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Hörerpostsendung 28.4.2019

Heute mit Zuschriften und Fragen von unseren Hörern Paul Gager, Werner Schubert und Carsten Fenske.

Hörerpostsendung 28.4.2019
Hörerpostsendung 28.4.2019

, 28.04.2019, 17:30

Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



Wir schreiben heute den Ostersonntag in der orthodoxen Kirche und passend zum Thema hinterlie‎ß uns Paul Gager, einer unserer Stammhörer aus Österreich, eine Frage im Internetformular:



Werte Redaktion!



Im englischsprachigen Programm von Radio Slowakei International erzählte die Moderatorin aus Rumänien über einen Ostermontagsbrauch, wo Frauen in Rumänien an der Grenze zu Ungarn mit Parfum bespritzt werden. In der Slowakei eher mit Wasser. Gibt es diesen ungewöhnlichen Brauch noch immer? Und was steckt dahinter? Werden nur unverheiratete Frauen bespritzt? Oder jede? Der rumänischen Moderatorin von RRI hat das früher überhaupt nicht gefallen.



Mit grübelnden Grü‎ßen


Paul Gager



Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Gager. Ich war meinerseits verwundert, zu erfahren, dass bei RSI jemand aus Rumänien arbeitet. Ich habe dann die Webseite der englischen Redaktion von RSI besucht, und in der Tat: Unter den Mitarbeitern befindet sich tatsächlich eine Dame mit rumänischem Namen. Nun aber zu Ihrer Frage. Den Brauch zu Ostermontag gibt es tatsächlich noch, und zwar nicht allein an der Grenze zu Ungarn, sondern in ganz Siebenbürgen und darüber hinaus auch in den benachbarten Landesteilen Bukowina und Marmarosch. Der Brauch stammt von den Siebenbürger Ungarn, wurde aber auch von der rumänischen Mehrheit übernommen und wird wie gesagt auch au‎ßerhalb von Siebenbürgen praktiziert. Allerdings wurden Mädchen und unverheiratete junge Frauen ursprünglich mit Quellwasser oder frischem Brunnenwasser bespritzt, erst später wurde das Wasser durch Kölnischwasser oder Parfum ersetzt. Damit sollten junge Frauen das ganze Jahr über schön bleiben, und dem Brauch liegt eine Legende zu Grunde. Es hei‎ßt, ein christliches Mädchen soll einmal mit einem Eierkorb durch den Wald gegangen sein. Dabei soll ihr ein heidnisches Mädchen über den Weg gelaufen sein. Das Christenmädel versucht die Altersgenossin zu bekehren und erzählt ihr von Jesus, Gottesfurcht und Nächstenliebe. Das heidnische Mädchen erwidert, sie würde sich nur dann bekehren lassen, wenn Gott ein Wunder geschehen und die Eier im Korb rot werden lasse. Und so kam es auch – die Eier färbten sich auf einmal rot, und vor lauter Aufregung und Ehrfurcht fielen die beiden Mädchen in Ohnmacht. Vorbeiziehende entdecken die beiden Mädchen und bespritzen sie mit Wasser, damit sie wieder zu sich kommen, und so sei dieser Brauch zu Ostermontag entstanden, wobei das Wasser später durch Parfum ersetzt wurde. Heute wird meistens auch ein kleiner Spruch dazu gesagt. Burschenscharen ziehen von Haus zu Haus, um die unverheirateten jungen Frauen ausfindig zu machen. Dabei sagen sie ein kleines Gedicht auf, das sinngemä‎ß so klingt: Ich bin der Gärtner und hab ein Fläschchen in meiner Tasche. Wo ist das schöne Röslein hier, das benetzt sein will?“ Der Brauch wird natürlich in unterschiedlichen Varianten praktiziert, in manchen Dörfern werden auch verheiratete Frauen bespritzt, manchmal artet es in einer regelrechten Spritzorgie aus – das ist wohl, was der Kollegin von RSI nicht gefallen hat. Meistens endet das Ganze mit einem Festgelage in einem grö‎ßeren Bauernhof. Und mancherorts dürfen die jungen Frauen am nächsten Tag Revanche nehmen, am Dienstag nach Ostern bespritzen sie dann die Burschen im Dorf.



Von Wien geht es weiter nach Grafing bei München, von wo sich unser Hörer Werner Schubert meldete:



Hallo Sorin, hallo liebe Redaktion,



es wird mal Zeit, dass sich ein ehemals flei‎ßiger Hörer und Schreiber wieder meldet, die Ostertage haben auch mir mal wieder etwas Gelegenheit zu einem Besuch auf den kurzen Wellen gegeben.



Der Empfangsbericht vom heutigen Tage stammt aus dem Inntal mit meiner dortigen guten Ausrüstung, aber auch in meiner ungünstigen Grafinger Wohnlage ist RRI wieder wie gewohnt in guter Qualität zu hören. Schön, dass man das Geld für die Kurzwelle noch hat, wenn es auch am Versandmaterial für die Hörer zunehmend fehlt. Aber das ist nicht nur bei RRI so. Besorgniserregend ist z.B. die Situation bei der Stimme der Türkei“, wo der deutschen Redaktion im Rahmen einer Umgestaltung“ einfach der Zugang zur eigenen Homepage genommen wurde.



Im Mai ist ja Europawahl, normalerweise melde ich mich immer freiwillig als Wahlhelfer, aber an diesem Tag habe ich einen anderen Termin. Den würde ich nur streichen, wenn mich die Stadtverwaltung anschreibt, weil es zu wenig Helfer gibt. Die meisten Wahlhelfer kommen aus dem öffentlichen Dienst, weil es für den Sonntag einen anderen Tag frei gibt. Für mich als Angestellten in einer Firma gilt das nicht, ich bekomme zwischen 30 und 50 Euro für so einen Sonntag. Wer gut verdient, ist natürlich nicht scharf darauf, dafür einen ganzen Tag zu opfern, deswegen gibt es gelegentlich einen Mangel an Freiwilligen, auch wenn es Getränke und Wurstsemmeln dazu gibt.



Das bringt mich zu einer Frage: Wer stellt sich in Rumänien als Wahlhelfer zur Verfügung? Setzt man auf Freiwillige oder werden Beamte verpflichtet, zu erscheinen, und gibt es eine Aufwandsentschädigung? Danke schon mal für die Antwort!



Das mal eben von mir, ich melde mich bald mal wieder. Lieber Sorin, ich hoffe Ihr Rücken ist auch wieder ganz in Ordnung.



Herzliche Grü‎ße aus dem frühlingshaft warmen Grafing von


Werner Schubert




Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Schubert, und danke auch für die Frage nach meinem Gesundheitszustand. Nun, dem Rücken geht’s besser, allerdings habe ich in letzter Zeit Schmerzen im Schultern- und Nackenbereich. Das kommt vom vielen Sitzen vor dem Rechner, und ich habe meine Gymnastik-Übungen in letzter Zeit auch etwas vernachlässigt. Ärzte sagen, nach einer Verletzung der Wirbelsäule verbleibt eine lebenslange Empfindlichkeit. Auf jeden Fall hat mir der kleine Unfall vor Augen gebracht, wie zerbrechlich ein Menschenleben ist – man kann von einem Augenblick auf den anderen im Rollstuhl landen, ich hatte auf jeden Fall Glück, mir keine schlimmere Verletzung zugezogen zu haben.



Nun zu Ihrer Frage, zu deren Beantwortung mir unser ehemaliger Mitarbeiter Mihai Stoicescu geholfen hat, der selber öfter als Wahlhelfer im Einsatz war. In Rumänien ist die Zusammensetzung der Wahlausschüsse für Wahllokale durch ein kompliziertes Gesetz von 2015 geregelt. Demnach müssen der Präsident und der Vizepräsident Juristen sein – im Gesetz steht sogar Richter“. Da dies aber in der Praxis oft nur schwer umzusetzen ist, werden in der Regel Beamte aus der Lokalverwaltung damit beauftragt. Die übrigen Kommissionsmitglieder sind Vertreter aller kandidierenden Parteien und Wahlbündnisse, zudem Beobachter im Auftrag zivilgesellschaftlicher Vereine oder NGOs. Weil vor allem kleinere Parteien nicht immer über ausreichend Personal verfügen, greift man oft auf Volontäre zurück, die sich rechtzeitig anmelden und selbstverständlich unbescholtene Bürger sein müssen. Oft sind es Schullehrer, denn die meisten Wahllokale werden in Schulen organisiert. Allesamt unterzeichnen eine eigenverantwortliche Erklärung, dass sie somit einen staatlichen Auftrag erhalten und ihn nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen müssen. Die Aufwandsentschädigung ist – trotz auch hierzulande üblicher Verpflegung mit belegten Brötchen und Getränken – auch in Rumänien eher bescheiden: umgerechnet 25 Euro pro Wahlhelfer. Allein der Präsident und der Vizepräsident beziehen höhere Zulagen, die bis zu 100 Euro reichen können, weil sie als Berufsbeamte in der entsprechenden Funktion auch eine grö‎ßere Verantwortung haben. Der Einsatz ist allerdings nicht auf den Wahltag beschränkt. Am Freitag vor den Wahlen werden die Wahlhelfer zunächst eingewiesen; am Samstag nimmt man die Wahlzettel entgegen und versiegelt die Wahlurnen. Nach abgeschlossener Wahl am Sonntag kann sich das ganze Drumherum mit Auszählung der Stimmen, Protokollierung usw. bis Montagabend hinziehen, es ist also kein Spa‎ßjob. In der Regel werden daher drei Tagessätze als Entschädigung bezahlt. In der Schule im Kiez, wo ich wählen gehe, habe ich unter den Wahlhelfern einen Nachbarn aus meinem Hochhaus und eine Verkäuferin aus einem Laden im Viertel erblickt. Alles in allem ist es also ähnlich wie in Deutschland, und ich hoffe somit, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Schubert. Herzliche Grü‎ße nach Bayern!



Unser Hörer Carsten Fenske (der normalerweise in Greifswald zu Hause ist) meldete sich von einem neuen, malerischen Standort per E-Mail:



Liebe Radiomacher von Radio Rumänien INTERNATIONAL, Deutscher Dienst,



nach einer kleinen Pause melde ich mich nun, von einem neuen Empfangsort, bei Ihnen zurück.



Das Winterquartier als Camper habe ich aufgegeben und stehe nun bis Ende Oktober auf einem Campingplatz im Fischerdörfchen Freest. Direkt vor mir in ca. 300 m Entfernung verläuft die Küste, auf die ich einen ungehinderten Blick habe. So kann ich aus- und einlaufende Schiffe sehen und abends auch hören. Ein sehr stimmungsvolles Bild, was nie langweilig wird.



Nun aber zu Ihren Sendungen. Die Umstellung auf die Sommerfrequenzen macht sich bei mir deutlich bemerkbar. Der Empfang ist (bisher) schlechter, aber ausreichend. Ich höre Sie auf der Frequenz 9570 kHz, stets 18:00 Uhr UTC. Zur Verbesserung des Signals habe ich mir eine 6 m lange, stationäre Antenne gebaut. Zur Veranschaulichung hänge ich mal ein kleines Video an diese Mail. Damit erreiche ich eine Verstärkung von ca. 30% und somit ist wieder alles, wie es sein soll.



Zu Ihren Sendungen kann ich nur sagen: Daumen hoch und bitte den Programmaufbau so lassen. Durch die kurzen Beiträge, Nachrichten und Musikstücke ist immer etwas für mich und sicher auch die anderen Hörer dabei. Didaktisch gut gemacht ist auch die stets zum Beginn moderierte Sendungsübersicht. Man wei‎ß also, was kommt. Da kann ich mich nur Ihrem deutschen Hörer Helmut Matt aus Herbolzheim anschlie‎ßen, den Sie am 21.04. zitierten.



Aufschlussreich war auch Ihre Programmrückschau vom gleichen Tage, in welcher Sie von einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung berichteten. Wenn junge Menschen von 14 bis 23 Jahren eine Diktatur besser finden als eine parlamentarische Demokratie, lässt das aufhorchen. Es zeigt aber auch ein gro‎ßes Ma‎ß an Naivität und früher war alles besser“… Ich für meinen Teil möchte nicht wieder in einer Diktatur leben. Auf Kommunismus habe ich auch nach drei‎ßig Jahren noch keine neue Lust.



Damit möchte ich meine Zeilen auch schon fast beenden, nicht ohne noch ein herzliches Danke zu sagen für den ersten Preis beim Radioquiz. Ich verbleibe bis zum nächsten Mal mit freundlichen Grü‎ßen



Ihr Hörer


Carsten Fenske



Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Fenske, und herzliche Grü‎ße an die Ostsee!



Zeit für die Postliste. Einen Postbrief erhielten wir von Frank Bresonik aus Gladbeck, der uns u.a. vom Tod seines Vaters unterrichtete. Unser herzliches Beileid, lieber Herr Bresonik, möge er in Frieden ruhen! E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitag von Heinrich Eusterbrock, Volker Willschrey, Jörg-Clemens Hoffmann, Reinhold Meyer, Andreas Mücklich, Werner Schubert, Carsten Fenske und Michael Willruth (D) sowie von Sutomo Huang (Indonesien), Reinhard Schumann (SE) und Paul Gager (A).




Audiobeitrag hören:




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