Hörerpostsendung 10.4.2016
Heute u.a. mit Zuschriften aus Deutschland von Klaus Nindel, Marco Lehner und Christoph Paustian sowie von Alberto Silva Rebolledo aus dem fernen Chile.
Sorin Georgescu, 10.04.2016, 17:45
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Wie vergangenen Sonntag angekündigt möchte ich zu Beginn die diesjährige QSL-Karte Nummer 3 aus unserem Haus für die Hörer ohne Internetzugang kurz vorstellen. Auf der QSL für den Monat März sind die Michaelskirche und das Matthias-Corvinus-Denkmal in Klausenburg zu sehen.
[Vorstellung der QSL 3/2016]
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Klaus Nindel (aus Dresden) meldete sich per E-Mail nach meinen Ausführungen vor ein paar Wochen über die Internet-Versorgung in Bukarest:
Lieber Herr Georgescu,
interessant fand ich im Briefkasten vom 20.3. Ihre Ausführungen zum Internet. Da sind Sie ja in Bukarest mit dem Ausbau des Glasfasernetzes viel weiter als bei uns. Im Augenblick ist man in unserem Wohngebiet in Dresden gerade dabei, die Fußwege „aufzubuddeln” und die Kabel zu legen. Ab Mai/Juni sollen wir dann über den Betreiber „VodafoneKabelDeutschland” einen 100-Mb/s-Anschluss für Internet (ohne Datenmengenbegrenzung) und Festnetz-Flatrate zum Preis von 40 Euro pro Monat bekommen. Zukünftig sollen noch weitere Geschwindigkeiten möglich werden (mit entsprechenden höheren Monatspreisen natürlich…). Bisher nutze ich einen 16/Mbit/s-Anschluss für 20 Euro Internet/Telefon und bin eigentlich mit der Datengeschwindigkeit für meinen Bedarf voll zufrieden, kann mir z.B. (außer meinem „Radio-Hobby”) auch Videos von YouTube am PC und am TV-Gerät via Internet ansehen.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Nindel, ich habe Ihnen bereits per E-Mail geantwortet, einige Informationen möchte ich aber auch für die anderen Hörer hier wiederholen: Ja, Bukarest und andere Großstädte in Rumänien sind tatsächlich weltweit Spitzenreiter in puncto Internet-Geschwindigkeit – mit dem Anlegen des Glasfasernetzes hat man hier schon vor über 10 Jahren begonnen. Aber das war’s dann auch, denn auf dem Land kann kaum die Rede von Breitband sein und die Deckungsrate landesweit oder im Durchschnitt soll auch die niedrigste in der EU sein. Und laut einer Studie der Weltbank haben fast 40% der Rumänen das Internet nie genutzt.
40 Euro für 100 Mb/s finde ich recht teuer, aber gut, die Einkommenslage ist ja auch eine andere in Deutschland. Ich zahle für meine 300-Mb/s-Verbindung umgerechnet ca. 6,20 € im Monat, beim selben Anbieter kostet die 500-Mb/s-Verbindung 8,70 €, für 1000 Mb/s blättert man 10 € monatlich hin. Diese Preise sind auch möglich, weil der Telekom-Markt hier hart umkämpft ist, erst recht seitdem ein heimischer Anbieter (bei dem ich auch bin) den Markt mit unsagbar günstigen Tarifen für Internet und Mobilfunk kräftig aufgemischt hat. Da mussten Multis wie Vodafone oder Orange ihre Preise auch senken.
Um die Internet-Geschwindigkeit in Bukarest beneidet uns auch Marco Lehner, ein Schüler aus Pirna und somit einer unserer jüngsten Hörer. Folgendes schrieb er uns:
Ich bin fast schon etwas neidisch, dass in Bukarest 100Mb/s-Internet normal ist und hier in Pirna und in Dresden 100-Mb/s-Internet ganz neu ist. (:.
Auch interessant fand ich den Kommentar darüber, dass es der Jugend doch nicht egal ist, dass die letzten AM-Sender abgeschaltet werden. Ich bin ja auch erst 14 Jahre alt und mir ist es auch nicht egal, dass AM-Sender abgeschaltet werden. Erst am Sonntag war die letzte Sendung von The Mighty KBC, abgesehen von RTI zweifelsohne mein Lieblingssender. Hierbei handelt es sich jedoch um einen kommerziell betriebenen Sender, es fehlten dort die Sponsoren. Bei staatlich betriebenen Sendern ist das anders. Angeblich musste der Deutschlandfunk auf Mittelwelle nur wegen der DAB-Sender weichen. Ich verstehe das Konzept hinter dem DAB-Projekt nicht. Diese Sender reichen nicht so weit wie Analogsender. Ich hätte lieber einen Mittelwellensender und würde dafür auf die Zusatzinformationen von DAB verzichten.
Übrigens werde ich in den Sommerferien mit meiner Familie nach Slowenien fahren, und vielleicht werde ich Ihr Programm dort noch besser empfangen. Ich habe zwar den Vorschlag Rumänien mit eingebracht, konnte mich damit jedoch nicht durchsetzen. Ich habe ihnen jetzt zwar schon länger nichts mehr geschrieben, trotzdem habe ich öfters den Funkbriefkasten gehört.
Vielen Dank für Deine Zeilen, lieber Marco, und ich wünsche Dir viel Spaß in den Sommerferien in Slowenien. Mit Rumänien klappt es vielleicht nächstes Mal. Zum Thema DAB hatte auch Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) eine Frage für den Funkbriefkasten:
Wie wird Rumänien landesweit rundfunkmäßig versorgt? Gibt es in Rumänien auch DAB-Plus-Verbreitung oder wird für die Inlandsversorgung UKW genutzt? Bemerkenswert: In Norwegen gibt es nur noch DAB-Verbreitung, während Schweden weiterhin auf UKW setzt und DAB eine Absage erteilte.
Das Digital-Audio-Broadcasting-System (kurz: DAB) ist in Rumänien zurzeit nicht so verbreitet. (Unverbindliche Info zur weltweiten Verbreitung: http://en.wikipedia.org/wiki/Countries_using_DAB/DMB.) Im Jahr 2004 nahm in Bukarest ein zunächst experimenteller DAB-Sender seine Tätigkeit auf, der vom staatlichen Unternehmen für Radiokommunikation Radiocom betrieben wird. Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden laut eigenen Angaben vier öffentlich-rechtliche Sender in der sogenannten T-DAB (Terrestrial Digital Audio Broadcasting)-Technologie übertragen: der Nachrichtensender România Actualităţi“, der Klassiksender România Muzical“, der Lokalsender Radio Bucureşti“ und der Jugendsender Radio 3Net“. Laut einer anderen Quelle sollen nur drei öffentlich-rechtliche Sender in DAB übertragen werden, dafür aber auch drei kommerzielle Sender (Radio 21, Radio Romantic und Radio Pro FM).
In Rumänien ist seit nicht allzu langer Zeit auch der sogenannte HD (High Definition) -Standard in Betrieb. Anfang August 2012 wurde in einer Pressemeldung bekannt gemacht, dass vier Privatsender ihre Programme nun zusätzlich auch digital in HD ausstrahlen. Rund 100.000 Euro habe das private Unternehmen SBS Broadcasting Media für die Digitalisierung dieser Sender locker gemacht, die alle samt in seinem Portfolio sind. Tests habe man bereits 2011 gestartet, die digitale Sendelizenz im Januar 2012 vom Rundfunkrat erhalten. In der erwähnten Pressemeldung gab der technische Direktor von SBS allerdings auch zu, dass die Empfangsgeräte für den HD-Empfang noch Exoten auf dem rumänischen Markt sind. Ohne eine kritische Masse von Radiokonsumenten, die mit solchen Geräten ausgerüstet sind, sei die Investition nutzlos. Man habe sie aber trotzdem betätigt und den Profit in den Hintergrund gestellt, um mit gutem Beispiel voranzugehen, wird der technische Direktor noch zitiert.
Zum Schluss noch die Zeilen eines Hörers aus Südamerika, der unsere Sendung aber während einer Europa-Reise empfangen konnte. Alberto Silva Rebolledo ist in Concepción, Chile, zu Hause, und schickte uns ein paar Zeilen auf Englisch per E-Mail, die ich in deutscher Übersetzung verlese:
Liebe Freunde von Radio Rumänien,
Viele Grüße aus Chile in Südamerika!
Da ich in Südamerika lebe, ist es schwierig, Ihren Sender hier zu empfangen, zumal Radio Rumänien seine Sendungen in Deutsch nicht nach Südamerika ausstrahlt. Aus familiären Gründen hielt ich mich aber die letzten drei Wochen in der Umgebung von Lüttich (Belgien) auf und ich konnte Ihr Programm in deutscher Sprache in der deutschen Ortschaft Kall empfangen.
Die atmosphärischen Bedingungen waren vorteilhaft für den Kurzwellenempfang. Ich habe Ihnen auch einen Empfangsbericht zugeschickt. Es war zum ersten Mal, dass ich Radio Rumänien mit seinem Programm in Deutsch hören konnte, also möchte ich gerne eine QSL-Karte bekommen. Es hat mir Spaß gemacht, Ihre Programme zu hören und etwas über die Kultur des Landes zu erfahren. Ich hoffe, dass Sie viele Hörer haben. Ich möchte mehr über die Geschichte des Landes erfahren und ich glaube, dass das Radio zur Verbreitung der rumänischen Kultur in der Welt beiträgt.
Nach diesen Zeilen aus dem fernen Südamerika ist es Zeit für die Postliste.
Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (aus Wien) sowie von Wolf-Lutz Kabisch, Florian Krug, Michael Willruth, Peter Möller, Christoph Paustian, Hans-Josef Pütz, Viktor Schönecker, Frank Bresonik Ulrich Wicke, Uwe Haferkorn.
Von Klaus Köhler (aus Probstzella, Thüringen) erhielten wir eine Grußkarte sowie einen Terminplaner und ein paar Kalender – herzlichen Dank!
E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl und Georg Pleschberger (aus Österreich) sowie von Bernd Seiser, Alex Choroba und Heinz Günter Hessenbruch (alle aus Deutschland).
Das Internetformular nutzen Paul Gager (A) sowie Michael Billa und Michael Bauer (D).
Audiobeitrag hören: