Hörerpostsendung 15.11.2015
Heute mit Zuschriften von unseren Hörern Jörg-Clemens Hoffmann, Heinrich Eusterbrock, Horst Cersovsky, Dietmar Wolf und Lutz Winkler.
Sorin Georgescu, 15.11.2015, 17:45
Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Nun senden wir seit einigen Wochen auf den Winterfrequenzen. Zu den Empfangsbedingungen haben wir schon Feedback von unseren Hörern erhalten und auch mehr oder weniger aufgeregte Stellungnahmen zu der uns aufgezwungenen Sparauflage in puncto Porto-Ausgaben. Ebenfalls erreichen uns immer noch Bekundungen des Mitgefühls für die Angehörigen der infolge des Bukarester Brandunglücks mittlerweile über 50 ums Leben gekommenen jungen Menschen.
So etwa schrieb uns Jörg-Clemens Hoffmann (aus Alsbach-Hähnlein, Hessen) per E-Mail:
Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!
Zu Beginn dieses Schreibens möchte ich allen betroffenen Angehörigen meine tief empfundene Anteilnahme bezüglich der verheerenden Brandkatastrophe in Bukarest aussprechen. Ich war sehr betroffen, als ich die schlimme Nachricht aus den Medien erfuhr. Nur weil einfache, grundlegende Regeln scheinbar nicht beachtet wurden, fanden so viele junge Leute den Tod. Das ist sehr schlimm. Bleibt zu hoffen, dass aus dem Brand die notwendigen Konsequenzen gezogen werden und verbesserte Kontrollen durchgeführt werden, um zukünftig solche Tragödien zu verhindern.
Bezüglich der Sparauflagen bei dem Postversand möchte ich anregen, dass eventuell nur vier QSL-Karten im Jahr verschickt werden. Dieses Verfahren wird so von KBS World Radio in Seoul angewandt. Ich könnte mich damit anfreunden. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Hörer, die über einen Internetzugang verfügen, elektronische Bestätigungskarten, sogenannte e-QSLs, erhalten. Auch das wird inzwischen von einigen Sendern erfolgreich praktiziert. Für mich ist es wichtig, dass Radio Rumänien International weiterhin auf Kurzwelle deutsche Programme aussendet. Alles andere ist schmückendes Beiwerk, auf das ich zur Not verzichten kann. Nicht aber auf die Informationssendungen aus Rumänien.
Dieser E-Mail beigefügt, schicke ich Ihnen meine Empfangsbeobachtungen der vergangenen Wochen zu. Auch die neuen Frequenzen des Wintersendeplans sind gut gewählt, so dass Radio Rumänien International weiterhin problemlos und in ausgezeichneter Qualität zu empfangen ist.
Die Programmumstellungen Mitte September finde ich gut gelungen. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn Sie per elektronischem Rundbrief einen Programmplan verschicken würden, damit man weiß, wann welche Beiträge zu hören sind.
Ich wünsche der deutschen Redaktion alles Gute und danke herzlich für die ausgezeichnete, tägliche Berichterstattung!
Ähnliche Worte fand Heinrich Eusterbrock (aus Kaufbeuren, Bayern), er schrieb:
Lieber Herr Georgescu,
zu allererst möchte ich mein Beileid für die Betroffenen bei dem furchtbaren Brandunglück in Bukarest ausdrücken. Unfälle bei Veranstaltungen kommen überall immer wieder mal vor. In Ihrem Fall sind die Auswirkungen aber ja verheerend und eine Reihe von Verletzten ist noch nicht über den Berg. Wenn ich die Berichterstattung so verfolge, muss man in dem Gebäude wohl gegen die grundlegendsten Sicherheitsbestimmungen für Massenveranstaltungen verstoßen haben. Da kann man nur hoffen, dass man die wahren Schuldigen findet. Ich wünsche allen Verletzten jedenfalls baldige Genesung und den Angehörigen der Toten gilt meine besondere Anteilnahme.
In der Zwischenzeit haben Sie ja die Frequenzen gewechselt. Mit Ausnahme der DRM-Ausstrahlungen habe ich alle Frequenzen beobachtet. Sie sind überall gut bis sehr gut zu hören. Näheres dazu in meinem nachfolgenden Hörbericht. – Ach ja, eine Sache wäre da noch: Am Ende jeder Sendung verliest Ihre Sprecherin u.a. die Sendezeiten und -frequenzen. Da ist ihr beim Aufsprechen leider ein kleiner Fehler unterlaufen: Für die Abendsendung ab 19.00 UTC gibt sie für die AM-Ausstrahlung die Frequenz 7.330 kHz an – richtig wäre aber 6.010 kHz.
Der QSL-Karten-Stand ist bei mir unverändert. Der dicke Umschlag ist leider bisher ausgeblieben. Zum Thema „Porto sparen” schlage ich vor, den Hörern, die über einen Internetanschluss verfügen, „elektronische” QSL-Karten zu schicken – soll heißen, das Kartenmotiv im pdf-Format o.ä. übermitteln. Da könnte man dann die Beschreibung gleich als Textdatei mit dazu geben. Radio Bulgarien hat das schon mal eine Zeit lang praktiziert. Mir persönlich würde das reichen. Wenn Sie Interesse haben, schicke ich Ihnen gerne mal ein Muster.
So weit für heute. Ich wünsche Ihnen und allen Angehörigen der deutschsprachigen Redaktion alles Gute und einen möglichst schnupfenfreien Herbst.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Freunde. Den Frequenzfehler im Nachspann haben wir inzwischen korrigiert – auch hier danke für den Hinweis. Was die elektronischen QSL-Karten anbelangt, können Sie mir gerne ein Muster zuschicken, lieber Herr Eusterbrock. Vorerst bleiben wir aber bei den traditionellen Postkarten-QSLs, wenn auch in zeitlich längeren Abständen. Denn sollte die QSL-Herstellung irgendwann aufgegeben werden, wird es zwangsläufig zu e-QSLs kommen, was nicht dem Geschmack aller Hörer entsprechen dürfte. So etwa meldete sich Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt) per E-Mail mit folgenden Worten:
Liebe deutsche Redaktion von RRI,
für den Monat November habe ich wieder einen Empfangsbericht verfasst, welchen ich in der Anlage übermittle. An den letzten Tagen habe ich RRI in Deutsch jeweils am Abend gehört. Die Sendung ist auf der Winterfrequenz 6010 KHz gut zu empfangen. Der Sonntagabend am 08.11.15 bot mal eine Ausnahme, da stärkere atmosphärische Störungen auftraten. An den nachfolgenden Abenden konnte ich die Programme aber wieder problemlos verfolgen. Ebenfalls in der Anlage sende ich einen Bericht vom 16.10.15, den ich bereits über das Online-Formular übermittelt habe. Die Daten des Empfangs hatte ich gespeichert. Die Posteingangsliste wird dankenswert regelmäßig im Funkbriefkasten verlesen und offenbar kam dieser Bericht nicht an. Ich schicke ihn ein zweites Mal und würde mich freuen, dafür noch die QSL-Karte September 2015 zu erhalten. Die QSL-Karten von Ihnen sind ja bei mir traditionell ein beliebtes Sammelobjekt, nicht zuletzt wegen der attraktiven, landesbezogenen Motive.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Cersovsky. Ich habe das mal gecheckt und Ihr Bericht vom Oktober über das Online-Formular ist zwar über die Admin-Schnittstelle zu sehen, er landete aber nicht wie bisher automatisch auch in unserer E-Mail-Inbox. Offenbar haben unsere genialen und eigenbrötlerischen IT-Leute wieder einmal etwas bewerkstelligt, sodass Botschaften über die Online-Formulare nicht mehr automatisch auch in unserem E-Mail-Kasten landen. Das hatte mir nämlich bislang erspart, ständig zwei elektronische Kommunikationswege prüfen zu müssen. Da war es also richtig, uns den Empfangsbericht erneut per E-Mail zuzuschicken, Kollege Mihai Stoicescu wird sich darum kümmern, dass Sie auch die September-QSL erhalten. Und wie ich vor einigen Wochen schon erwähnte, haben wir manchmal Schwierigkeiten, E-Mails zu verschicken, bestimmte Mail-Server im Ausland interpretieren unseren als Spam-Quelle, stellen unsere Botschaften nicht durch und schießen sie einfach zurück. Wundern Sie sich daher nicht, wenn Sie manchmal Antworten auf Ihre E-Mails von unserer alternativen Adresse rri.deutsch[at]gmail.com bekommen. Diese Backup-Adresse ist auch auf dem Wintersendeplan nebst der offiziellen abgedruckt. Auf Zuschriften bitte ich allerdings nach wie vor auf die offizielle Adresse germ[at]rri.ro, da es mit dem Empfang ja klappt und ohnehin Sicherungskopien automatisch an die andere Adresse geschickt werden. Und ich wäre jetzt nicht gerade begeistert, auch noch zwei E-Mail-Adressen täglich prüfen zu müssen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass alle hervorragenden IT-Leute Rumäniens in der Privatwirtschaft angestellt oder schon längst im Silicon Valley sind, während die unfähigen und desinteressierten im Rundfunk landen.
Die Zukunft der Auslandssendungen macht unserem Hörer Dietmar Wolf (aus Hammelburg, Unterfranken) Sorgen. Folgende Zeilen erhielten wir von ihm per E-Mail:
Liebe Redaktion,
ja, ja, die neuesten Nachrichten wegen der QSL- bzw. der Portokosten lassen mich Schlimmes vermuten. Ich möchte hier nicht arrogant rüberkommen, nur fehlt mir für diese Maßnahme wirklich das Verständnis. Viele Jahre schon höre ich Ihre Sendungen, da diese wirklich ein sehr gutes Niveau haben und so ziemlich alles Abdecken. Nachrichten, Kultur, Musik etc. Wer kann da nur auf die Idee kommen, bei der Hörerpost den Rotstift anzusetzen? Das kann nur ein BWL-Rechenkünstler sein, der nicht begriffen hat, was ein Auslandsrundfunksender ist.
Die QSL-Kartenbestätigung ist für DXer mehr als nur eine Postkarte und diese Verbindung zum Funkhaus ist doch etwas Wichtiges auch für die Radiomacher, wenn Sie wissen, wie es ankommt, was Sie so senden, oder? Ihre Sendungen sind das Aushängeschild Ihres Landes. Wieviele Personen haben evtl. schon durch Ihre Sendungen Lust bekommen, Ihr tolles Land zu besuchen? Wieviele Devisen sind in Ihr Land geflossen, durch Urlauber, die erst durch Ihre Sendungen Lust verspürt haben, nach Rumänien zu reisen?
Vielleicht sagen Sie jetzt, ja, wir senden doch noch… Dann frage ich Sie aber, wenn die Entscheider in Ihrem Hause sehen, dass das mit dem Sparkurs trotzdem funktioniert, an welcher Stellschraube wird dann als nächstes gedreht bzw. gespart? An der KW-Ausstrahlung?
Es gibt ja auch Sender, die schon von der Kurzwelle verschwunden sind und sich dann wunderten, dass keiner mehr geschrieben hat. Radio via Internet ist etwas ganz Anderes und wird auch nicht so angenommen. Radio Bulgarien ist gerade erst wieder auf die Kurzwelle zurückgekehrt und freut sich, dass es auf einmal wieder Resonanz von den Hörern gibt. Sie sehen, es ist alles sehr schwierig, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich jetzt tun soll. Soll man weiterhin an die Redaktion schreiben, spielt man den Spar-BWL-Leuten in Ihrem Hause in die Hände, die dann sagen: Siehste, geht doch! Schreibt man nicht mehr so oft, fehlt Euch in der deutschen Redaktion das notwenige Feedback. Was sollte man also aus Eurer Sicht tun?
Vielen Dank für Ihre ausführlich dargestellte Meinung, lieber Herr Wolf. Ich freue mich für die Kollegen in Bulgarien, dass sie nun wieder auch auf Kurzwelle senden. Dass ihnen nur noch wenige Hörer nach der Einstellung der Kurzwellensendungen geschrieben haben, war mir aufgefallen, ich habe die Postecke der Kollegen aus dem Nachbarland nämlich hin und wieder selber gehört oder auf der Webseite nachgelesen, bis die Postecke irgendwann ganz von der Webseite verschwand.
Ihre Frage ist eigentlich eine Gretchenfrage und lässt sich daher nur schwer beantworten. Eines kann ich Ihnen aber mit Sicherheit sagen und ich werde genauso offen und direkt sein: Den Leuten mit dem Rotstift in der Hand dürfte es am Hintern vorbeigehen, ob uns die Hörer schreiben oder nicht schreiben. Wenn sie uns aber nicht schreiben, dann werden weitere Sparmaßnahmen schneller kommen, als man sich’s wünscht. Womöglich werden die Redaktionen mit wenig Feedback sogar aufgelöst; ein gutes Beispiel ist der Sender Voice of Serbia, der letzten Sommer – allen Protesten zum Trotz – einfach dicht gemacht wurde. Folglich bestrafen Sie mit dem Nichtschreiben nicht die Entscheidungsträger oder die Rechenkünstler, sondern die Radiomacher, also uns, wenn irgendjemand in den Chefetagen danach auf die Idee kommt, Redaktionen zu schließen oder Personalkürzungen zu unternehmen.
Bevor es zur Posteingangsliste geht, noch schnell die Meinung unseres Hörers Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus):
Etwas verwundert hat mich die Ankündigung, dass nur noch wenige Briefe pro Monat an die Hörer verschickt werden dürfen. Das ist eine eigenartige Anweisung, die wieder Mehraufwand in den einzelnen Redaktionen produziert, denn natürlich möchten die Redaktionen den Hörern wie bisher mit QSL-Karten auf ihre Empfangsberichte antworten. Da frage ich mich, wer denn solche Anweisungen herausgibt und ob derjenige etwas von der täglichen Arbeit in der Redaktion weiß?
Das ist ja gerade so, als ob die Verlagsleitung einer großen Tageszeitung festlegt: Ihr dürft jetzt nur noch 1000 Zeitungen pro Tag verkaufen. Also: Ich würde mich weiterhin über Post aus Bukarest freuen, auch wenn es Sammelpost ist – und diese nur einmal im Jahr kommt.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Wir wissen auch nicht genau, wer diese Leute sind. Es dürfte aber wahrscheinlich sein, dass sie mit der täglichen Redaktionsarbeit nichts am Hut und auch vom Radiomachen keine Ahnung haben.
Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe lasse ich mir nächste Woche wieder in die Hand drücken. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Klaus Karusseit (Schweden), Josef Robl (Österreich) sowie von Lutz Winkler, Anna Seiser, Andreas Pawelczyk, Gerd Brüschke, Heinrich Eusterbrock, Horst Cersovsky und Volker Willschrey (alle aus Deutschland).
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