Hörerpostsendung 26.1.2020
Heute mit Zuschriften von Evelien van Ryckeghem, Frank Bresonik, Manfred Schida und Ralf Urbanczyk.
Sorin Georgescu, 26.01.2020, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Obwohl die Kurzwelle immer wieder totgesagt wird und der Kreis der Hörer von internationalen Sendern recht überschaubar geworden ist, kommt es immer wieder vor, dass sich neue Hörer bei uns melden oder solche, die sich nach vielen Jahren des Schweigens oder Aufgebens des Hobbys Rundfunkfernempfang überraschend wieder für das alte Steckenpferd interessieren. So erhielten wir einen Postbrief, der noch im Dezember abgeschickt wurde, mich aber erst jetzt erreichte, von einer Dame mit belgisch-flämischem Namen aus Kiel. Hier ein paar Auszüge aus den Zeilen von Evelien van Ryckeghem:
Durch Zufall bin ich am Abend auf Ihr hörenswertes Programm in deutscher Sprache gestoßen am heutigen Donnerstag, den 12. Dezember 2019, auf der Kurzwellenfrequenz 6040 kHz. Bisher war ich davon ausgegangen, dass das Programm aus Rumänien auf der Kurzwelle eingestellt worden ist. Wie ich heute erfreulicherweise feststellen konnte, ist das nicht der Fall, und die deutsche Sendung erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. So möchte ich Ihnen im Folgenden gern meine Hörereindrücke vom Empfang schildern, welcher an einem Sangean-Weltempfänger nur mit Teleskopstab hier in Deutschland gut und sauber zu hören war. Das Signal war klar und stark verständlich. […]
Die Sendeinhalte kommentierte unsere Hörerin folgendermaßen:
Rumänien kauft weitere Kampfflugzeuge, man fragt sich: Wozu in Friedenszeiten? Gibt es nicht so viel Wichtigeres zu tun in jedem Staat der EU anstatt Waffenkäufe? Erstaunlich finde ich die hohen Anschaffungskosten für die aus meiner Sicht völlig überflüssigen Rüstungsinvestitionen. Das Geld sollte lieber in die Infrastruktur der Länder fließen, wo es dringend benötigt wird. Welchem normalen Bürger ist durch den Kauf solcher Tötungsmaschinen in Millionenhöhe in Friedenszeiten geholfen? Wenn die EU-Mitgliedsstaaten den Brüsseler Bürokraten nur eine Sache zu verdanken haben, dann ist es doch der jahrzehntelange Frieden! Durch Aufrüstung und unnötige Panikmache vor den Russen durch das Öl-ins-Feuer-Gießen der Nato wird der Frieden und die Stabilität in Europa nur gefährdet. Das ist alle sandere als sinnvoll aus Sicht des gesunden Menschenverstands Rüstungs- und Waffenkäufe sollten für einen EU-Mitgliedstaat in Friedenszeiten verboten sein. […]
Zum Ende der Sendung waren sowohl Popmusik als auch ein längeres klassisches Stück zu hören. Wünschen würde ich mir mehr tanzbare Titel wie von Play & Win, Dan Bălan, Akcent, Alexandra Stan oder der faszinierenden Persönlichkeit Inna, die mit ihrem Temperament und ihrem starken feministischen Selbstbewusstsein ein Vorbild für viele westeuropäische Frauen ist, auch dank ihrer grandiosen Stimme und des Rhythmusgefühls. Sie schenkte uns so viele wunderbare tanzbare Hits!
Ich freue mich auf ein baldiges Wiederhören und werde sicher gern wieder öfter einschalten.
…schrieb uns Evelien van Ryckeghem aus Kiel in Deutschland und bat uns auch um eine QSL-Karte und einen Sendeplan.
Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback, liebe Frau Van Ryckeghem, und herzlich willkommen im Kreise der Hörer von RRI! Ich kann mich nicht genau erinnern, ob sie uns auch früher mal geschrieben haben, in der Postbearbeitungsstelle hat man mir mitgeteilt, dass die QSL-Karte für Dezember bereits an Sie abgeschickt wurde, und ich werde unserer Mitarbeiterin sagen, dass Sie auch einen Sendeplan wünschen – hoffentlich haben wir noch einige vorrätig. Am schnellsten finden Sie uns allerdings im Internet, die Frequenzen und Sendezeiten sämtlicher Sprachdienste sind dort leicht zu erfahren.
Zu Ihren Anmerkungen: Ich sehe den einen oder anderen Ankauf von teuren Waffen auch kritisch, zumal in Rumänien in den letzten Jahren kaum gewichtige Investitionen in die Infrastruktur getätigt wurden, obwohl es das Land bitter nötig hätte. Allerdings müssen Sie auch die geopolitische Lage in Mittelost- und Südosteuropa berücksichtigen. Es mag sein, dass die EU bzw. die Nato und Russland wieder der verhängnisvollen Logik des Kalten Kriegs und der Abschreckungsstrategie verfallen sind, doch sollte man die Angst der Osteuropäer vor Russland auch verstehen. Russland hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es jederzeit sogenannte Hybridkriege anzetteln und ganze Regionen destabilisieren kann. Von unnötiger Panikmache oder Kriegstreiberei der Nato würde ich daher nicht sprechen, denn wenn tatsächlich etwas passieren würde, erfährt man‘s in Westeuropa bequem im Sessel vor dem Fernseher, betroffen sind aber andere. Und die EU hat den Frieden vor 1989 nur solange garantiert, wie die beiden ideologischen und militärischen Blöcke sich in einem gewissen Gleichgewicht gegenüberstanden, für Kompromisse bereit waren und gegenseitige Rüstungskontrollen erlaubten.
Man kann es auch aus der anderen Richtung betrachten. Aus osteuropäischer Sicht ist beispielsweise die Politik Deutschlands, am Projekt der Northstream-Pipeline im Alleingang und gegen die Bedenken Polens, der Ukraine und der baltischen Staaten festzuhalten, auch kritisierbar. Schließlich führt das zu Nachteilen auch für kleinere Staaten in Südosteuropa – wie Rumänien und Bulgarien –, denn das Projekt Southstream ist dadurch praktisch aufs Eis gelegt worden. Generell findet man in Osteuropa die ambivalente Außenpolitik Deutschlands im Rahmen der Nato und im Verhältnis zu Russland etwas problematisch.
Wie auch immer, diese Sendung und generell unsere Programme sind nicht dazu da, um zu streiten, sondern um sich die unterschiedlichen Meinungen und Standpunkte anzuhören.
Was unsere Musikprogramme anbelangt, bestimmt sie unsere Musikredaktion, ich werde aber Ihren Wunsch nach etwas tanzbarer Musik weiterleiten. Ich befürchte aber, dass wir aufgrund von Urheberrechten nicht sehr viele neuere Hits senden können, denn unser Sender ist recht knapp bei Kasse. Vielen Dank nochmals für Ihre Zeilen, liebe Frau Van Ryckeghem, und herzliche Grüße nach Kiel!
In der letzten Dezemberwoche schickte auch Frank Bresonik (aus Gladbeck) seinen letzten Brief vor dem Jahreswechsel, aus dem ich ebenfalls ein paar Auszüge verlese:
Kurz vor dem Jahreswechsel schicke ich Ihnen auf diesem Wege noch einmal einen Brief, obwohl dieser sicherlich erst im Januar 2020 bei Ihnen eintreffen wird. Die kleine Reise durch Ihr heutiges Nachmittagsprogramm hat mir wieder einmal sehr gefallen und gutgetan. Die Empfangsqualität auf der Kurzwellenfrequenz 7330 kHz war auch gut, und so machte ich es mir am 4. Advent so richtig gemütlich vor meinem Empfänger.
Im Rahmen der Senderubrik Radiotour“ stellten Sie die Kreis- und Rosenstadt Târgu Mureş vor. Die diesbezüglichen Informationen fand sich sehr hörenswert. Gibt es irgendwie die Möglichkeit, noch mehr deutschsprachige Hinweise über diesen Ort zu erfahren? Eventuell, denke ich mir mal, durch einen Prospekt? Bitte klären Sie mich darüber auf, ich freue mich über Ihre Antwort.
Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Bresonik. Nun, wir haben in der Radiotour“, aber auch in der Rubrik Reiseland Rumänien“ und gelegentlich auch in anderen Sendereihen mehrmals über den Landeskreis Mureş und über die Kreishauptstadt Târgu Mureş (auf deutsch: Neumarkt am Mieresch) berichtet, eine einfache Eingabe über die Suchfunktion auf unserer Homepage in Deutsch würde gleich mehrere Ergebnisse liefern. Da ich aber vermute, dass Sie keinen Internetzugang haben, werde ich bei nächster Gelegenheit ein paar Artikel ausdrucken und unsere Mitarbeiterin in der Postbearbeitungsstelle bitten, sie Ihnen mit der nächsten QSL-Sendung zuzuschicken. Herzliche Grüße ins Ruhrgebiet!
Einen weiteren Postbrief erhielten wir von Manfred Schida aus Wien, einem Stammhörer unserer Programme, der sich immer wieder freut, dass wir auf Kurzwelle senden. Hier ein paar Auszüge:
Liebe Freunde,
ich möchte mich recht herzlich für die wunderschöne QSL-Karte mit dem Bauernschmuck bedanken.
Und ganz besonders für die große Karte von dem Kulturpalast im moldauischen Jassy. Der Palast ist einfach wundervoll, die Karte gefällt mir sehr. […]
Es ist schön, dass es Sie gibt. Ich hoffe, dass Sie noch lange senden können. Am besten kann ich die Frühsendung von 7–7.30 Uhr auf 7345 kHz hören und auch die englische Frühsendung eine halbe Stunde vorher.
Herr Schida legte auch eine farbenfrohe Weihnachtsgrußkarte bei sowie ein Foto von ihm anlässlich seines Geburtstags am 9. November. Vielen herzlichen Dank, lieber Herr Schida, es freut uns, dass Ihnen unsere Programme gefallen, und nachträglich alles Gute zum Geburtstag!
Weitere Postsendungen vom Dezember, die kurz vor Jahresende bei uns noch eintrafen, erhielten wir von Thomas Krüger, Hans-Peter Themann, Joachim Verhees, Uwe Spangenberg, Johann Ruff, Matthias Martin, Hermann und Renate Heyne-Pietschmann, Klaus Huber, Michael Lindner, Peter Möller, Frieder Ecke und Christoph Paustian (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Paul Gager (beide aus Wien, Österreich). Vielen Dank für diese zweite geballte Ladung an Grußkarten zu Weihnachten und Neujahr!
Zeit noch für eine kurzes Feedback per E-Mail. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) findet Gefallen an unserer relativ neuen Gastronomie-Rubrik:
Die Sendereihe Empfehlungen aus der rumänischen Küche“ ist ein tolles Programm. Auf Ihrer Internetseite ist so schon ein recht umfangreiches Kochbuch der rumänischen Küche entstanden, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Rezepte so einfach wie möglich gehalten sind und doch der rumänische Stil erhalten bleibt. Ich hoffe, diese Rubrik bleibt uns noch lange erhalten, sowohl im Programm als auch auf Ihrer Internetseite, denn wenn diese verschwindet, wäre es wirklich ein Verlust.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Aus dem Programm werden die Tipps aus der rumänischen Küche so lange nicht verschwinden, wie Irina Adamescu Lust hat, diese zu gestalten. Und auf der Webseite werden sie auch erhalten, so lange unsere etwas eigenbrötlerischen IT-Leute nicht wieder etwas verschlimmbessern. Ich bin im Prinzip gegen das sogenannte Depublizieren, aber manchmal müssen eben alte Rubriken durch neue ersetzt werden, denn eine Webseite kann nicht unbegrenzt groß sein. Und wir archivieren auch alte Beiträge, sollte also etwas mit der Webseite geschehen, dürften zumindest die Sendemanuskripte noch vorhanden sein.
Zeit für die Postliste. Die Briefpost habe ich schon erwähnt, E-Mails und Feedback in unserem Online-Formular erhielten wir bis einschließlich Samstagnachmittag von Jörg-Clemens Hoffmann, Willi Seiser, Marco Hommel, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Gerd Brüschke, Stefan Druschke, Helmut Matt und Alex Choroba (D), Harald Süss und Josef Robl (A) sowie von Siddhartha Battacharjee (IND).
Audiobeitrag hören: