Hörerpostsendung 26.06.2022
Heute mit Zuschriften und der Beantwortung von Hörerfragen von Johann Ruff, Bernd Seiser, Reinhard Westphal, Klaus Nindel, Hansjörg Biener und Ernst Meinhardt.
Sorin Georgescu, 26.06.2022, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Da es der letzte Funkbriefkasten vor der Sommerpause ist, möchte ich heute einige Hörerfragen beantworten.
Johann Ruff (aus Mühlheim am Main, Hessen) fragte uns in einem Brief: Wieviele ethnische Minderheiten gibt es in Rumänien?
Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Ruff. Wie Sie aus unseren Sendungen vielleicht erfahren haben, wird in Rumänien gerade eine Volkszählung durchgeführt. Sie hätte eigentlich 2021 stattfinden sollen, wurde aber aufgrund der Pandemie verschoben. Neu ist diesmal, dass es die Möglichkeit gab, eine Selbsterhebung im Internet durchzuführen. Dafür war eine spezielle Webseite eingerichtet worden, wo man sich mit der persönlichen Kennzahl und der Wohnadresse anmelden und dann die erforderlichen Daten bzw. Fragen selbst eintragen bzw. beantworten konnte. Die Online-Selbsterhebungsphase ist jetzt abgeschlossen, nun kommen die Beamten zu den Menschen nach Hause, die aus verschiedenen Gründen – z.B. fortgeschrittenes Alter oder Nichtvorhandensein eines Internetanschlusses – die Daten nicht selbst eintragen konnten. Die Volkszählung ist also noch nicht abgeschlossen, auch liegen keine Zwischenergebnisse vor, folglich werde ich die Frage von Herrn Ruff anhand der Ergebnisse der Volkszählung von 2011 beantworten.
In Rumänien werden 19 ethnische Minderheiten anerkannt, die insgesamt etwa 11 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die größte Minderheit im Land ist jene der Ungarn, die mit etwas mehr als 1,2 Mio. Menschen 6,5 % der Gesamtbevölkerung ausmacht. Es folgen die Roma mit 621.000 Menschen oder 3,3 % der Gesamtbevölkerung. Danach kommen die Ukrainer (knapp 51.000 Menschen), Deutsche (etwa 36.000), Türken (27.000), russischsprachige Lipowaner (23.000), Tataren (20.000), Serben (18.000), Slowaken (13.000) und weitere Minderheiten, die mit wenigen Tausend Angehörigen 1% der Gesamtbevölkerung ausmachen oder weniger – das sind – in Anordnung der Zahlenstärke – Bulgaren, Kroaten, Griechen, Juden, Tschechen, Polen, Italiener, Armenier, Tschangos und slawische Mazedonier. Das sind historische Gemeinschaften, also bodenständige ethnische Minderheiten, die als solche den Schutz des rumänischen Staates genießen und auch im Parlament vertreten sind. Darüber hinaus gibt es auch Menschen anderer Abstammung, die schon länger in Rumänien leben oder aber sich als Geschäftsleute oder Gastarbeiter vorübergehend in Rumänien aufhalten und kleinere oder größere Gemeinschaften bilden: Araber, Chinesen, Afrikaner, Vietnamesen, Inder, Pakistaner, Sri-Lanker und Filipinos.
Bernd Seiser (aus Gaggenau-Ottenau, Baden-Württemberg) fragte uns, welche die häufigsten Vornamen in Rumänien sind. Nun, die häufigsten weiblichen Namen sind laut Internet Ana Maria (auch Anamaria oder Ana-Maria geschrieben), Mihaela, Andreea, Elena, Alexandra und Cristina. Männliche Kinder werden gerne auf Namen wie Alexandru, Adrian, Andrei, Mihai und Ionuț getauft – letzterer ist eine Verkleinerungsform von Ion, der Johann entspricht.
Reinhard Westphal (aus Rostock) meldete sich per E-Mail – hier ein paar Auszüge:
Liebe Freunde,
einen wunderschönen Guten Tag!“ nach Rumänien in das schöne Bukarest, eine Stadt in Europa, die man unbedingt besuchen sollte mit einer Vielzahl interessanter Sehenswürdigkeiten.
Ich habe mich zu Ihren Sendungen bzw. Sendeteilen gefreut, fühlte mich unter verschiedenen Aspekten dazugehörig.
Die Thematik der Sendung Das globale Dorf” wird auch weiterhin sehr aktuell bleiben und man muss wahrlich stets geistig wach bleiben, um Fakenews und Halbwahrheiten unterschiedlicher Art erfolgreich zu begegnen.
Die Beiträge über die mittelalterliche Stadt und den Flughafen Kronstadt wussten ebenfalls zu gefallen.
Die Hörerpostsendung war kurzweilig und mit vielen abwechslungsreichen Themen versehen. Das soll es für heute gewesen sein.
Vielen Dank für die schönen Sendungen und die interessanten und sehr lesenswerten Beiträge auf Ihrer Website.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Westphal, und herzliche Grüße nach Rostock!
Aus Dresden meldete sich Klaus Nindel mit einem kurzen Feedback:
Lieber Herr Georgescu, liebe deutsche Redaktion,
hörte heute, 19.06.2022 um 16:00 MEZ auf 9600 KHz, ihre Sonntagssendung mit dem Hörerbriefkasten. Habe mich gefreut, Sorin Georgescu seit langem wieder zu hören.
Habe mich auch darüber gefreut, dass ihr Präsident, sozusagen mein Vornamensvetter“, außenpolitisch so reiseaktiv“ gewesen ist!
Herzliche Grüße aus dem dieses Wochenende mit heißem Afrikawind geplagten Dresden
Ihr Hörerfreund Klaus Nindel
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Nindel. Die Hitzewelle rollt nun auf Rumänien zu. An diesem Wochenende ist es bereits schwül in Bukarest, der Höhepunkt mit Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius soll am kommenden Dienstag erreicht werden, möglich ist aber auch, dass diese erste Hitzewelle die ganze Woche anhält. Herzliche Grüße nach Dresden!
Eine weitere E-Mail erhielten wir von Hansjörg Biener aus Nürnberg:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, Ihnen einen weiteren Empfangsbericht zu schicken.
Die Nürnberg-Bezüge im Bericht über den neuen Flughafen in Brașov fand ich interessant. Vor einiger Zeit haben wir die Papierausgabe der Nürnberger Nachrichten eingespart, sind dann aber auch nicht mit der online-Ausgabe klar gekommen. Am Ende war es ja nur die PDF im Kundenbereich. Ich hatte allerdings erwartet, dass man dort auch Artikel online ohne das lästige Werbeumfeld lesen kann. Die Kehrseite ist, dass man sich im Nahbereich etwas unterinformiert fühlt. National dürfen die öffentlich-rechtlichen Medien aufgrund des politisch erfolgreichen Drucks der Verlage online auch nur noch Info-Häppchen anbieten. Für die internationalen News bin ich schon lange bei der BBC, und wenn ich etwas für den Radio-Kurier recherchiere, schaue ich mich auch auf den jeweils besuchten ausländischen Websites etwas um.
Ich begleite den Empfangsbericht mit der Bitte um eine aktuelle QSL, auch wenn ich keine Serien mehr sammele.
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Biener
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Biener, und Gruß nach Nürnberg!
Von Ernst Meinhardt aus Berlin erhielten wir gleich mehrere E-Mails in letzter Zeit. Zunächst zitiere ich das Feedback mit interessanten Beobachtungen zum DRM-Empfang:
Liebe Mitarbeiter von Radio Rumänien International,
jetzt bin ich schon seit fast 60 Jahren Kurzwellenhörer, aber ich lerne immer noch dazu.
Während Ihrer beiden Sendungen von heute, dem 20. Juni 2022, 6:00 bis 6:30 und 18:00 bis 19:00 Uhr, hatten wir in Berlin Gewitter. Das wirkte sich auf den DRM-Empfang aus. Wir hatten immer wieder Tonausfälle, wenn es blitzte auf jeden Fall. Als das Gewitter aufhörte, war auch Schluss mit den Tonausfällen. Gewitter im Zielgebiet scheint sich also auf den DRM-Empfang negativ auszuwirken. In den Tagen davor hatten wir immer herrlichen Sonnenschein und der Empfang war perfekt, ohne Tonaussetzer.
Und wenige Tage später schrieb Herr Meinhardt:
Bei der digitalen Kurzwelle lerne ich immer noch dazu. Vorgestern (20.06.2022) habe ich Ihnen geschrieben, dass Gewitter im Zielgebiet, in diesem Fall bei uns in Berlin, den Empfang offenbar stört. Heute (22.06.2022) habe ich gemerkt, dass es nicht egal ist, wo ich Ihre Sendung auf DRM höre. In unserem Wohnzimmer ging es fast gar nicht. Es gab mehr Tonaussetzer als Ton. Nachdem ich ins Schlafzimmer wechselte, war der Empfang perfekt. Es gab keinen einzigen Aussetzer. Unser Wohn- und unser Schlafzimmer liegen etwa 6 Meter Luftlinie auseinander. Das Wohnzimmer liegt in Richtung Südwesten, das Schlafzimmer in Richtung Nordosten. Also 6 Meter näher“ an Ihrem DRM-Sender? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer Entfernung von geschätzten 1.000 Kilometern bis zum Sender ausschlaggebend sein soll. Scheint aber trotzdem eine Rolle zu spielen.
Vielen Dank für das Feedback lieber Herr Meinhardt. Ich glaube auch nicht, dass die wenigen Meter in der Entfernung zum Sender eine ausschlaggebende Rolle spielen. Vielleicht liegt das eher in der Beschaffenheit der Wände, oder vielleicht stören Elektrogeräte in der Nachbarschaft den Empfang in Ihrem Wohnzimmer. Und jetzt einige Zeilen von Herrn Meinhardt mit Feedback zu unserem Programm:
In Ihrer Frühsendung vom 18.06.2022 erwähnten Sie eine Breitspur-Eisenbahn, die Waren aus der Ukraine nach Rumänien bringt. Dass es in Rumänien Breitspur-Strecken gibt, wusste ich nicht. Ich vermute, dass sie von der Grenze zur Ukraine bzw. zur Republik Moldau nach Rumänien führen. Wie viele Breitspur-Strecken gibt es in Rumänien? Welche Endebahnhöfe verbinden sie? Sind es nur Güterzüge? Oder auch Personenzüge? Als wir vor zehn Jahren in der Republik Moldau waren, machten wir einen Tagesausflug mit der Eisenbahn von Chișinău nach Bender/Tighina. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Gleise breiter waren, als ich sie aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Ungarn, der Schweiz, Tschechien, aber auch aus Rumänien kenne. Aber da könnte ich mich getäuscht haben. Ich hatte ja keinen Zollstock dabei, um die Spurbreite auszumessen. Wahrscheinlich hätte ich mich damit auch sofort verdächtig“ gemacht. Bei solchen Dingen herrscht in ehemals kommunistischen Ländern ja heute noch die alte sowjetische Krankheit namens sinnlose Geheimniskrämerei“.
Danke für die Info, lieber Meinhardt. Ich wusste auch nicht, dass Rumänien über Breistspurstrecken verfügt, also habe ich mich ein bisschen im Internet schlau gemacht und folgendes herausgefunden: Es gibt tatsächlich in der nördlichen Maramuresch eine Strecke, die doppelt belegt ist – es gibt also vier Spuren, zweimal in herkömmlicher Breite (1435 mm) und zweimal in Breitspur (also 1520 mm). Bereits 1949, also zu kommunistischen Zeiten wurde die Bahnstrecke Salva – Vișeu de Jos (dt. Unterwischau) gebaut, die Teilstrecke Câmpulung la Tisa – Sighetu Marmației verfügt über die erwähnte doppelte Belegung, damit damals auch sowjetische Züge passieren konnten. Eine andere Quelle erwähnt die Breitspur-Teilstrecke Câmpulung la Tisa – Valea Vișeului, die seit der Unabhängigkeit der Ukraine ausschließlich für den Güterverkehr ukrainischer Züge verwendet wird. Sie soll auch auf der Webseite des ukrainischen Transportministeriums erwähnt sein, da ich aber der ukrainischen Sprache nicht kundig bin, konnte ich keine weiteren Einzelheiten erfahren. Es ist aber gut möglich, dass diese Strecke aufgrund der russischen Seeblockade im Schwarzen Meer nun verstärkt für die Ausfuhr von Gütern aus der Ukraine genutzt wird.
Und schließlich gab uns Herr Meinhardt, der aus dem Banat stammt, Feedback zu einem Beitrag, den wir von Radio Temeswar übernommen haben:
Sehr gefreut habe ich mich über Adi Ardeleans Beitrag über Kulinarisches bei den Banater Schwaben. Es kommt nicht oft vor, dass wir Banater Schwaben im Originalton mit unserer pfälzisch-saarländisch-lothringisch geprägten Mundart im Radio zu hören sind. Das Vokalensemble Sunnereen“, das in dem Beitrag zu hören war, ist auch schon bei uns in Berlin aufgetreten.
Vielen Dank nochmals für das immer ausführliche Feedback, lieber Herr Meinhardt. Die Dialekte der Banater Schwaben sind tatsächlich vielfältig geprägt. Nicht zu vergessen ist der österreichisch gefärbte Dialekt der Banater Berglanddeutschen in Reschitz. In meiner Studentenzeit habe ich irgendwo – vermutlich in einem Antiquariat – ein Buch mit dem Titel Banater deutsche Mundartekunde“ von Johann Wolf erworben und als Student der Sprachwissenschaft habe ich immer wieder gerne darin geblättert. Das Buch dürfte noch in der Bibliothek meiner Eltern vorhanden sein.
Liebe Freunde, das war’s für heute, der Funkbriefkasten geht ab kommender Woche in die Sommerpause, die Sendestelle am Sonntag bleibt allerdings nicht unbelegt, sondern wird mit Wiederholungen bespielt. Dringende Anfragen per E-Mail beantworten wir auch über den Sommer, wenn auch möglicherweise mit etwas Verzögerung. Danke fürs Zuhören, machen Sie’s gut und genießen Sie den Sommer!