Hörerpostsendung 31.1.2016
Heute u.a. mit Zuschriften von Dieter Feltes, Fritz Andorf und Hörergrüßen von Bernd Seiser.
Sorin Georgescu, 31.01.2016, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Zu Beginn möchte ich auf eine Höreraktion hinweisen, die bereits zur Tradition geworden ist:
Der 13. Februar ist von der UNESCO zum Welttag des Radios ausgerufen worden, um auf die außergewöhnliche Bedeutung dieses Mediums aufmerksam zu machen – denn ohne Radio müssten viele Menschen ohne Information auskommen. In diesem Jahr lautet das Thema des World Radio Day Radio bei Notfallsituationen und Katastrophen“.
Damit sind Sie herzlich eingeladen, uns Ihre Meinung zum diesjährigen Thema einzuschicken. Wenn Sie die Möglichkeit haben, uns selbst eingesprochene Audiobotschaften zuzuschicken, wäre das ideal – mit einem Smartphone lässt sich heute eine Aufzeichnung ohne großen technischen Aufwand machen. Aber natürlich können Sie uns Ihre Meinung über die Wichtigkeit des Radios bei der Bewältigung der Folgen von Katastrophen auch in schriftlicher Form zuschicken. Dafür steht Ihnen die bekannte E-Mail-Adresse germ@rri.ro zur Verfügung. Genauso gut können Sie eine Nachricht auf unseren Seiten bei Facebook, Google+, LinkedIn oder Tumblr hinterlassen, wenn sie die diese Social Media benutzen. Postbriefe sind selbstverständlich auch willkommen, wobei Sie allerdings in Kauf nehmen müssen, dass die Briefe aufgrund unseres komplizierten Vorsortierungs- und Sortierungssystems zu spät in unsere Redaktion eintreffen könnten. Also lieber schon nächste Woche den Brief abschicken, wenn Ihnen das Thema zusagt. Die interessantesten Texte und Audioaufnahmen bringen wir in einer Sonderrubrik um den 13. Februar, möglicherweise sogar im Funkbriefkasten am 14. Februar. Sollten Sie relevante persönliche Fotos haben, die die Rolle des Radios in Ihrem Leben oder bei Katastrophen vermitteln, würden wir sie gerne auf unserer Homepage oder im Rahmen unserer Auftritte in den sozialen Medien posten – vorausgesetzt, die Fotos sind urheberrechtlich freigegeben.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Dieter Feltes (der im oberpfälzischen Pyrbaum zu Hause ist) erhielten wir eine E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich hoffe, dass Sie von der deutschen Redaktion gut ins neue Jahr gekommen sind. Für dieses Jahr habe ich mir auch wieder vorgenommen, dass ich regelmäßig an Sie schreibe, um die Neuigkeiten aus Ihrem Land zu erfahren. Gerade in den letzten Wochen und Monaten berichteten Sie über Korruptionsvorgänge in Ihrem Land. Bemerkenswert war für mich, dass ein Grenzübergang schließen musste, weil die Zöllner sich bestechen ließen. Verdienen die Zöllner so wenig, dass sie sich einen korrupten Nebenverdienst angeln müssen?
Wie ich aus Ihren Sendungen erfahre ist der Ölpreis auch bei Ihnen gesunken. Wird die Verbilligung auch an die Haushalte und die Autofahrer weiter gegeben?
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Feltes. Bei den Zöllnern handelt es sich schlicht um eine Kaste, die oft unter einer Decke mit Zigarettenschmugglern, Menschenhändlern und anderen Kriminellen unter einer Decke steht, wie einige in den vergangenen Jahren aufgedeckte Fälle beweisen. Ich finde, es geht da nicht allein um illegale Nebenverdienste, sondern oft auch um nicht zu sättigende Gier. Die protzigen Paläste einiger dieser korrupten Zöllner sind in ihrem jeweiligen Heimatort berüchtigt, man spricht sogar vom Villenviertel der Zöllner. Doch haben Sie auch richtig aufgefasst, dass die Antikorruptionsbehörden in Rumänien große Erfolge in ihren Ermittlungen erzielt haben. Die Europäische Kommission und Transparency International haben der rumänischen Justiz in ihren Jahresberichten bemerkenswerte Fortschritte attestiert.
Zum Spritpreis infolge der fallenden Erdölpreise: Die Verbilligung ist für den Endverbraucher nur geringfügig spürbar. Das Wirtschaftsportal economica.net berichtete von einer durchschnittlichen Preissenkung ab 1. Januar 2016 von 3,22%. Ausschlaggebend ist nämlich nicht allein der Preis des Rohöls, sondern auch der Wechselkurs zum Dollar. Und der Dollar wertete sich im Vergleich zur rumänischen Währung 2015 auf, was die Tendenz der fallenden Erdölpreise zum Teil wieder annullierte. Im Spritpreis sind ferner Steuerabgaben inbegriffen, die derzeit bei 55% liegen. Folglich wird sich eine Preissenkung beim Erdöl-Barrel nicht eins zu eins im Spritpreis wiederfinden können. Die restlichen 45%, die den Spritpreis ausmachen, setzen sich aus Parametern zusammen, mit denen Produzenten und Tankstellen jonglieren. Dazu gehören Logistik (also primäre und sekundäre Belieferung, Löhne, Wartung, Amortisierungskosten etc.), Vertriebskosten an der Tanke (wo wiederum Löhne, Gebühren und Steuern sowie verpflichtende Investitionen anfallen), der Rohölpreis und die Kosten für die Bearbeitung in den Raffinerien, finanzielle Kosten (wie etwa Zinsen, Kredite und Wechselkursschwankungen) und schließlich der Preisaufschlag eines jeden in dieser Kette, der vom Geschäft profitieren will. Folglich hängen die Treibstoffpreise von einer ganzen Reihe von Faktoren ab.
Fritz Andorf ist in Meckehnheim (NRW) zu Hause, von ihm erreichte uns ebenfalls eine E-Mail:
Liebes RRI-Team,
da dies mein erster Empfangsbericht im neuen Jahr ist, möchte ich Ihnen und Ihren Familien noch einmal alles Gute, viel Glück, beste Gesundheit und Gottes Segen für die kommenden Monate wünschen. Natürlich werde ich RRI auch in diesem Jahr die Treue halten und mich regelmäßig mit Briefen, Empfangsberichten, Fragen und Anregungen melden.
Bedanken möchte ich mich für die Beantwortung meiner Fragen zur Betreuung von Flüchtlingen im Funkbriefkasten am 20.12.2015.
Nach dem milden Winter ohne Schnee scheint nun Rumänien alles nachholen zu wollen, und zwar doppelt und dreifach. In den heutigen Nachrichten wurde darüber berichtet. Hier im Rheinland sind wir noch schneefrei geblieben, auch wenn die Temperatur in der letzten Nacht schon auf –6 Grad gesunken ist. Nun, noch ist der Winter nicht vorbei, man hat allerdings den Eindruck, er verschiebt sich in jedem Jahr etwas nach vorn.
In der heutigen Sonntagsstraße wurde noch einmal an das Schicksal der Flüchtlinge erinnert, die in den 1980er Jahren Rumänien über die Donau verlassen wollten. Zeitweise war danach die Pumpanlage an der Donau mit Leichen verstopft, was zu einer Beschwerde Jugoslawiens führte. Eine schreckliche Szenerie! Da ist das heutige Grenzregime doch entschieden humaner.
Erwähnt wurde auch der Boom bei der Sozialwirtschaft“ in Rumänien. Welche Unternehmen werden von diesem Begriff eigentlich erfasst? Oder: Was ist unter Sozialunternehmen“ zu verstehen? Als Beispiele wurden lediglich ein Reisebüro und ein Souvenirgeschäft für Touristen genannt.
Eine tolle Idee finde ich das Anticafé in Bukarest, das sich bestimmt großer Beliebtheit bei jungen Leuten erfreut.
Vielen Dank für Ihr detailreiches Feedback zu unseren Sendungen, lieber Herr Andorf. Das Wetter schlägt zurzeit ziemliche Kapriolen – zumindest in Bukarest. Waren die Temperaturen bei Eis und Schnee noch vor einer Woche im Minusbereich, so ist es innerhalb weniger Tage fast frühlingshaft geworden. Am vergangenen Freitag strahlte die Sonne in Bukarest, bei 7-8 Grad sind vom Schnee nur noch vereinzelt Flecken zu sehen.
Die Flüchtigen über die Donau, die das kommunistische Rumänien verlassen wollten, hatten in der Tat einen unfassbaren Mut – oder sie waren verzweifelt und nahmen auch den Tod in Kauf. Wenn man die Überquerung der Donau im Schlauchboot, auf dem Floss oder durch Schwimmen überlebte, also von den rumänischen Grenzsoldaten nicht erwischt oder erschossen wurde, konnte man sich gar nicht sicher sein, ob die Behörden im ebenfalls sozialistischen Jugoslawien einen nicht nach Rumänien zurückstellen.
Sozialunternehmen oder Social Business ist ein wirtschaftliches Konzept, das oft auf den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurückgeführt wird. In dem Bereich tätige Unternehmen sollen soziale und ökologische gesellschaftliche Probleme lösen. Das Konzept soll den Kapitalismus zukunftsfähig machen. Die in unserem Sozialreport vorgestellten Unternehmen sollten Touristen in die Gegend locken und somit Geld in die leeren Kassen der Gemeinde bringen und zugleich Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Ihre Frage zur Situation der philippinischen Tagesmütter in Rumänien, die z.T. von neureichen Familien ausgebeutet werden, habe ich mir aufgeschrieben und ich werde die Sache recherchieren. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, vielleicht schicken Sie mit den Link zum Artikel, den Sie gelesen haben, lieber Herr Andorf.
Weitere Zuschriften, die wir diese Woche erhalten haben (darunter von Peter Vaegler und Andreas Pawelczyk), hebe ich mir für kommenden Sonntag auf – und damit Zeit für die Eingangsliste: Postbriefe lasse ich mir nächste Woche wieder in die Hand drücken. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Herbert Jörger, Petra Kugler, Bernd Seiser, Erik Öffinger, Peter Vaegler, Andreas Pawelczyk und Alexander Bușneag (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzten Paul Gager (aus Österreich) und Alex Choroba (aus Deutschland).
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Grüße ausrichten. Bernd Seiser aus Ottenau lässt die RRI-Hörer Manfred Lietzmann und Martin Brosche in Schwäbisch Gmünd sowie die ehemaligen RRI-Praktikanten Peggy Zill, Katharina Pfreundschuh und Felix Hügel freundlich grüßen. Den Grüßen schließen wir uns an und hoffen, dass sie uns wieder mal besuchen.
Audiobeitrag hören: