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Hörerpostsendung 15.10.2017

Heute u.a. mit Zuschriften von unseren Hörern Fritz Andorf, Lutz Winkler und Thomas Brandenburg. Außerdem können Sie jetzt schon die ab 29.10. geltenden Winterfrequenzen erfahren.

Hörerpostsendung 15.10.2017
Hörerpostsendung 15.10.2017

, 15.10.2017, 17:30

In zwei Wochen stellen wir die Uhren auf Winterzeit um und damit wechseln wir auch die Frequenzen für die analoge und digitale Ausstrahlung unserer Programme auf Kurzwelle. Daher möchte ich heute und nächsten Sonntag die neuen Frequenzen durchsagen, damit auch die Hörer ohne Internetzugang sie rechtzeitig erfahren. In der Zeit vom 29. Oktober 2017 bis einschlie‎ßlich 24. März 2018 können Sie unsere deutschsprachigen Sendungen wie folgt empfangen:










Uhrzeit (UTC): Frequenz (kHz): Zielgebiet:
07.00 – 07.30 7345; 9770 DRM Mittel- u. Westeuropa
15.00 – 16.00 6040; 7330 Mittel- u. Westeuropa
19.00 – 20.00 6180; 7235 DRM Mittel- u. Westeuropa





Und jetzt zu Hörerzuschriften. Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) meldete sich per E-Mail mit Urlaubseindrücken und Feedback zu unseren Programm:



Liebes RRI-Team,



sozusagen auf den letzten Drücker ist es mir noch gelungen, im Monat September noch einen Empfangsbericht zu schreiben, denn ich war wieder einmal verreist, diesmal in Norditalien, und zwar in der Region Friaul-Julisch Venetien. Wir sind dort in der Toskana-ähnlichen Landschaft mit Weinanbau viel gewandert, sogar im Schatten der Voralpen, haben die schönen Städte besichtigt wie unseren Übernachtungsort Udine, Palmanova, das UNESCO-Weltkulturerbe Aquileia, das Seebad Grado und das wunderbar gelegene Triest, und wir hatten sogar eine schöne Bootsfahrt auf der Lagune von Grado. Gar nicht mehr in Erinnerung war mir, dass sich in der Region um die Stadt Germona de Friuli 1976 ein schweres Erdbeben ereignet hatte, bei dem an die 1000 Menschen zu Tode gekommen sind. In der ebenfalls betroffenen Kleinstadt Venzone wurde danach die Kirche photogrammetisch von der Universität Wien auf Schäden vermessen, was sich als gro‎ßes Glück erwiesen hat, denn im September stürzte bei einem weiteren Erdbeben diese Kirche ein und konnte anhand der Vermessungsdaten wieder aufgebaut werden.



Die heutige Sendung kam mit starkem Signal ohne Störungen fast wie ein Ortssender herein. Im Wochenspiegel wurde das neue Bildungsgesetz in der Ukraine erwähnt, das für die rumänische Minderheit im Land Nachteile mit sich bringen wird, da in den Schulen wohl nicht mehr in rumänischer Sprache unterrichtet werden darf. Das ist natürlich bitter. Wie gro‎ß ist denn die rumänische Minderheit in der Ukraine?



In der Enzyklopädie wurde eine Ausstellung in der Stra‎ße des 11. Juni“ besprochen. Mir ist leider nicht geläufig, woran der 11. Juni erinnert.



Von den vorgestellten Hits haben mir der erste und der letzte Song gefallen. Vielleicht könnte man in diesem Programm regelmä‎ßig die an der Spitze liegenden Songs der aktuellen Hitparade vorstellen, falls es so etwas in Rumänien gibt.



Interessant waren die Eindrücke des Briten Simon Parker über sein Leben in Rumänien, der als Lehrer und Studienberater in Bukarest wirkt.




Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Andorf. In der Ukraine leben laut offiziellen Statistiken etwas mehr als 400.000 Menschen, deren Muttersprache Rumänisch ist. Sie leben sowohl in den angrenzenden Gebieten Nordbukowina und Südbessarabien, die bis 1940 zu Rumänien gehört haben, aber auch verstreut in der ganzen Ukraine. Der Anteil der rumänischstämmigen Bevölkerung ist von Region zu Region unterschiedlich, in der Oblast Tscherniwzi rund um die Stadt Czernowitz stellen sie etwa 20%, davon im Herza-Gebiet mit über 90% wiederum die absolute Mehrheit. Aber auch in anderen Regionen gibt es einen signifikanten Anteil an der Gesamtbevölkerung, etwa in den Donau-Gebieten um die Städte Reni, Ismail und Chilia, wo sie knapp 50%, 28% bzw. 16% stellen. Und auch in Transkarpatien im Westen der Ukraine sind es immerhin noch 2,6% Rumänen. Der Stra‎ßenname 11. Juni bezieht sich auf den Ausbruch der Revolution von 1848 in der Walachei. Damit hoffe ich, Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben.




Weiter geht es nach Schmitten im Taunus, wo unser Hörer Lutz Winkler zu Hause ist. Er fand das Thema in der letzten Ausgabe unserer Geschichtsrubrik Pro Memoria“ interessant und nahm ausführlich Bezug darauf in einer E-Mail.



Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



seit dem ersten September ist es Herbst bei uns – und der vielbeschworene Goldene Oktober hat sich auch noch nicht blicken lassen. Die Tage werden kürzer und es ist durchgehend kühl und nass.



Der Empfang von RRI ist durchgehend gut. Das Signal ist stark und die Audioverständlichkeit sehr gut.



In der Reihe Pro Memoria berichteten Sie über die Baustellen des Kommunismus. Sie bringen dabei immer wieder sehr interessante und historische Aspekte in das Gedächtnis der Zuhörer. Die Baustellen des Kommunismus waren ja legendär – was wurde nicht alles zum Wohle des Sozialismus gebaut: ganze Städte, riesige Werke. Statt der Erhaltung des Vorhandenen wurde alles neu gebaut. Eine Dauerbaustelle im Sozialismus war ja die Erdöltrasse Druschba in der damaligen Sowjetunion. Wer dort arbeiten durfte, der konnte sich als Auserwählter zählen. In der DDR gab es immer wieder Kollektive, die zusammen gestellt wurden und dorthin delegiert wurden.



Gab es so etwas auch in Rumänien? Eine kleine Anekdote des sozialistischen Städtebaus habe ich aber noch: Neben der damaligen Bezirksstadt Halle an der Saale wurde für die Arbeiter im nahegelegen Chemiewerk Buna und Leuna Halle-Neustadt vollkommen neu errichtet. Was man aber bei aller Begeisterung vergessen hatte: Auch im Sozialismus hatten die Menschen nicht das ewige Leben. Es fehlte der Friedhof in dieser Stadt. Dieser wurde dann nachträglich noch angelegt.



In den letzten Septembertagen waren wir zu Besuch bei Freunden im sächsischen Vogtland. Dort haben wir die Göltzschtalbrücke besucht: Eine der grö‎ßten Sehenswürdigkeiten des Vogtlandes überspannt den Fluss Göltzsch, die Göltzschtalbrücke. Sie ist die grö‎ßte aus Ziegeln errichtete Brücke der Welt und sie entstand in einer Zeit, wo andernorts Brücken mit 30 m Höhe wegen fehlender Kenntnisse in der statischen Berechnung kurz vor ihrer Fertigstellung in sich zusammenbrachen. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig – Nürnberg musste sich das Sächsisch-Bayrische Eisenbahn-Unternehmen mit der Errichtung von zwei Brücken beschäftigen, die für die damalige Zeit beispiellos in ihrer geplanten Grö‎ße waren. Die Eisenbahnverwaltung veranstaltete damals ein Preisausschreiben – worauf es einige kuriose Entwürfe gab. Aber alle eingesandten Entwürfe hatten einen entscheidenden Mangel. Keine der Konstruktionen war wissenschaftlich berechnet. Die Entwürfe sind aus dem Gefühl heraus entstanden und keiner konnte sagen, wie viel die fertige Brücke tragen würde bzw. ob sie die entstehenden Vibrationen verkraften kann.



So beauftragte man Prof. Andreas Schubert mit der statischen Berechnung. Er war gleichzeitig der Leiter einer Bausachverständigengruppe, die für den Brückenbau eingesetzt war, und hatte sich schon seit längerem mit der Berechnung von Brücken beschäftigt.



Die Eisenbahnverwaltung stellte ihm daraufhin die benötigten Mittel zur Verfügung. 1846 war dann Baubeginn. Die Baupläne mussten aber noch einmal geändert werden, da man bei der Pfeilergründung an der Talsohle nicht auf festen Boden stie‎ß, ein weiteres Graben zu aufwendig wurde und auf technische Schwierigkeiten stie‎ß. So erfolgte eine Auflockerung der anfangs gleichförmig geplanten Bögen durch zwei gro‎ße. 1851 konnte die Brücke der Öffentlichkeit übergeben werden. Am Bau waren durchschnittlich 770 Arbeiter beschäftigt.



Die Dimension dieser Brücke ist wirklich beeindruckend und zeigt, was schon mit damaligen Mitteln an Werten geschaffen wurde. Und diese Werte halten immer noch. Die Bahn nutzt diese Brücke bis zum heutigen Tag.



Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen schönen Oktober.


Viele Grü‎ße an alle in der Redaktion.




Vielen Dank für Ihre Zeilen und die ausgesprochen interessanten Infos, lieber Herr Winkler. Nach einigen Tagen Regen und Kälte haben wir nun tatsächlich einen schönen Oktober in Bukarest – die Sonne scheint und von Tag zu Tag wird es wärmer, mit Temperaturen bis zu 20 Grad. Und am Wochenende und in den nächsten Tagen werden sogar bis zu 25 Grad erwartet. Und es gab auch in Rumänien zu Zeiten des Kommunismus Arbeitskollektive, die ins Ausland geschickt wurden, beispielsweise nach Kriwoi Rog in der Ukraine (heute Krywyj Rih) zum damaligen Bergbau- und Aufbereitungskombinat. Und auch in Maghreb-Staaten und im Irak halfen damals rumänische Bautrupps zur Errichtung von petrochemischen Kombinaten, zumal die SR Rumänien über eine gewisse Erfahrung auf dem Gebiet verfügte.



Zum Schluss noch einen Urlaubsgru‎ß: Thomas Brandenburg, der in München zu Hause ist, gönnt sich einen Urlaub im sonnigen Süditalien und schickte uns folgende Zeilen per E-Mail:



Liebes Team von RRI!



Heute wieder ein kurzer Empfangsbericht von mir! Derzeit befinde ich mich in Urlaub auf Sizilien, wo ich gerade am Strand liege und mit Vergnügen Ihrem Programm zuhöre! Der Empfang ist hervorragend und nahezu störungsfrei. Somit werde ich vermutlich die ganze Woche über jeden Tag zuhören können! Herzliche Urlaubsgrü‎ße an Ihr gesamtes Team!



Ihr Hörer


Th. Brandenburg




Vielen Dank, lieber Herr Brandenburg, Gru‎ß zurück und genie‎ßen Sie Ihren Urlaub!



Zeit für die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Horst Mehrlich (der in Ungarn lebt) und von Detlef Jurk (aus Berlin). E-Mails und Empfangsberichte über das Online-Formular erhielten wir bis Freitagnachmittag von Hans-Martin Friedrich und Thomas Rigert (beide aus der Schweiz), Satoshi Nishimoto (aus Japan), Paul Gager (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland) sowie von Konstantin Derham, Marco Hommel, Heinz Günter Hessenbruch, Andreas Pawelczyk, Reinhard Schumann, Anna und Bernd Seiser, Lutz Winkler und Thomas Brandenburg (alle aus Deutschland).




Audiobeitrag hören:




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