Hörerpostsendung 31.5.2020
Heute mit einem Hinweis auf die diesjährige (vorerst nur virtuell verfügbare) QSL-Serie sowie mit Zuschriften von Herbert Jörger, Peter Vaegler, Serge Thill, Nouri Streichert und Ralf Urbanczyk.
Sorin Georgescu, 31.05.2020, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Gleich zu Beginn habe ich eine halbwegs erfreuliche Ankündigung: Wir haben auch dieses Jahr eine QSL-Serie, allerdings vorerst nur in virtueller Form, denn momentan wissen wir noch nicht, wann uns das Budget für Anfertigung und Porto zugewiesen wird. Letztes Jahr hat es ja bis Mitte Juni gedauert, bis wir endlich QSL-Karten zuschicken konnten.
Trotzdem können Sie die Karten mittlerweile auf unserer Webseite betrachten, für die Hörer ohne Internetzugang möchte ich sie kurz beschreiben. Die QSL-Serie 2020 ist alten rumänischen Münzen und Banknoten gewidmet, die ab 1867 bis Anfang der 1930er geprägt bzw. herausgegeben wurden. Die offizielle Landeswährung Rumäniens ist der Leu (Mehrzahl: Lei), unterteilt in 100 Bani (ban, pl. bani, bedeutet im Rumänischen auch Münze“ oder Geld“ schlechthin). Im 17. Jahrhundert waren in den historischen rumänischen Provinzen niederländische Löwentaler (nl. Leeuwendaalder) im Umlauf – deren Besonderheit war das geprägte Bild eines Löwen, der sich auf seinen Hinterpfoten aufrichtet. Auf dieser Grundlage wurde diese Münze Löwentaler“ (rum. taler-leu) und im modernen Rumänien einfach nur noch Leu“ (Löwe) genannt. Auch nachdem die niederländischen Taler aus dem Verkehr zurückgezogen wurden, blieb der Name Leu“ (Plural: Lei“) als allgemeiner Begriff für Münzen und Geld erhalten.
1867 wurde der Leu die offizielle Währung der Vereinigten Donaufürstentümer Moldau und Walachei.
Und jetzt noch eine detaillierte Vorstellung der QSL-Karte für Januar, in den folgenden Wochen werde ich auch die anderen Karten vorstellen. Auf der QSL-Karte für Januar 2020 ist die Münze im Wert von 1 Ban (aus dem Jahr 1867) abgebildet. Die 1-Ban-Münze hat einen Durchmesser von 15 mm, wiegt 1 Gramm, und die Legierung besteht zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Der Außenrand ist glatt, der Randkreis geperlt. Die Prägung des Nennwertes 1 BANU“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis auf der Rückseite ist ebenfalls geperlt.
Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham). Somit gab es zwei Auflagen, die sich nur durch dieses kleine Detail unterscheiden: Im unteren Teil des Averses ist dementsprechend entweder HEATON oder WATT & Co. eingraviert. Die Münzen wurden am 1. Januar 1868 in Umlauf gesetzt.
Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) meldete sich unlängst per E-Mail:
Ihre Sendung war sehr spannend und unterhaltsam. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie muss man viele Abstriche machen. Größere Volksfeste fallen 2020 fast in allen Staaten aus. Wie es mit Reisen in andere Länder aussieht, ist noch nicht geklärt. Besonders die Einzelhändler und die Gastronomie hat es hart getroffen. Auch Kirchenbesuche mit viel Abstand wurden genehmigt, 5 Personen dürfen nun zusammen wieder laufen. Auch der Schulbetrieb für Abschlussklassen ist nun genehmigt, Kosmetik- oder Fitnessstudios sowie die Kitas, Bars und Gaststätten müssen noch warten. Vereine wie Sport, Musik- und Gesangvereine konnten nicht proben.
Viele Firmen und Betriebe schlossen oder meldeten Kurzarbeit an. Beim Einkaufen ist in Baden-Württemberg und elf weiteren Bundesländern eine Nasen- und Mundbereichsmaske vorgeschrieben. Die Chinesen machten es uns ja vor. Allmählich kehrt das normale Leben zurück. Auch wann die Bäder wieder benutzt werden können, ist nicht geklärt. Fußballspiele und Autorennen oder Wanderungen fallen auch aus. Eine Frage hätte ich noch, welche Fläche nimmt das Donaudelta ein?
Vielen Dank für das Feedback. lieber Herr Jörger. Inzwischen ist ja in Deutschland und Österreich der Gastronomie-Bereich unter bestimmten Auflagen wieder offen. Auch in Rumänien ist das der Fall – ab morgen, dem 1. Juni. Es gelten Auflagen wie einen Mindestabstand zwischen den Tischen und die seltsam anmutende Empfehlung, dass nicht mehr als drei Personen aus demselben Haushalt oder derselben Familie an einem Tisch sitzen dürfen. Wie das zu kontrollieren ist, steht in den Sternen, ich kann mir kaum vorstellen, dass etwa ein Barbesitzer allen Kunden die Personalien abnimmt, wie das z.B. in Deutschland verpflichtend ist. Dann hieß es noch, dass Privatpartys mit bis zu 8 Personen erlaubt sein werden. Wieso gerade 8, und nicht 5 oder 10 Personen, wurde auch nicht begründet. Kirchenmessen sind ebenfalls nur im Freien, also vor der Kirche, wieder erlaubt, Fitness-Studios müssen noch bis 15. Juni warten, Schwimmbäder und Saunas bleiben allerdings auch weiterhin geschlossen. In Innenräumen wie Läden und öffentliche Einrichtungen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt nach wie vor eine Maskenpflicht, allerdings habe ich nicht selten gesehen, dass sich viele daran nicht halten oder die Maske lässig unter der Nase oder dem Kinn tragen, als wäre sie ein modisches Accessoire. Na ja, wir werden sehen, ob es nicht auch in Rumänien in den nächsten Wochen zu neuen Infektionsherden kommt.
Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km², wovon 72% mit einer Fläche von knapp 4200 km² unter Naturschutz stehen. Diese Fläche liegt zu 82,5% im rumänischen Teil der Landschaft Dobrudscha sowie zu 17,5% in der Ukraine.
Herzliche Grüße nach Baden-Württemberg, lieber Herr Jörger, und bleiben Sie gesund!
Peter Vaegler aus Stralsund schrieb uns gleich mehrere Mal im Monat Mai, Anfang des Monats hatte er noch Schwierigkeiten mit dem Empfang, dann wurde es wieder besser, und schließlich machte er auch einen Umzug durch. Hier einige Auszüge aus seiner vorletzten E-Mail:
Liebe Freunde in Bukarest!
Wieder ist eine Woche vergangen und zwischenzeitlich sind die Verbote wieder weiter gelockert worden. Ab morgen dürfen auch wieder Touristen aus anderen Bundesländern hier ihren Urlaub verbringen. In den Restaurants der Stadt war zu sehen, dass durch die fehlenden Tagestouristen viele Plätze frei blieben. Es war sowieso empfohlen, vorher Plätze zu reservieren, denn gerade in den beliebten Lokalen waren die genehmigten Tische schnell besetzt.
Am Donnerstag war ja in Deutschland ein Feiertag und wir hatten endlich die Gelegenheit, meinem 90-jährigen Schwiegervater mit seiner Frau unsere neue Wohnung zu zeigen. Da konnte ich auch gleich unseren neuen Grill einweihen. Es war auch der einzige Tag, an dem das Wetter mitspielte, denn ansonsten war nur Regen und Sturm.
Ab Montag sind auch wieder die Kinos und Fitnesscenter geöffnet. Langsam normalisiert sich also bei uns das Leben, wobei es für mich immer noch ungewohnt ist, mit einer Maske einkaufen zu gehen.
Aus Ihrer Sendung weiß ich, dass sich auch die geschlossenen Museen auf die neue Situation eingestellt haben und jetzt virtuelle Ausstellungen anbieten.
Ich hoffe nur, dass die Lockerungen nicht zu einem erneuten Aufflammen der Pandemie führen.
Ich grüße alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wünsche Gesundheit!
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Vaegler, und bleiben Sie gesund!
Aus Luxemburg erhielten wir unlängst folgendes Feedback im Internetformular:
Guten Tag, nach 16 Jahren Funkstille“ freue ich mich, Ihnen wieder zu schreiben. Die Sendung vom 10. Mai 2020 gefiel mir sehr gut; besonders die zwei Jazzstücke von Berti Barbera waren hervorragend. Ich werde in der Zukunft wieder öfters RRI hören! Wäre es möglich, mir eine schöne QSL-Karte per Post zu schicken? Ich danke Ihnen im Voraus und bleiben Sie gesund!
Serge Thill
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Thill! Wie Sie bereits erfahren haben, dürfte es mit der Zusendung von QSL-Karten noch einige Wochen dauern. Herzliche Grüße nach Luxemburg und bleiben auch Sie gesund!
Nouri Streichert (aus Hildesheim, Niedersachsen) scheint dieselbe Sendung über den rumänischen Jazzmusiker Berti Barbera gehört zu haben, denn dazu stellte er uns auch eine Frage:
Wisst ihr, ob der Künstler schon mal bei der Hildesheimer Jazztime dabei war? Die Jazztime ist in Hildesheim seit 1971 an Pfingsten das große Jazzereignis unserer Stadt. Zahlreiche Künstler präsentieren sich Open Air an drei Tagen den Fans unter freiem Himmel bei freiem Eintritt. Am Sonntagabend gibt es eine Galaveranstaltung mit jährlich wechselnden Gaststars. Die Karten für die Gala sind natürlich nicht kostenlos. Dieses Jahr sollte Ute Lemper auftreten. Leider ist die Veranstaltung 2020 abgesagt. Die Künstlerin tritt im nächsten Jahr auf. Die Eintrittskarten behalten Gültigkeit.
Vielen Dank für das Feedback. Ihre Frage kann ich leider nicht beantworten. In den Biographien des Künstlers, die man im Internet findet, steht leider nicht, ob er jemals in Hildesheim aufgetreten ist. Da hilft nur, ihn persönlich zu fragen, ich habe aber leider keinen persönlichen Draht zu ihm. Viele Grüße nach Hildesheim, lieber Herr Streichert!
Musikalisch geht es auch in der letzten Zuschrift zu. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) gab uns folgendes Feedback per E-Mail:
Spannend war das Gespräch mit dem rumänischstämmigen Komponisten Vladimir Cosma in Ihrer heutigen Reihe Gäste am Mikrofon“. Ich fand es zunächst erst einmal gut, dass dieser äußerst produktive und erfolgreiche Komponist, den besonders seine zahlreichen Filmmusiken bekannt gemacht haben, Zeit für ein Interview mit dem Rumänischen Rundfunk fand. Und dann, dass Sie es bei Radio
Rumänien International aufgegriffen haben und für die Zuhörer in aller Welt bereitstellten. Unvergessen ist für mich seine Filmmusik zu der französischen Agentenkomödie, die bei uns unter dem Titel Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ lief, in welcher er der Vielseitigkeit der rumänischen Panflöte mit ihrem Meister Gheorghe Zamfir eine große Bühne gab. Vladimir Cosma scheint an seiner früheren Heimat, welche er schon in jungen Jahren verließ, immer noch zu hängen, was ich auch aus dem heutigen Interview entnehmen konnte. Er ist halt ein großartiger Künstler und gleichzeitig eine großartige Persönlichkeit.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk, und herzliche Grüße nach Eisleben!
Damit Zeit für die Postliste. Neue Briefe gab es vorerst nicht, auf elektronischem Wege erreichte uns Feedback von Martina Pohl, Stefan Druschke, Willi Seiser, Peter Vaegler, Michael Willruth, Herbert Jörger, Erich Bergmann, Ralf Urbanczyk, Dieter Feltes und Norbert Reiner (D), Paul Gager (A), Manfred Lepp (PH), Teruhiko Kachi (JPN), Siddhartha Battacharjee (IND) sowie von jemandem, der sich nur Andy aus Moskau“ nannte.
Audiobeitrag hören: