meldet ebenfalls gute Empfangsbedingungen und hat auch eine Frage:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Auch nach der Zeit- und Frequenzumstellung kann ich die Abendsendung in guter Qualität verfolgen.
Die Sendung EU for you (im Sozialreport) ist meiner Meinung nach eine gute Aufklärungssendung zu den Zielen der EU. Einiges habe ich auch nicht gewusst, was zu den Zielen der EU gehört. Wird eine derartige Sendung auch im Innerrumänischen Rundfunk gesendet, damit die Bevölkerung Bescheid weiß? Ich glaube, dass auch viele Deutsche nicht wissen, welche Aufgaben die EU hat.“
Vielen Dank für das Feedback, liebe Freunde. Es gibt tatsächlich auch im Inlandsrundfunk Sendungen mit europäischer Thematik. Der Rumänische Rundfunk ist Teil des Netzwerks Euranet Plus, an dem 14 Sender aus ebenso vielen Ländern beteiligt sind. Ziel dieser Sendergemeinschaft ist es, die Hörerschaft in der Zeitspanne 2013-2016 mit Sendungen über die Aktivität der Europäischen Union zu informieren. Finanziert wird dieses Unterfangen von der Generaldirektion Kommunikation der Europäischen Kommission. In dem Sinne hat der öffentlich-rechtliche Sender Radio România Actualități (die Entsprechung des Deutschlandfunks, wenn Sie so wollen) eine ganze Reihe von Sendungen mit europäischer Thematik, beispielsweise die Europäische Agenda, Europa Aktuell, Die Stimmen Europas, Praktisches Europa und Grünes Europa. Die Titel der Sendungen erklären sich selbst und ich erachte es auch als unabdingbar, dass die Bürger über die Institutionen und Projekte der Europäischen Union umfassend informiert werden.
Zum Schluss zitiere ich noch aus dem Brief eines unserer langjährigsten Hörerfreunde. Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen) schrieb uns bereits Ende Februar:
Wir freuen uns über jeden Tag, an dem wir ihr vielfältiges und interessantes Programm noch mit einem handlichen Weltempfänger auch bei Arbeiten und Spaziergängen im Freien gut hören und verfolgen können. Der dazu angebotene Hörerservice – Austausch der Meinungen schriftlich und im Funkbriefkasten – das System der QSL-Karten und nicht zuletzt die mehrmals im Jahr veranstalteten Preisausschreiben dürften wohl ziemlich weit oben in der Bewertung durch den interessierten Nutzer stehen. Dankbar bin ich Ihnen für die Zusendung Ihres Programms zum Frequenzwechsel zu beiden Zeiten der Uhrumstellung und auch für die Wiederholung des Funkbriefkastens am Montag. Ihre sonntäglich zusammenfassende Reportage – Sonntagsstraße zum Wochenendprogramm – bringt eine wohlgeordnete Übersicht zu den in der Woche mitunter verpassten Themenkomplexen. Mit zunehmender Aufmerksamkeit verfolge ich Ihre Sendung Pro Memoria – zur Geschichte Rumäniens“. Sie bringt mehr, als die bei uns üblichen Medien über Ihr Land senden. Einzelheiten und Spezifika lassen sich eben nur vor Ort“ in guter Qualität erstellen und ausstrahlen.
Leider verschwinden im Handel die (billigen) handlichen Weltempfänger mit bis 10-gespreizten Kurzwellen auf Kleinbatterie-Basis. Dafür gibt es (im ähnlichen Format und Gewicht) Digitalempfänger auf Ultrakurzwelle (FM, DAB). Jedoch ein Auslandsempfang ist mit diesen Geräten wohl nicht möglich. Zurzeit arbeitet in unserer Nähe ein starker Sender, Klassik-Radio“, im DAB-Bereich mit relativ stabilen Bedingungen (Ausnahme: vorüberfahrende Autobusse führen gelegentlich zu totaler Funkstille – nicht gut bei Konzertübertragungen!). Gibt es bei Ihnen in Rumänien eine ähnliche Technik?“
Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kühn, und ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit bestätigen, dass wir auch die Auflösung des Geschichte-Quiz von Ihnen erhalten haben, bei dem es ein Buch von Prof. Ioan Aurel Pop zu gewinnen gibt.
Zu Ihrer technischen Frage: Das Digital-Audio-Broadcasting-System (kurz: DAB) ist in Rumänien zurzeit nicht so verbreitet. (Unverbindliche Info zur weltweiten Verbreitung: http://en.wikipedia.org/wiki/Countries_using_DAB/DMB.) Im Jahr 2004 nahm in Bukarest ein zunächst experimenteller DAB-Sender seine Tätigkeit auf, der vom Staatlichen Unternehmen für Radiokommunikationen Radiocom betrieben wird. Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden laut eigenen Angaben vier öffentlich-rechtliche Sender in der sogenannten T-DAB (Terrestrial Digital Audio Broadcasting)-Technologie digital übertragen: der Nachrichtensender România Actualităţi“, der Klassiksender România Muzical“, der Lokalsender Radio Bucureşti“ und der Jugendsender Radio 3Net“. Laut einer anderen Quelle sollen nur drei öffentlich-rechtliche Sender in DAB übertragen werden, dafür aber auch drei kommerzielle Sender (Radio 21, Radio Romantic und Radio Pro FM).
In Rumänien ist seit nicht allzu langer Zeit auch der sogenannte HD (High Definition) -Standard in Betrieb. Anfang August 2012 wurde in einer Pressemeldung bekannt gemacht, dass vier Privatsender ihre Programme nun zusätzlich auch digital in HD ausstrahlen. Rund 100.000 Euro habe das private Unternehmen SBS Broadcasting Media für die Digitalisierung dieser Sender locker gemacht, die alle samt in seinem Portfolio sind. Tests habe man bereits 2011 gestartet, die digitale Sendelizenz im Januar 2012 vom Rundfunkrat erhalten. In der erwähnten Pressemeldung gab der technische Direktor von SBS allerdings auch zu, dass die Empfangsgeräte für den HD-Empfang noch Exoten auf dem rumänischen Markt sind. Ohne eine kritische Masse von Radiokonsumenten, die mit solchen Geräten ausgerüstet sind, sei die Investition nutzlos. Man habe sie aber trotzdem betätigt und den Profit in den Hintergrund gestellt, um mit gutem Beispiel voranzugehen, wird der technische Direktor Daniel Klinger noch zitiert.
DAB könnte aber dennoch eine Zukunft in Rumänien haben. Im Juli 2013 wurde bekannt, dass das britische Unternehmen Frontier Silicon, das weltweit 80% der in DAB-Empfängern verwendeten Chipsets herstellt, ein Software-Zentrum in der westrumänischen Stadt Temeswar eröffnet. Bis zu 50 Programmierer sollen hier an der Software tüfteln, mit der die meisten DAB-Empfänger weltweit ausgerüstet sind. Für den Standort des neuen Software-Zentrums seien auch Tschechien und Ungarn in Erwägung gezogen worden. Doch haben die rumänischen IT-Leute mit mehr Mutwilligkeit, Flexibilität und nicht zuletzt besseren Englisch-Kenntnissen gepunktet, sagte Barry Jones, der das neue Software-Zentrum leiten sollte.
Liebe Freunde, das war’s für heute im FBK, ganz zum Schluss noch die Posteingangsliste.
Postbriefe erhielten wir von Hannu Kiiski (Finnland), Sandro Blatter (CH), Wolfgang Kühn, Reiner Peuthert, Hans-Peter Themann, Hendrik Leuker, Peter Thränert, Michael Lindner, Martin Brosche, Thomas Jeske (alle aus Deutschland).
E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Arman Sabciyan (Türkei), Josef Robl (Österreich), Heiko Mandel (der uns u.a. darüber in Kenntnis setzt, dass er aus Österreich nach Deutschland umgezogen ist), Herbert Jörger, Harlald Gabler, Petra Kugler, Hans-Joachim Pellin, Bernd Seiser, Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland).
Das Online-Formular nutzten Gregor Lasser und Paul Gager (beide aus A) sowie Michael Reiffenstein und Horst Cersovsky (beide aus D).
Audiobeitrag hören: