Hörerpostsendung 20.12.2015
Heute mit Zuschriften von unseren Hörern Wolfgang Waldl, Wolfgang Kühn, Dieter Feltes, Fritz Andorf, Reiner Holtmann und Dietmar Wolf.
Sorin Georgescu, 20.12.2015, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur letzten Hörerpostsendung in diesem Jahr.
Von Wolfgang Waldl (aus Wien) trafen gleich drei Postsendungen ein: eine Postkarte mit dem Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek, sein Vorschlag zur Persönlichkeit des Jahres und ein Brief. Aus diesem Brief möchte ich einige Zeilen verlesen:
Da ich in den vergangenen Wochen nicht immer zum Radiohören kam, ist mir die Meldung betreffend die Kürzung des Porto-Budgets entgangen. Ich glaube nicht, dass das Porto bei der Deutschen Redaktion so viel ausmacht, aber gesamt gesehen kann da vielleicht schon ein größerer Betrag zusammenkommen. Auch die Produktion der schönen QSL-Karten kostet Geld. Vielleicht könnten da Tourismus-Orte oder Firmen als Sponsoren einspringen. Die haben ja auch oft genug eigene Ansichtskarten. Sollte der Druck, zu sparen, größer werden, könnte man nur 4 Karten pro Jahr auflegen und auch die Bestätigungen bündeln und so nur vierteljährlich alle eingegangenen Berichte bestätigen. Ich wäre damit einverstanden.
Bei uns sieht es betreffend Radio schlimm aus. Das 1933 von Clemens Holzmeister in der Argentinier Straße gebaute Funkhaus wird – trotz zahlreicher Proteste – verkauft. Der Bau ist großzügig angelegt und zentral gelegen. Das Hörstudio und der Sendesaal sind ideal angelegt. All das ist den Verantwortlichen schnuppe!!! All das geht ja mit der beabsichtigten Einheitsunterhaltung einher. Aus einem Kammerl im ORF-Zentrum am Küniglberg im 13. Bezirk kann man viel besser kontrolliert ein Allerweltprogramm senden.
Nach wie vor höre ich Ihr Programm sehr gerne, vor allem wegen der ausführlichen und objektiven Nachrichten, der historischen und kulturellen Beiträge und der interessanten Berichte über Ihr schönes Land.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Waldl. Die Porto-Ausgaben der Deutschen Redaktion sind in der Tat nicht groß, aber wenn man die insgesamt 12 Sprach-Redaktionen in Betracht zieht, kommt schon einiges zusammen. Wie es nächstes Jahr gehandhabt wird, hängt vom Budget ab. Was die Motive angeht, so habe ich erfahren, dass es sich um Bilder aus vier rumänischen Städten handelt, die für den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2021 kandidieren: Cluj (Klausenburg), Timişoara (Temeswar), Baia Mare (zu dt. Frauenbach oder Groß-Neustadt) und Bukarest. Die Bilder habe ich allerdings noch nicht gesehen, die QSL-Karten werden vermutlich ab Mitte Januar 2016 zur Verfügung stehen.
Es tut mir leid, dass das Funkhaus in der Argentinierstraße verkauft wird. In meiner Studentenzeit in Wien Anfang der Neunziger habe ich in der Gegend gewohnt und bin jeden Tag auf dem Weg zur U-Bahn am Karlsplatz am Funkhaus vorbeigegangen. Und den Sender Ö1 habe ich immer gerne gehört. Die Zeitung Die Presse“ setzte sich mit dem Umzug des Senders in einem Kommentar auseinander, die Entscheidung, den besten Radiosender des Landes auf den Küniglberg zu befehlen, wurde als kulturfremd bezeichnet.
Für Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt in Thüringen) ist der Fortbestand der Kurzwellensendungen noch wichtiger als die QSL-Karten. Er schrieb unlängst in einem Brief:
Wir hoffen, Sie auch 2016 weiter auf Kurzwelle zu hören und auch einige QSL-Karten zu erhalten. Ich denke, hinsichtlich der erforderlichen Einsparungen müsste sich ein für Sie und uns als Hörer geeigneter Weg finden. Es wäre schade, wenn die gute Hörer-Sender-Beziehung verloren gehen würde. Wichtiger als Porto und Zahl der Briefe wäre der Erhalt der Kurzwellenprogramme für den Normal-Verbraucher ohne Internet.
Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kühn. Wir hoffen natürlich auch, unsere Sendungen weiterhin auf verschiedenen Übertragungswegen verbreiten zu können. Die Hörer-Sender-Beziehung ist auch Dieter Feltes (aus Pyrbaum in der Oberpfalz) wichtig. Er schrieb uns unlängst in einer E-Mail:
Jetzt ist es wieder so weit, dass ein Jahr vergehen wird. Leider hat sich während des abgelaufenen Zeitraumes viel Schlechtes in der Welt ereignet. Diese Ereignisse halten mich aber nicht ab, Ihre Station auch weiterhin auf Kurzwelle zu hören. Schließlich fühle ich mich mit Ihrem Land in gewisser Hinsicht verbunden, nachdem ich schon einige Jahrzehnte Ihre Station hörte und auch Ihren Sender in Bukarest besuchte.
Pro Memoria ist für mich eine schöne Sendung. In einer Sendung wurde der Werdegang des rumänischen Rundfunks beleuchtet. Sehr interessant. Hin und wieder schaue ich auch auf die Internetseiten und lese mich durch die einzelnen Sparten.
Ich wünsche Ihnen nun ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Feltes, und den Weihnachts- und Neujahrsgruß erwidern wir.
Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) schickte uns wie immer seine ausführliche Meinung zu unserem Programm per E-Mail:
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim rumänischen Auslandsfunk,
zu meiner Überraschung traf kürzlich ein dicker Brief mit gleich vier QSL-Karten (für die Monate Juni bis September) bei mir ein. Herzlichen Dank dafür, auch für den beigelegten Wintersendeplan und die bunten Briefmarken auf dem Umschlag (darunter eine Europamarke zum Thema Spielzeug“). Danke auch für die ausführliche Beantwortung meiner letzten Zuschrift im Funkbriefkasten am 22.11.
Inzwischen geht es rasend schnell auf Weihnachten und das Jahresende zu, auch wenn wettermäßig noch nicht die richtige Stimmung dafür aufkommen will, denn die Tagestemperaturen liegen bei uns im Rheinland immer noch über 10 Grad. Bei RRI hat man sich sicher schon Gedanken über die QSL-Motive im kommenden Jahr gemacht. Ich hoffe doch, dass es bei der monatlichen Ausgabe bleibt und die Ansichten wieder etwas ansprechender werden. Denn die Höhlen sehen doch im Innern irgendwie alle ähnlich aus. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die neuen Motive.
Im Funkbriefkasten am 6.12. wurde die Flüchtlingsproblematik in Rumänien behandelt. Und dabei wurde ganz unverblümt Klartext zur Unterbringung und Behandlung der Flüchtlinge gesprochen. Außerdem erhalten sie einen Hungerlohn, zu wenig zum Leben. Offen blieb die Frage, ob man den Flüchtlingen Sprachkurse vermittelt. Nach diesen Ausführungen wundert es mich nicht, dass Rumänien so wenige Flüchtlinge aufgenommen hat, denn man tut offenbar alles, damit die Flüchtlinge einen großen Bogen um das Land machen. Damit dürfte die von der EU für Rumänien festgelegte Aufnahmequote wohl illusorisch sein. – Aber auch die schon länger im Land lebenden Immigranten haben offenbar einen schweren Stand, wie das Beispiel des ausländischen Studenten zeigt, der unter ständiger Diskriminierung leiden muss. Berichtet wurde darüber im Sozialreport.
Gar nicht gefallen hat mir die heutige Musik der Jazzgruppe mit der Sängerin. Die Stücke waren mir einfach zu unruhig und wild. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine besinnliche Adventszeit ohne jede Hektik (der Weihnachtsgruß ist per Schneckenpost unterwegs und gelangt hoffentlich bis zur Deutschen Redaktion) und grüße Sie ganz herzlich
Ihr Fritz Andorf
Vielen Dank für Ihre E-Mail und für die Grüße, lieber Herr Andorf. Rumänien hat bislang tatsächlich herzlich wenig für die Flüchtlinge getan – das kann sich aber ändern. Sprachkurse für Flüchtlinge gibt es nämlich, und zwar Veranstaltet das Bildungsministerium schon seit 2004 Sprachkurse für Flüchtlingskinder in drei unterschiedlichen Altersgruppen: von 6 bis 10, von 11 bis 15 und von 16 bis 18 Jahren. Außerdem bietet die Universität in der westrumänischen Stadt Temeswar seit diesem Herbst kostenlose Rumänisch-Kurse für Flüchtlinge. Ferner wirbt das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen auf seiner Webseite in rumänisch um Freiwillige, die den Flüchtlingen Rumänisch beibringen können. Und in einer weiteren Meldung einer rumänischen Wirtschaftszeitung war zu lesen, dass ein Unternehmen im westrumänischen Klausenburg Arbeitsplätze für Flüchtlinge bereithält. Langsam tut sich also etwas.
Ebenfalls in NRW, und zwar in Hamm zuhause ist Reiner Holtmann, er meldete sich per E-Mail mit folgenden Zeilen:
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio Rumänien,
Herzlichen Dank für Ihre Sendungen im ablaufenden Jahr. Regelmäßig höre ich Ihre Sendungen und sie sind für mich immer sehr informativ. So z.B. der Beitrag zur Frage der Integration von Roma in ihrem Funkbriefkasten vom Sonntag den 13.12. Erfreulich sachlich und lösungsorientiert.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest.
Auf denselben Funkbriefkasten mit der Beantwortung einer Frage hinsichtlich der Roma-Integration nahm auch unser Hörerfreund Dietmar Wolf (aus Hammelburg, Unterfranken) Bezug:
Lieber Sorin Georgescu,
wollte gerne etwas zum letzten Funkbriefkasten sagen!
Ich möchte Ihnen herzlich dafür danken, dass Sie immer wieder auch schwierige“ Themen“ offen und ehrlich beantworten. Das ist ein Journalismus, den ich in unseren Leitmedien im Moment sehr vermisse. Ich kann mich da an die Asyl- und Flüchtlingsproblematik in Rumänien und jetzt das Thema Roma in der letzten Hörerbriefecke erinnern.
Ergänzend wollte ich noch sagen, dass es fatal wäre, hier den ROMA Integrationsunwilligkeit zu unterstellen, denn wenn ein Land wirklich und ernsthaft integrieren möchte, muss es auch dafür Sorge tragen, dass keine Ghettoisierung stattfindet. Dies gilt nicht nur für Roma, sondern für alle Ausländer, die in einem fremden Land leben. Werden diese Personen auf die Bevölkerung verteilt, leben sie inmitten der einheimischen Bevölkerung, fällt die Integration viel, viel leichter. Man lernt einfach von einander und es bereichert auch das persönliche Leben. Sicherlich empfinde ich die aktuelle Flüchtlingswelle durchaus auch als Belastung und Frau Merkels Aussage Wir schaffen das“ kann ich nur bedingt teilen, aber ich würde dies niemals an den Flüchtlingen fest machen. Vielmehr sehe ich die Bevölkerung nun gefordert, dies auszubügeln, was die Politik verbockt hat!
Man sollte niemals vergessen, dass auch wir Ausländer sind – fast überall.
Es ist zwar eigentlich ein Offenbarungseid unserer Regierung, dass ohne die Hilfe der Bevölkerung nichts mehr funktioniert, dass geordnete Strukturen verlassen werden müssen, aber man sollte jeden Menschen (Flüchtling) so behandeln, wie man auch selbst gerne behandelt werden würde.
Liebe Freunde, vielen herzlichen Dank für Ihren Schreibfleiß, der uns ermöglichte, auch in diesem bald zu Ende gehenden Jahr viele spannende Hörerpostsendungen zu gestalten. Ebenfalls möchte ich mich für alle bisher erhaltenen Weihnachts- und Neujahrgrüße bedanken sowie im Voraus für alle, die noch eintreffen werden.
Zum Schluss die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Brian Webb (Neuseeland), Wolfgang Waldl (Wien, Österreich) sowie von Reiner Peuthert (danke für die kleine Spende für unsere Kaffeekasse), Christoph Paustian, Matthias Martin, Wolfgang Kühn, Thomas Jeske und Uwe Haferkorn (alle aus Deutschland).
E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Anna und Bernd Seiser, Gerd Brüschke, Steffen Kuhn, Reiner Holtmann, Dietmar Wolf, Andreas Pawelczyk und Alfred Albrecht (alle aus Deutschland) sowie von Georg Pleschberger (aus Österreich).
Das Internetformular nutzen Paul Gager (aus Österreich) und Hans-Joachim Pellin (aus Deutschland).
Unsere Postbearbeitungsstelle bleibt von Weihnachten bis zur zweiten Januarwoche geschlossen, die Hörerpostsendung gönnt sich daher auch eine Pause, ich lese Ihre E-Mails aber auch in der Zwischenzeit, denn von meinen anderen Aufgaben im Rundfunk bin ich nicht befreit. Den nächsten Funkbriefkasten gibt es folglich am 10. oder 17. Januar, je nachdem, ob wir bis dahin ausreichend Zuschriften bekommen.
An dieser Stelle bedanke ich mich fürs Zuhören und wünsche Ihnen besinnliche Weihnachten mit Ihren Lieben und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
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