Hörerpostsendung 28.6.2015
Heute u.a. mit Zuschriften von Fritz Andorf und Ralf Urbanczyk sowie einem Interview mit unserer scheidenden Praktikantin Sophie Anfang.
Sorin Georgescu, 28.06.2015, 17:45
Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. In der heutigen Sendung werde ich Hörerzuschriften verlesen, eine Frage beantworten und im Anschluss hören Sie ein kurzes Interview mit unserer scheidenden Praktikantin Sophie Anfang.
Zunächst muss ich aber erneut etwas über die mobile Ansicht unserer Homepage sagen. Es scheint, dass die Beobachtungen von Herrn Klaus Nindel aus Dresden, der bemängelte, dass man den Livestream nicht direkt von unserer Webpage ansteuern kann, etwas genutzt haben. Ich hatte seine Zeilen nämlich übersetzt und weitergeleitet. Und siehe da: Wenige Tage danach haben unsere IT-Leute eingelenkt, obwohl es natürlich auch möglich ist, dass das sowieso geplant war. Wenn Sie also mit dem Handy oder dem Tablet auf unserer Homepage landen, sehen Sie oben rechts drei Symbole für den jeweiligen Stream in mp3-, aac oder wma-Format. Beim Tippen auf das gewünschte Symbol öffnet sich der Stream automatisch. Allerdings dürfte das nicht automatisch in allen Browsern oder mit allen Playern funktionieren. Ich empfehle daher, vorher den kostenlosen Player VLC zu installieren und den Firefox-Browser zu verwenden, der ebenfalls kostenlos im Googleplay-Laden erhältlich ist, falls er auf Ihrem Gerät nicht schon vorinstalliert ist. Wenn Sie also in Firefox unsere Webseite aufrufen und im oberen Bereich rechts neben dem Logo auf das Winamp-Logo für den mp3-Stream oder auf das aac-Icon tippen, öffnet sich ein neues Fenster mit der Frage, welchen Player Sie für die Wiedergabe verwenden und ob Sie den ausgewählten nur einmal oder immer für diese Art von Dateien starten möchten. Einige vorinstallierte bringen das nicht, daher meine Empfehlung, den VLC-Player zu installieren, der spielt ziemlich viele Formate ab und hat jede Menge netter Zusatzfunktionen. Es ist besser, sich jedes Mal für die einmalige Wiedergabe des Streams mit VLC zu entscheiden, denn sollten Sie einmal einen anderen Player bevorzugen wollen, ist es komplizierter: Dann müssen Sie nämlich die festgelegte Standard-App – in diesem Fall VLC – zurücksetzen. Und das lässt sich nicht mit wenigen Wisch- und Tipp-Gesten wie bei der Festlegung der Standard-App machen. Dafür müssen Sie die Standard-Einstellung und die sogen. Cache-Daten löschen. Wie man das macht, wird im verlinkten Artikel Schritt für Schritt beschrieben. Wie gesagt – auf meinem Handy funktionieren der mp3- und der aac-Stream tadellos, den wma-Stream wollten VLC und auch andere installierte Player allerdings nicht öffnen. Aber das ist nicht weiter schlimm, im Inhalt ist es ja dasselbe, nämlich unsere Sendung in Fremdsprachen. Die folgenden Bildschirmschnappschüsse zeigen, wie sich der Stream auf einem Android-Handy öffen lässt (Fotos zum Vergrößern anklicken):
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Anfang der Woche hatten wir ein paar heiße und schwüle Tage, da hatten die Zeilen von Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW), der unlängst Island bereist hat, eine erfrischende Wirkung. Er schrieb uns:
Inzwischen war ich ein weiteres Mal auf Reisen, diesmal im hohen Norden nach Island. Island mit seinen lediglich 320.000 Einwohnern ist ein wunderbares, landschaftlich unglaublich vielseitiges Reiseland. Erloschene Vulkane, weite Magmafelder, hohe zerklüftete Berge mit Schluchten, gewaltige Gletscher, wasserreiche Flüsse, riesige Wasserfälle, blubbernde Heißwasserquellen mit hochsteigenden Geysiren, aber auch grüne Weiden an den Küsten mit Schafen und den berühmten Islandpferden bestimmen das Landschaftsbild. Die Menschen sind freundlich und immer hilfsbereit, die breiten Straßen in Reykjaviks Innenstadt sauber und gepflegt. Moderne Wohn- und Geschäftshäuser findet man auch in Reykjavik. Eisenbahnen gibt es allerdings nicht, dafür ist das Busnetz sehr engmaschig. Gewöhnungsbedürftig für uns waren nur die hellen Nächte nahe am Polarkreis in der Zeit der Mittsommerwende. Die Sonne ging praktisch gar nicht unter, und so schimmerte das Licht während der ganzen Nacht durch die Gardinen. Im Übrigen waren wir verwundert, zu hören, dass Island trotz NATO-Mitgliedschaft kein Militär unterhält und die Polizei völlig unbewaffnet ist. Nur die Küstenwache führt Waffen auf ihren Schiffen und Hubschraubern mit sich. Aber es scheint ja auch kaum Kriminalität zu geben, so sitzen zurzeit lediglich zwei weibliche Gefangene ein. Ein glückliches und wegen der fehlenden Militärausgaben prosperierendes Land! Allerdings muss man in Kauf nehmen, dass die Temperaturen niedriger sind als in Deutschland, so haben wir hochsommerliche“ Tage mit Temperaturen von nahe 15 Grad erlebt. Dabei machte das Bad im warmen Wasser der Blauen Lagune“ natürlich doppelt Spaß. Im Übrigen werden 99% der Häuser mit dem reichlich vorhandenen Heißwasser beheizt, und Energie ist ohnehin sehr preiswert, so dass mehrere energiefressende Aluminiumschmelzen den Rohstoff Bauxit sogar aus dem fernen Australien kostengünstig in Island verarbeiten können.
Im heutigen Programm hörte man in einem Archivbeitrag wieder einmal die freundliche Stimme von Cornelia Stanciu. Wie geht es ihr?
Vielen Dank für Ihre Zeilen, die wirklich Lust machen, dieses interessante Land zu erkunden, lieber Herr Andorf. Von Cornelia Stanciu wissen wir leider nichts mehr seit ihrer Pensionierung, sie hat nach unserem Wissen nie ein Handy gehabt und unter der Festnetznummer, die wir kannten, melden sich andere Leute.
Vor etwa drei Wochen hatte ich die Frage eines Hörers aus Polen hinsichtlich rumänischer Sprachkurse beantwortet. Das Thema interessierte auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt). Er schrieb uns:
Die Antwort auf die Hörerfrage von Stanisław Praskowicz im Funkbriefkasten vom 7. Juni 2015 zu Rumänisch-Sprachkursen bei RRI hat mich ebenfalls interessiert, denn so etwas habe ich bei Ihnen schon lange vermisst. Der Hinweis auf den Sprachkurs der französischen Abteilung war ganz gut. Das ist besser als gar nichts. Es wäre zwar besser, wenn man die Audiodateien unmittelbar als mp3 und die Textdateien als pdf herunterladen könnte, um das ein wenig handlicher zu bekommen, aber so geht es auch. Ich denke, dass ein Sprachkurs bei einem Auslandssender eigentlich dazugehört, denn der zentrale Bestandteil einer Kultur ist nun einmal die Sprache. Allerdings merke ich auch, dass diese Meinung nicht unbedingt von allen Hörern geteilt wird. Ich hatte die Gelegenheit, vor einigen Tagen an einem Hörertreffen des südkoreanischen Auslandsdienstes KBS World Radio in Mainz teilzunehmen (organisiert von Siegbert Gerhard, Lutz Winkler und Michael Bethge, die auch als Hörer von RRI sehr aktiv sind), wo der Koreanisch-Sprachkurs dieses Senders ziemlich kontrovers diskutiert wurde.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Ich werde Ihre Meinung den Kollegen von der französischen Redaktion mitteilen. Momentan ist es auf unserer Webseite nicht möglich, Dateien zum Herunterladen bereitzustellen, dafür müssten unsere Webprogrammierer zusätzliche Funktionen zur Verfügung stellen. Natürlich könnte man sich da mit einem Dropbox-Ordner und den entsprechenden Links helfen, so wie bei uns im QSL-Archiv zum Herunterladen, ich möchte aber den französischsprachigen Kollegen keine zusätzliche Arbeit zumuten.
Und nun möchte ich eine Frage von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) beantworten, die er uns per Fax schickte. Er fragte uns, welche Farben die rumänische Nationalflagge hat. Die Frage trifft sich gut, denn gerade am vergangenen Freitag wurde der Tag der Nationalflagge gefeiert. Für die Zeremonie wurden einige Straßen im Zentrum der Hauptstadt für den Autoverkehr gesperrt, was einige Bukarester verärgert haben dürfte.
Die rumänische Nationalflagge ist eine Trikolore mit senkrechten Streifen und einem Seitenverhältnis von 2:3. Wie der Name schon zeigt, hat sie drei Farben, ihre Anordnung vom Mast nach außen sind Kobaltblau, Chromgelb und Vermion-Rot. Die genauen Farben, Proportionen und das Protokollarische um die Flagge rundherum wurden zuletzt in einem Gesetz von 1994 festgelegt. | |
Rumänische Nationalflagge
(Foto: Wikipedia)
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Die Flagge wurde als solche im 19. Jh., insbesondere während der Revolution von 1848, erfunden, allerdings wurden die drei Farben in unterschiedlichen Varianten bereits im Mittelalter in Siegeln oder Wappenzeichen in diversen Kanzleidokumenten verwendet. Und selbst im 19. Jh. gab es auch die Variante mit horizontalen Streifen. Die heutige Flagge Rumäniens weist große Ähnlichkeiten mit der Flagge der benachbarten Moldaurepublik, des Fürstentums Andorra und des afrikanischen Staates Tschad auf. Die Moldaurepublik verwendet allerdings Berlinblau statt Kobaltblau und das Seitenverhältnis ist 1:2. Außerdem ist wie bei Andorra auch noch ein Wappen auf der Flagge zu sehen. Die Flagge des Tschads hat beim Blau einen dunkleren Ton als die Flagge Rumäniens (Indigoblau im Vergleich zu Kobaltblau); trotzdem sind die beiden aufgrund der Farbenanordnung und des Seitenverhältnisses zum Verwechseln ähnlich, was zu einem diplomatischen Zwischenfall geführt haben soll, ist bei Wikipedia zu lesen. Der Tschad habe 2004 bei den Vereinten Nationen offiziell beantragt, dass die rumänische Flagge beim UNO-Sitz nicht mehr gehisst werden soll, damit keine Verwechslung mehr entstehe. Der Antrag wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass es die rumänische Trikolore schon viel länger gibt als den Staat Tschad.
Nach diesem Kuriosum ist es Zeit für die Posteingangsliste und für das angekündigte Interview. Postbriefe habe ich mir aushändigen lassen und lese sie bis nächsten Sonntag. E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Martina Pohl, Bernd und Willi Seiser, Jörg Hoffmann, Heinrich Eusterbrock, Dieter Feltes, Horst Cersovsky, Hans Kaas, Fritz Andorf, Ralf Urbanczyk, Erik Öffinger und Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland) sowie von Dmitrij Kutusow (Russland) und Chinmoy Mahato (aus Indien, im Namen eines Hörerclubs). Das Internetformular nutze unser Stammhörer Paul Gager (Österreich).
In den letzten zwei Monaten haben Sie bestimmt eine neue Stimme bei uns vernommen. Sophie Anfang aus München hat bei uns beinahe täglich reingeschaut und interessante eigene Beiträge beigesteuert oder Schulter an Schulter mit uns Texte von der Zentralredaktion ins Deutsche übersetzt. Das Praktikum ist nun vorbei, bereits am kommenden Dienstag kehrt sie nach Deutschland zurück und damit zu ihrem Job bei einer Münchner Zeitung. In einem am vergangenen Mittwoch aufgezeichneten Gespräch verriet mir Sophie ihre Eindrücke über die in Rumänien verbrachte Zeit und über die Arbeit bei unserem Sender. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle tschüss und nun folgt das Gespräch mit Sophie Anfang (in der unten nachzuhörenden Audiodatei ab 11:39).
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Sophie Anfang (Foto: Martin Moser) |
Audiobeitrag hören: