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Hörerpostsendung 22.11.2015

Heute mit Zuschriften von Andreas Pawelczyk, Wolfgang Kühn, Fritz Andorf und Dietmar Wolf.

Hörerpostsendung 22.11.2015
Hörerpostsendung 22.11.2015

, 22.11.2015, 17:30

Die terroristischen Anschläge in Paris und dann das aus Sicherheitsgründen abgesagte Länderspiel in Hannover hat wohl viele Hörer in Atem gehalten. Trotzdem fand unser Stammhörer Andreas Pawelczyk aus Mannheim die Zeit, den Funkbriefkasten am vergangenen Wochenende zu hören. Er schrieb uns:



Mitten in die interessante Diskussion um die QSL-Karten von Radio Rumänien wurde Frankreich und insbesondere Paris von einer unbeschreiblichen Terrorwelle erfasst, die bisher 132 Tote forderte. Dieses Horrorwochenende von Paris erfüllt einen unwahrscheinlich mit Schmerz und Trauer. Man kann da nur den Kopf schütteln, was da in Paris geschah. Was will der IS in Frankreich und in Paris bewirken? Uns allen Angst einjagen und uns einschüchtern und freiheitlich einengen?



Man kann diese abscheulichen Taten, die mit dem friedlichen Islam nicht zu tun haben, nur entschieden ablehnen. Meine tiefen Gefühle sind jetzt jedenfalls bei den Angehörigen, die unwahrscheinlich unter dieser sinnlosen Tat leiden müssen.



In tiefer Trauer und lieben Grü‎ßen aus Mannheim von


Andreas Pawelczyk




Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Pawelczyk. Auch hier in Rumänien gab es eine gro‎ße Anteilnahme am Geschehen in Paris. Vor der französischen Botschaft in Bukarest versammelten sich spontan hunderte Menschen und stimmten die Marseillaise an. Am Donnerstag wurde bekannt, dass einer der Drahtzieher der Attentate in einem Pariser Vorort getötet wurde, doch sind sich Experten einig, dass damit die Terrorgefahr nicht gebannt ist – siehe Geislenahme in Mali am Freitag. Ohne Frieden in Syrien und im Irak und ohne eine bessere Integration junger Muslime in ihren westeuropäischen Heimatländern ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Terroranschläge in Nahost oder in Europa wiederholen. Und wir sollten uns alle hüten, auf Leute von Rechtsau‎ßen zu hören, die den Islam verteufeln, Hass auf Muslime schüren, Fremdenhass rechtfertigen und die Einschränkung der Grundfreiheiten fordern.



Solidaritätsbekundung vor der französischen Botschaft in Bukarest (Aufzeichnung: Französische Redaktion von RRI):





Rassemblement devant la Résidence de France à Bucarest. La Marseillaise en hommage aux victimes des attentats du 13 novembre. „La Roumanie accordera toute lassistance médicale dont il y a besoin” affirme le premier ministre roumain par intérim, Sorin Câmpeanu.


Posted by Sectia Franceza on Sunday, November 15, 2015





Und jetzt zu einem Postbrief, den wir schon vor mehreren Wochen erhielten. Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen) ist einer unserer langjährigsten Hörer und war vor 1989 oft in Rumänien. Unsere Sendungen helfen ihm, sich an die vielen Reisen nach Rumänien zu erinnern. Folgendes schrieb Herr Kühn:



Liebe Freunde von Radio Rumänien,



nach unserem Urlaub im Sommer möchte ich mich einmal wieder melden!



Inzwischen sind einige QSL-Karten mit trefflichen Höhlenaufnahmen aus den Karpaten bei mir eingetroffen. Besonders bemerkenswert: die Gletscherhöhle Scărişoara, die Palmsonntagshöhle und die Movile-Höhle. Auch habe ich den Funkbriefkasten sonntags oder mittwochs in Wiederholung verfolgt. Nur in der Ferienzeit in den Schweizer Alpen konnte ich Ihr Programm nicht empfangen.



Im August gefielen mir vor allem die Berichte zur Touristik-Messe und über Sehenswürdigkeiten wie die Karpaten, Hermannstadt und den Bergmassiv Königsstein. Angeregt durch Ihre Reportagen habe ich begonnen, unsere Erlebnisse in Rumänien aufzuarbeiten, die nur als Dia-Aufnahmen der Jahre 1970 bis 1989 vorliegen. Beginnend mit der Reise nach Buşteni in den Südkarpaten (1989, wenige Monate vor Fall der Mauer in Deutschland) und nach Bukarest haben wir etliche Diafolgen in Farbfotos übertragen lassen. (Zur Projektion der Dias gab es für die entsprechenden Zei‎ß-Geräte aus Jena keine Ersatzbirnen mehr im Handel). Au‎ßerdem sind die Aufnahmen einfacher und schneller zu betrachten.



Auf diese Weise entdeckte ich eine schöne Aufnahme aus dem Jahre 1988 im Bukarester Stadtteil Berceni. Diese erlaube ich mir, meinem Brief beizulegen (unter Benennung aller Beteiligten). Gern würden wir nach über 25 Jahren etwas über das Schicksal der abgebildeten Familien erfahren. Sollte es Ihnen oder Reportern möglich sein, etwas Näheres zu erfahren, wären wir sehr dankbar!




Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kühn. Hinsichtlich Ihrer Bitte wäre folgendes machbar: Direkt zur Adresse, die Sie mir mitgeteilt haben, hinfahren und einfach klingeln, würde ich nicht machen – man wei‎ß ja nie, wie kontaktfreudig die Leute nach all den Jahren sind. Ich kann aber so gegen Jahresende, wenn alles ruhiger wird, folgendes versuchen: Ich werde im Bukarester Telefonbuch suchen, ob eine der von Ihnen namentlich genannten Personen zu finden ist und ggf. eine Kontaktaufnahme versuchen. Sollte dies möglich sein, schicke ich der Person das Foto oder eine elektronische Kopie davon, mit der Bitte, Sie per Post zu kontaktieren.



Einen Dia-Projektor der Marke Zei‎ß hatten meine Eltern übrigens auch, es muss irgendwo im Elternhaus gut verstaut sein. Da frage ich mich auch, ob es noch funktioniert, wir hatten viele Dias aus der Zeit, als wir in der DDR lebten, von 1974 bis 1980. Heute ist es möglich, Dias und Filme digitalisieren zu lassen und sicherlich auch auf Fotopapier auszudrucken.




Fritz Andorf (Meckenheim, NRW) meldete sich mit ausführlichen Eindrücken zu unserem Programm per E-Mail:



In der Zwischenzeit ist ja in Bukarest und beim Sender so einiges passiert. Da ist zunächst der fürchterliche Brand in einer Bukarester Disco mit vielen Toten und Verletzten, der mir einen gewaltigen Schrecken eingejagt hat. Mein erster Gedanke war: Hoffentlich ist niemand von RRI oder einer der Angehörigen betroffen. Aber das scheint ja zum Glück nicht der Fall gewesen zu sein. Doch wurde vielen Menschen unermessliches Leid zugefügt, und das hat mich sehr bestürzt und traurig gemacht. Auch eine eventuelle Bestrafung der Schuldigen kann daran nichts mehr ändern.



Am letzten Oktobersonntag ist die Winterzeit in Kraft getreten und mir ihr war wieder ein Frequenzwechsel verbunden. Nun, nach meinen Beobachtungen haben Ihre Techniker erneut ein geschicktes Händchen bewiesen, denn der Empfang ist hier im Rheinland auf allen Frequenzen recht gut.



Und bei RRI ist ab sofort Sparen angesagt, das ist ja überall der Fall. Nun will man also die Zahl der Briefe an die Hörer beschränken, um die Portokosten zu senken. Ich fürchte nur, das bringt nicht sehr viel, so wird man wohl bald auf andere Sparma‎ßnahmen kommen. Was die Bestätigung mit QSL-Karten angeht, so habe ich natürlich nichts dagegen, wenn ich nur ein oder zweimal im Jahr Post aus Bukarest erhalte. Die Briefe würden damit allerdings schwerer und dürften ein höheres Porto erfordern. Wo bleibt da die Ersparnis?



Natürlich kann man die Zahl der QSL-Karten auf sechs oder sogar nur vier pro Jahr beschränken. Ich fürchte aber, dass damit auch die Zahl der Zuschriften zurückgehen würde. Und e-QSL-Karten? Ich muss gestehen, dass mir diese selbst auszudruckenden elektronischen Bestätigungen nicht gefallen. Und wo bleiben dann die Hörer ohne Internetzugang? Übrigens wurde im heutigen Funkbriefkasten auf das Beispiel Radio Serbia“ verwiesen. Also auch dazu habe ich eine Erklärung: Radio Serbia war bei den Kurzwellenhörern lange Zeit als notorischer Nichtbestätiger verschrien. Und wenn man keine Antwort erhält, stellt man natürlich die Zuschriften alsbald ein. Ich hoffe doch, dass die Entwicklung bei RRI nicht auch so verläuft.



Noch einige Worte zum Programm: Gefallen haben mir die Lieder in der Musikecke. In der Sonntagsstra‎ße fand ich [in der Wiederholung von Pro Memoria] die Erinnerungen des ehemaligen Obristen an seinen Aufenthalt in Nordkorea hochinteressant. Sehr erstaunt war ich über die guten Rumänisch-Kenntnisse seiner nordkoreanischen Gesprächspartner. Ob nach Auslaufen der guten Beziehungen wohl auch heute noch Rumänisch in Nordkorea unterrichtet wird?



Dann wurde Rumänien [in der Sendung Business Club] als bedeutendes Weinanbauland vorgestellt. Da bin ich doch etwas überrascht, dass man den Export von Wein nicht mehr forciert. Denn die Qualität des rumänischen Weines kann sich doch sehen lassen und durchaus mit den anderen Weinanbauländern mithalten.



Die Zahl der Bürgerinitiativen nimmt auch in Rumänien zu. Das ist gut und spricht für ein gewachsenes Verständnis von Demokratie. Kann man denn auch in Rumänien Forderungen mit Hilfe von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden durchsetzen?




Vielen Dank für Ihre ausführliche Zuschrift, lieber Herr Andorf. Ob Rumänisch in Nordkorea noch unterrichtet wird, habe ich im Internet herauszufinden versucht. Direkte Quellen habe ich leider nicht gefunden bzw. laden nordkoreanische Internetseiten gar nicht oder ewig lange, bis man die Geduld verliert. Offenbar ist das Internet dort nicht stark entwickelt und ohnehin der staatlichen Zensur unterworfen. Also musste ich mich auf einen Artikel in der englischsprachigen Wikipedia verlassen. Dort steht, das in der sogen. University of Foreign Studies in Pjöngjang insgesamt 22 Fremdsprachen unterrichtet werden, darunter auch Rumänisch. Sie soll seit 1964 völlig getrennt von der Kim-Il-Sung-Universität betrieben werden, wobei letztere allerdings ein höheres Ansehen genie‎ße. Denn im Fremdsprachenstudiengang der zuletzt genannten Universität sollen Parteikader, Diplomaten und Geheimdienstler ausgebildet werden, so Wikipedia.



Ihre Frage zu Volksbegehren und Bürgerentscheiden beantworte ich auch gerne. Zwei Artikel der rumänischen Verfassung regeln diesen Bereich. In Artikel 74 steht zum einen, wer zu Gesetzesinitiativen befugt ist. Au‎ßer der Regierung und den Abgeordneten der beiden Parlamentskammern dürfen auch Bürger Gesetzesinitiativen ansto‎ßen. Allerdings müssen es mindestens 100.000 wahlberechtigte Bürger sein und sie müssen aus mindestens einem Viertel aller Landkreise stammen und in jedem dieser Landkreise (einschlie‎ßlich Bukarest) müssen mindesten 5.000 Unterschriften zur Unterstützung der Initiative vorhanden sein. Kein Gegenstand von Volksbegehren dürfen steuerrechtliche und völkerrechtliche Probleme sowie Amnestie und Begnadigung sein. Die Initiativen müssen schon die ausgearbeitete Form eines Gesetzentwurfs haben und werden der zuständigen Abgeordnetenkammer zur Debatte vorgelegt.



In puncto Referendum ist die rumänische Verfassung sehr knapp. In Artikel 90 steht nur folgendes: Nach Beratung mit dem Parlament darf der Staatspräsident das Volk auffordern, seinen Willen in Angelegenheiten nationalen Interesses im Rahmen eines Referendums auszudrücken.“




Zum Schluss die Zeilen von Dietmar Wolf (aus Hammelburg, Unterfranken), der uns diesmal im Wald empfangen hat und entsprechend schöne Fotos zugeschickt hat:








Liebe deutsche Redaktion, lieber Sorin Georgescu,



am 15. November um 1500 UTC hörte ich auf 6040 kHz Ihre Sendung, die mir wie immer sehr gut gefallen hat. Ich war aber nicht zu Hause sondern mit meiner Hündin Eika in der Natur unterwegs. Rechtzeitig zum Sendebeginn erreichten wir den Sodenberg.

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Auf Kurzwellenjagd in der Natur


Foto: Dietmar Wolf (zum Vergrö‎ßern anklicken)




Dort habe ich es mir gemütlich gemacht und hatte einen tollen Empfang, nur mit meinem Degen 1103 und Teleskopantenne. SINPO 45444. Besser kann es fast nicht sein.



Danke auch dafür, dass Sie meine Meinung bezüglich der Portokosten verlesen haben. Sicherlich war meine Meinung nicht böse gemeint, es war eher die Sorge um das langsame Sterben der KW, die mich bewogen hatte, zu schreiben. Natürlich ist Ihre Sichtweise auch sehr gut nachzuvollziehen. Ich schlage also vor, wir machen so weiter wie bisher und hoffen das Beste? (Es bleibt uns ja nichts anderes übrig).



Ein weiteres Highlight am Sonntag war der Titel Summertime“. Das ist zumindest für mich die ultimative Jazznummer und immer ein Genuss. Das Arrangement war sehr gut – und ich habe schon viele Summertimes“ gehört.




Vielen Dank für Ihre Zeilen und für die Fotos, die zum Wandern anregen, lieber Herr Wolf. Schönen Gru‎ß nach Hammelburg!



Damit Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Kühn, Yigal Benger (die schöne Postkarte mit dem Beitrag zum Hörertag war bereits am 20. Oktober in Bukarest angekommen, aber vermutlich irgendwo in der Ablage untergetaucht) und Johann Ruff (alle aus Deutschland).



E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Dieter Feltes, Michael Lindner, Erik Öffinger, Willi und Bernd Seiser, Hans Kaas, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk, Fritz Andorf, Dietmar Wolf (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzten Michael Billa und Hans Gosdschan (beide aus Deutschland).




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