Hörerpostsendung 12.06.2022
Heute mit Zuschriften u.a. von Ulrich Wicke, Johann Ruff, Peter Vaegler, Ralf Urbanczyk, Michael Reiffenstein und Siegbert Gerhard.
Sorin Georgescu, 12.06.2022, 18:00
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI! Aus Bukarest begrüßt Sie S.G.
Heute möchte ich mit einigen Postbriefen beginnen, die Ende Mai bei uns eingetroffen sind, obwohl manche sogar noch im April abgeschickt worden waren. Einige Hörer sprechen erneut das wehleidige Problem des Senderausfalls bzw. des schlechten Empfangs an und erkundigen sich auch nach den diesjährigen QSL-Karten. So etwa schrieb Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen):
Liebe Freunde,
anbei ein weiterer Empfangsbericht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir auch einmal wieder eine QSL-Karte zusenden könntet. Ebenfalls würde ich es sehr begrüßen, wenn Ihr um 18 Uhr UTC wieder auf der analogen Kurzwelle senden würdet.
Und Johann Ruff (aus Mühlheim am Main, ebenfalls in Hessen) schrieb:
Leider ist die KW-Frequenz 9600 kHz hier sehr schlecht. Der Sender ist scheinbar nicht in Ordnung. Die Modulation ist auch nicht besonders. Gibt es durch die Flüchtlingskrise finanzielle Schwierigkeiten beim Sendebetreiber in Rumänien? Oder ist die Frequenz schlecht gewählt?
Vielen Dank für das Feedback. Ich habe leider keine Neuigkeiten. Wie Sie wissen, sind unsere analogen Frequenzen 11880 kHz für Nachmittagssendung und 9570 kHz für die Abendsendung so gut wie tot. Einen direkten Kontakt zu den Sendebetreibern haben wir leider nicht, von höheren Etagen unseres Senders hieß es nur, dass es sich um defekte Teile handelt, die derzeit auf dem Markt nicht aufzutreiben sind. Ob das mit dem Krieg in der Ukraine und der Flüchtlingskrise zusammenhängt, kann ich Ihnen auch nicht sagen, gut möglich ist es aber, denn zunächst die Pandemie und dann der Krieg haben internationale Lieferketten schwer beeinträchtigt. Die Frequenz 9600 kHz funktioniert allerdings, nur sind die Empfangsbedingungen je nach Region sehr unterschiedlich. So etwa meldete Anfang des Monats Paul Gager aus Wien, dass der Empfang in Ostösterreich sehr gut ist, während Martina Pohl aus Überlingen am Bodensee sehr schlechte Empfangsqualität in ihrer Heimatregion meldete – das Signal sei sehr schwach und meistens seien nur vereinzelt Bruchteile von Sätzen zu verstehen. Da hilft momentan leider nichts anderes, als sich entweder einen DRM-Empfänger zu besorgen – und ich weiß, dass die Geräte alles andere als kostengünstig sind – oder auf die Podcasts auf unserer Webseite oder auf der Plattform Soundcloud zurückzugreifen.
Auch hinsichtlich der QSL-Karten habe ich leider keine guten Nachrichten. Prinzipiell planen wir in jedem Jahr eine Serie, doch wie vergangenes Jahr wissen wir nicht, ob und wann wir das Budget genehmigt bekommen, damit wir die Serie auch verlegen können. Letztes Jahr hat es ja auch erst im Juni oder Juli geklappt. Da hilft auch nur abwarten und hoffen oder – wie man auf rumänisch sagt: Răbdare și tutun!“, was soviel heißt wie Geduld und Tabak muss man haben.“ Das heißt natürlich nicht, dass ich jemanden zum Rauchen ermutige – fangen Sie lieber erst gar nicht damit an!
Der Krieg in der Ukraine sorgt ohnehin auch über die Flüchtlingskrise hinaus für große Schwierigkeiten in Rumänien. Aufgrund der Seeblockade der ukrainischen Häfen durch die russische Kriegsmarine versucht die Ukraine nun, einen Teil seiner Exporte über die rumänischen Häfen am Schwarzen Meer sowie über den Straßenverkehr abzuwickeln. Da Rumänien nicht über Nacht die notwendigen Abfertigungskapazitäten einrichten kann, kommt es zu riesigen Schlangen und Wartezeiten von mehreren Tagen bis Wochen an den Grenzübergängen – die Nerven liegen auf beiden Seiten blank. Moskau erwägt zwar immer wieder, die Eröffnung eines Korridors für die Ausfuhr von Getreide aus den ukrainischen Häfen erlauben zu wollen, doch ist die Lage weitaus komplizierter – Mariupol ist weitgehend zerstört und der Hafen von Odessa ist von den ukrainischen Streitkräften vermint worden, um einen möglichen Angriff der Russen von See aus zu vereiteln. Allein die Tatsache, dass Russland durch diesen Krieg und durch den Raub von Getreide oder die Zerstörung ukrainischer Silos eine mögliche Hungerkatastrophe in anderen Teilen der Welt wissentlich in Kauf nimmt und dies unverhohlen auch noch als Waffe einsetzt, zeigt, was für eine brutale, kriminelle, ja schlicht menschenfeindliche Clique in Moskau an der Macht ist.
Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten und Grußkarten erhielten wir von Christoph Thomas, Christoph Paustian, Erhard Lauber, Peter Möller, Klaus Huber und Marcel Gogolin (D) sowie von Georg Feichtinger (A).
Das vergangene Woche ausgestrahlte Interview mit Herrn Carsten Fenske fand großen Anklang und Zuspruch unter unseren Hörern – wir erhielten gleich mehrere Reaktionen per E-Mail. Hier ein paar Auszüge:
Die allererste Reaktion kam von Peter Vaegler aus Stralsund, der vor zwei Jahren eigentlich zusammen mit Herrn Fenske zu uns kommen wollte. Und als seine E-Mail Anfang der Woche ankam, war Herr Fenske noch unterwegs:
Liebe Freunde in Bukarest!
Dies ist meine erste Zuschrift in diesem Jahr. Ich habe gelegentlich die Sendungen verfolgt, aber nicht geschrieben, da ich nach fast 54 Jahren keinen allzu großen Wert mehr auf QSL-Karten lege. Das Hobby hat für mich an Bedeutung verloren, neben Ihrem Sender höre ich eigentlich nur noch Prag und Warschau gelegentlich.
Warum ich heute wieder schreibe, lag natürlich an dem Interview mit Herrn Carsten Fenske, der in den letzten Tagen in Bukarest weilte und auch die deutsche Redaktion besuchte. Diesen Besuch wollten wir eigentlich schon vor zwei Jahren machen, er mit dem Motorrad, und ich wäre mit dem Flugzeug hinterhergekommen. Doch dann kam die Pandemie, und eine Reise war nicht mehr möglich. Es hat auch anderthalb Jahre gedauert, bis mir die Fluggesellschaft das Geld für meinen Flug erstattet hat. Daher freue ich mich besonders, dass Herr Fenske seinen Plan jetzt umsetzen konnte.
Ich stehe täglich mit ihm per WhatsApp oder Telefon in Kontakt. Gerade hat er mich angerufen und mir mitgeteilt, dass er gut durch die Karpaten gekommen ist und sein erstes Etappenziel erreicht hat.
Auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) nahm Bezug auf das Studiogespräch mit Carsten Fenske:
Ich habe mich gefreut, das spannende Interview mit dem langjährigen Hörer Carsten Fenske im letzten Funkbriefkasten verfolgen zu können. Endlich hatte er es nach Rumänien geschafft, nachdem die Reisebeschränkungen wegen Corona ihm so oft einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Mit dem Motorrad von Greifswald bis nach Bukarest klingt nach einer spannenden Tour. Die Probleme mit dem Empfang der Sendungen wegen des Ausfalls einer analogen Frequenz, die auch im Interview angesprochen wurden, kamen schon im Funkbriefkasten vor einer Woche zur Sprache. Ich selbst bin vor zwei Jahren auf ein Radio mit DRM-Möglichkeit umgestiegen und höre seitdem Radio Rumänien International fast ausschließlich in dieser digitalen Betriebsart. Glücklicherweise waren die DRM-Frequenzen nicht vom Senderausfall betroffen. Beim Hören in der DRM-Betriebsart finde ich es immer irgendwie faszinierend, wenn aus dem Rauschen plötzlich ein ziemlich klarer Ton wird. Im Sommer habe ich nie irgendwelche Probleme, das Programm aussetzerfrei zu hören, im Gegensatz zu den vier Monaten von November bis Februar. In meiner Heimatstadt im mittleren Sachsen-Anhalt ist dann immer noch Empfang möglich, wenn in meiner Arbeitsstadt im Südosten Bayerns kaum noch etwas geht.
Michael Reiffenstein (aus Frankfurt am Main) merkte kurz an:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich hörte Ihr Interview mit Herrn Fenske am Montag früh. Die Kurzwellen-Ausstrahlungen Ihrer Programme müssen bleiben.
Und schließlich schrieb auch Siegbert Gerhard, der ebenfalls in Frankfurt am Main zu Hause ist:
Liebe Freunde von Radio Rumänien International,
danke für die interessanten, gut recherchierten und thematisch ausgewogenen Kurzwellen-Programme.
Wochenspiegel und Kulturchronik – sehr informativ. Die Musikecke mit Rockmusik hat mich sehr begeistert. Die sonntäglichen Jazz-Musiken gefallen mir sehr. Interessant und lebendig wie immer die Hörermeinungen und Ihre Antworten im Funkbriefkasten. Herzliche Grüße an RRI-Hörer Carsten Fenske, dessen Gespräch mit Irina Adamescu mir sehr gefallen hat. Wir alle bedauern mit ihm und allen Hörern den monatelangen Ausfall der deutschen Abendsendung wegen technischer Probleme der Sendestation. Ich bin mit Carsten einig, die überall gut zugängliche Kurzwelle am Leben zu halten. Internet ist abschaltbar.
Liebe Hörerfreunde, Ihnen allen vielen Dank für die Zuschriften und für das unverminderte Interesse an unseren Sendungen! An dieser Stelle verabschiede ich mich, machen Sie’s gut, bleiben Sie gesund und schalten Sie auch demnächst unseren Sender wieder ein!