Hörerpostsendung 20.10.2019
Heute u.a. mit Zuschriften von unseren Hörern Manfred Schida (Wien) und Frank Bresonik (Gladbeck) sowie der Beantwortung einer Frage von Herrn Bresonik zur Situation der Armut in Rumänien.
Sorin Georgescu, 20.10.2019, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Heute möchte ich zu Beginn erneut die Frequenzen durchgeben, die ab kommenden Sonntag für unsere Sendungen gelten. In der Zeit vom 27. Oktober 2019 bis 28. März 2020 sind wir über folgende analoge und digitale Frequenzen zu empfangen:
UTC
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Frequenzen (kHz)
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Zielgebiet
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07.00 – 07.30
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6175 (DRM); 7345
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Mittel- und Westeuropa
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15.00 – 16.00
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6040; 7330 (DRM)
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Mittel- und Westeuropa
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19.00 – 20.00
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6180; 7235
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Mittel- und Westeuropa
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Das ist die gute Nachricht, nämlich dass wir nach wie vor unsere Programme auch über Kurzwelle ausstrahlen. Eine schlechte Nachricht haben wir hingegen von Radiocom erhalten, dem Betreiber unserer Kurzwellensender. In einer Mitteilung heißt es, dass der Schaden bei einem der Sender immer noch nicht behoben ist und dass es folglich weiterhin zu Sendeausfällen auf bestimmten Frequenzen kommen kann. Betroffen davon sind nicht allein unsere deutschsprachigen Programme, sondern auch die Sendungen in Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Russisch und Spanisch. Wenn also auf einer Frequenz nichts reinkommt, versuchen Sie es auf der jeweils anderen.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Manfred Schida (aus Wien) erhielten wir gleich drei Postbriefe, die auf Mitte September, Ende September bzw. Anfang Oktober datiert sind. Herrn Schida hat der Senderausfall besonders hart getroffen, denn er hat weder Internetzugang noch einen DRM-Empfänger und konnte dadurch die Abendsendung gar nicht mehr empfangen. Die einzig funktionierende Frequenz für die Nachmittagssendung, 9600 kHz, kommt nur sehr schlecht in Österreich an, die analoge Frequenz 9700 kHz für die Morgensendung ist an manchen Tagen auch ausgefallen, sodass Herr Schida unseren Sender praktisch nicht mehr hören kann. Was uns sehr leid tut, zumal Herr Schida ein ausgesprochener Fan unserer Sendungen und des Funkbriefkastens ist. Zum Glück hat ihm ein Nachbar weitergeholfen, der Internet hat und ihm die Programmpunkte von Interesse von unserer Webseite ausgedruckt hat. Das ist sicherlich nur schwacher Trost im Vergleich zum richtigen Radiohören, wir können in der Redaktion leider nichts machen, wenn die Technik streikt. Vielleicht bitten Sie Ihren Nachbarn, Ihnen zu erlauben, unsere Programme auf der Webseite radio360.eu nachzuhören – die Nachmittagssendung wird nach wie vor aufgezeichnet und meistens schon am selben Abend zur Verfügung gestellt. Sie kann auch heruntergeladen werden, falls Sie irgendein Gerät haben, dass mp3-Dateien wiedergibt. Oder vielleicht hilft Herrn Schida ein anderer Hobbykollege aus Wien, der mit moderner Technologie ausgestattet ist und die Mühe nicht scheut. Vorstellbar wäre z.B., die Sendungen auf eine CD zu brennen, falls Herr Schida einen CD-Player hat. Auf jeden Fall ist Herr Schida leicht zu kontaktieren, seine Adresse und Telefonnummer stehen im Online-Telefonbuch.
Herr Schida teilt uns außerdem mit, dass er mir ein Buch über die Geschichte des Rundfunks in Österreich sowie eine Schallplatte mit Volksmusik vom früheren deutschen Feriensender Radio Maritim zugeschickt hat. Vielen Dank, lieber Herr Schida, alles ist unversehrt angekommen, ins Buch habe ich noch nicht reingeschaut, die Platte werde ich bei Gelegenheit bei meinen Eltern hören, da ich selber keinen Plattenspieler mehr habe.
Einen Mitte September verfassten Brief erhielten wir von Frank Bresonik aus Gladbeck:
Werte deutschsprachige Redaktion von RRI!
Es freut mich, Ihnen heute wieder einmal zu schreiben, und ich grüße Sie alle aus der noch recht jungen Stadt Gladbeck, die in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden ist. Anlässlich dieses Geburtstages fanden und finden in meiner Heimatgemeinde Monat für Monat zahlreiche Veranstaltungen statt.
Der Höhepunkt war ein großer Festtagsumzug durch die Gladbecker Innenstadt, dem tausende Menschen aus Gladbeck und anderen Ortschaften beiwohnten. Das geschah im Rahmen des größten traditionellen Stadtfestes, des Appeltatenfestes im 31. Jahre der Neuzeit. Dann wird auch immer eine Apfelkönigin von unserem Bürgermeister gekrönt, die zuvor einige Aufgaben bestehen muss, damit sie zur Königin nominiert werden kann. Dazu gehört unter anderem, dass die Dame die längste Apfelschale eines Apfels vorweisen muss. In diesem Jahr betrug die Länge 2,75 Meter. Unglaublich, oder?
Mit Ihrer Trachten-QSL-Karte haben Sie mir wieder viel Freude bereitet, ebenso mit den auf Ihrer Postsendung geklebten Briefmarken und dem netten Aufkleber. Vielen Dank für alles, und ich finde es super toll, dass Sie mir stets antworten und unsere langjährige Freundschaft einen hohen Stellenwert hat.
Die Zeichen des Herbstes werden hierzulande sichtbar. Die Blätterkleider der Bäume verfärben sich langsam, es wird zunehmend windig, regnerisch und die Tage werden kürzer.
In einem so reichen Staat wie Deutschland geht die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinander. Fast jeden Tag sehe ich Menschen, die in Mülleimern nach leeren Pfandflaschen suchen. Ich finde, dass auch dieses Tun ein großes Armutszeugnis für unseren Industriestaat ist, der andererseits mit seinen Geldern herumschleudert, was das Zeug hält, und die Waffenindustrie immer mehr finanziert. Mit diesem politischen Kurs kann man wirklich nicht zufrieden sein.
Wie groß ist eigentlich die Armutssituation bei Ihnen in Rumänien? Sicherlich gibt es auch bei Ihnen arme Menschen, oder?
Alles erdenklich Gute für Sie alle und Glück auf aus Gladbeck!
Ihr Stammhörer
Frank Bresonik
Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen und für die Einblicke in das Leben in Ihrer Heimatstadt, lieber Herr Bresonik!
Selbstverständlich gibt es auch in Rumänien arme Menschen. Armut ist nebst Korruption eines der gravierendsten Probleme in Rumänien. Laut Daten von Eurostat aus dem Jahr 2014 liegt die sogenannte relative Armutsrate in Rumänien bei 25,4%, womit das Land einen unrühmlichen ersten Platz in der Europäischen Union belegt. Daten des Rumänischen Statistikinstituts (INS) zeigen, dass in Rumänien 8,5 Mio. Menschen armutsgefährdet sind oder dem Risiko der sozialen Exklusion ausgesetzt sind. Ein Drittel der Bevölkerung setzt sich mit schwerer materieller Deprivation auseinander, dass heißt, dass diese Menschen sich nicht leisten können, bestimmte wünschenswerte oder gar notwendige Gegenstände und Leistungen zu erwerben, die für ein dezentes Leben erforderlich sind. Rumänien ist außerdem das Land in der EU, wo die Schere zwischen Arm und Reich am weitesten auseinanderklafft: 20% der wohlhabendsten Rumänen haben siebenmal höhere Einkommen als die 20% ärmsten. Rumänien hat außerdem EU-weit den größten Anteil an ländlicher Bevölkerung (45%) und das Armutsrisiko ist im ländlichen Milieu viermal so hoch im Vergleich zu den Städten (8,8% vs. 2,2%). Was regionale Unterschiede anbelangt, ist das höchste Armuts- und Exklusionsrisiko im Nordosten, Südwesten, Südosten und Süden des Landes zu finden. Die wohlhabendsten Regionen sind hingegen Westrumänien sowie Bukarest und sein Umland. Doch auch Kleinstädte sind immer mehr von Armut betroffen. Zu den Ursachen gehören die demographische Alterung und die Entvölkerung sowie monoindustrielle Wirtschaft (wie ehemalige Bergbaustädte) und schlechte Infrastruktur. In urbanisierten Regionen liegt die durchschnittliche Armutsrate bei 13,8%, in ländlichen Gebieten bei 38%.
Ich hoffe, mit diesen Zahlen Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Bresonik.
Zeit für die Postliste. Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten und/oder Postkarten erhielten wir von Wolfgang Waldl (ebenfalls aus Wien und ebenfalls ein reiner Kurzwellenhörer), Renate und Günter Traunfellner (aus Salzburg), Michael Lindner (mit einer Postkarte aus dem Urlaub kurz vor einer Kreuzfahrt auf der Ostsee), Albert Pfeffer und ein paar andere Hörer aus Deutschland, deren Briefe ich mir für kommenden Sonntag aufhebe.
E-Mails erhielten wir bis einschließlich Freitagnachmittag von Nektarios Manousos (der uns auf der griechischen Insel Kreta empfangen konnte), Muhammad Aqeel Bashir (Pakistan), Gerd Brüschke, Helmut Matt, Anna, Maria und Bernd Seiser sowie Petra Kugler (alle aus Deutschland). Das Internet-Formular nutzte Paul Gager (aus Österreich).
Audiobeitrag hören: