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Hörerpostsendung 1.12.2013

Heute mit Infos über das Erntedankfest in Rumänien und Hörermeinungen zu unserem Programm.

Hörerpostsendung 1.12.2013
Hörerpostsendung 1.12.2013

, 01.12.2013, 15:30

Heute möchte ich mit der Beantwortung einer Hörerfrage beginnen.




Von Reinhold Meyer (Liesborn, NRW) traf bereits vorletzte Woche ein verspäteter Brief vom Oktober ein, er lag vermutlich in unserer Poststelle eine Zeitlang unter einem Stapel älterer Zuschriften, bevor er wieder auftauchte. Herr Meyer hört unsere Programme über ein richtiges Sammlerstück, von dem er auch ein Foto beilegt, und hat einige Fragen:








Nach einer längeren Pause möchte ich Ihnen zwei Empfangsberichte zusenden. Zum ersten möchte ich anfügen, dass das Röhrenradio Wega 530 meine Mutter in den sechziger Jahren für ca. 400 DM gekauft hat. Beide erfreuen sich noch guter Gesundheit. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
Bild zum Vergrö‎ßern anklicken.




In meinem Brief habe ich au‎ßerdem einige Bilder eines Erntedankfestumzuges beigelegt. Er fand in Clarholz statt, einem 35 km von meinem Heimatort entfernten ländlichen Ort.








src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Nun würde mich interessieren, ob in Rumänien das Erntedankfest ebenfalls gefeiert wird. Gibt es auch Stra‎ßenumzüge mit geschmückten Wagen, Fu‎ßgruppen und Musikkapellen? Werden Erntedankmessen gefeiert? Werden die Kirchen auch im Altarraum geschmückt? Wo wird Erntedank hauptsächlich gefeiert?

Erntedank in Clarholz (NRW).


Foto: Reinhold Meyer




Vielen Dank für Ihren Brief und für die Fotos, lieber Herr Meyer, das Röhrenradio aus der baden-württembergischen Fabrik ist wirklich toll, zumal auf der Kurzwellen-Skala im 31m-Band auch Radio Bukarest mit einem Senderplatz bedacht ist.



Nun zu Ihrer Frage: Auch in Rumänien wird Erntedank gefeiert, wenn auch es zumindest beim sogen. Titularvolk der Rumänen vielmehr ein weltliches und heutzutage überwiegend kommerzielles Fest ist. Thematisch ausstaffierte Wagen, Tanzgruppen in Trachtenkleidern und Musikkapellen gibt es auch, die orthodoxen Gotteshäuser werden aber nach meinem Wissen nicht geschmückt und es gibt auch keine Umzüge oder Gottesdienste in der Kirche, da der Erntetag, wie er im Rumänischen bezeichnet wird, weltlich begangen wird. Auch gibt es – im Unterschied zu Deutschland oder Österreich – keinen festen Tag für das Erntedankfest, etwa den ersten Oktobersonntag; in Rumänien kann es von Stadt zu Stadt oder von Gemeinde zu Gemeinde praktisch an jedem Tag oder mehrere Tage lang in der Zeit von Ende September bis Ende Oktober stattfinden. Und es wird meistens auch von einem Markt für traditionelle und ökologische Lebensmittel begleitet, Hausmannskost mit Schnaps und Wein gehören nebst Musik und Tanz zur guten Unterhaltung.



So war z.B. in Constanța am Schwarzen Meer das Fest der Ernte und des Weins“ in diesem Jahr 10 Tage lang geplant, vom 27. September bis 6. Oktober. Aufgrund von Schlechtwetter konnten die Bauern aber nicht rechtzeitig ernten, so dass es zu Verzögerungen in der Organisation der traditionellen Obst- und Gemüsemesse kam; letztendlich wurde das Erntedankfest um weitere 7 Tage bis zum 13. Oktober verlängert. In der südwestrumänischen Stadt Craiova fanden die Tage der Ernte am Wochenende 26. und 27. Oktober statt, in Bukarest war ebenfalls nur ein Wochenende anberaumt, allerdings schon am 28. und 29. September.



Auch die deutschsprachigen Volksgruppen in Rumänien – z.B. die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben – feiern Erntedank, hier sind die aus deutschen Landen mitgebrachten Bräuche noch lebendig und dazu gehören auch Trachtenumzüge, Blaskapelle und eine feierliche Messe in der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche. Auf einer Webseite über siebenbürgisch-sächsische Bräuche und Traditionen ist folgendes zu lesen:



Das Erntedankfest wird gewöhnlich zwischen Anfang Oktober und Anfang November gefeiert. Es gibt keinen festgelegten Termin im Kirchenjahr, so dass jede Gemeinde zu einem anderen Datum feiert. Der Erntedank ist in den Gottesdienst integriert; er ist überall, wenn auch nicht in jeder Gemeinde, so aber als übergemeindlicher Festgottesdienst üblich. Im Mediascher Kirchenbezirk wird das Erntedankfest zum Beispiel mit allen 47 Gemeinden an einem wechselnden Ort des Bezirks gefeiert. […]Traditionell ist der Altar und die ganze Kirche mit Erntegut geschmückt: Maiskolben, Kürbisse, Äpfel, Gurken und andere mit Naturgaben verbundene Produkte wie Wein, Brot oder Blumen.“



Die Banater Schwaben und ihre anderssprachigen Freunde in Gro‎ß-Sanktnikolaus (rum. Sânnicolau Mare) feierten Erntedank mit Klein und Gro‎ß und Jung und Alt am ersten Oktobersonntag in bunten Umzügen durch die ganze Stadt, im Stadtpark und schlie‎ßlich in der Kirche. (Bebilderter Artikel auf rumänisch zum Erntedankfest in Gro‎ß-Sanktnikolaus)



Die Sathmarer Schwaben, eine Untergruppe der Donauschwaben, feierten Erntedank hingegen schon am 24. August, wie einem Artikel in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ (ADZ) zu entnehmen ist. Und am 7. September 2013 wurde erneut in der nordwestrumänischen Stadt Sathmar gefeiert, u.a. mit einem Auftritt der Schwäbischen Volkstanzgruppe Gute Laune“:









Ich hoffe damit, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Meyer, bleiben Sie wohlauf und munter, schönen Gru‎ß auch an Ihre Mutter und halten Sie auch Ihr Wega-Röhrenradio schön in Ehren!




Und jetzt kurze Hörermeinungen zu unseren Programm der letzten Wochen. Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW) fand ein Thema in unserem Feature Das globale Dorf“ über Weltpolitik interessant:



Der Beitrag über den Wahlausgang in Deutschland war sehr interessant. Bei uns hört man verständlicherweise meist nur Kommentare, in denen die Meinung IN unserem Land wiedergeben wird, in Ihrer Sendung wurde die Meinung von au‎ßerhalb ÜBER Deutschland dargestellt.




Thorsten Brandenburg (aus München) schreibt zwar nicht regelmä‎ßig, hört uns aber fast jedes Wochenende:



Liebes Team von RRI! Ich bin ja nicht gerade einer der flei‎ßigsten Schreiber, trotzdem möchte ich mich wieder einmal bei Ihnen melden! Gratulieren darf man ja auch zum Jubiläum des Rundfunks in Rumänien. Schön, dass Sie auch immer noch ein deutsches Programm auf Kurzwelle senden, damit gehören Sie ja schon bald zu einer Minderheit! Ich höre meistens Ihr Programm am Wochenende, da ich da am meisten Zeit dafür habe. So auch heute, wieder habe ich mich gut unterhalten und informiert gefühlt! Ich hoffe, dass Sie noch lange Zeit für Ihre deutschen Hörer da sein werden! In diesem Sinne herzliche Grü‎ße aus München!




Und immer wieder finden auch ehemalige Hörer zu uns zurück. Hans-Werner Simmet (aus Krumpa, Sachsen-Anhalt) hat uns regelmä‎ßig vor der Wende gehört – und jetzt erneut:



Hallo Freunde von Radio Rumänien,



heute möchte ich nach sehr langer Zeit wieder einmal einen Empfangsbericht an Euch schicken. Ich hörte die Kurzwelle seit 1985 bis 1990. Dann habe ich arbeitsbedingt aufgehört. Jetzt bin ich im Vorruhestand und habe wieder mehr Zeit, dem Hobby zu frönen. Die damaligen Sendungen von Radio Bukarest habe ich natürlich auch gehört. Es ist aber kein Vergleich zur heutigen Zeit. Damals stand die Propaganda im Vordergrund und nahm den grö‎ßten Teil der Sendezeit ein. Trotzdem habe ich auch öfters Empfangsberichte geschickt. Habe auch noch Diplome, u.a. das Ehrendiplom vom Hörerklub zu Hause liegen. Die heutige Sendung war sehr interessant und informativ. Sie hat mir gut gefallen und war hier in Sachsen-Anhalt gut zu hören.




Martin Mehlhose (Biedenkopf, Hessen) – hinterlie‎ß uns eine Nachricht im Online-Formular:



Herzlichsten Dank für Euer deutschsprachiges Kulturprogramm. In einer Zeit, in der mehr Sender zerstört als in Betrieb genommen werden, ist jeder davon kostbar und unersetzlich. Daher hoffe ich, auch in der Zukunft noch oft von Euch zu hören – auf der Kurzwelle. Anm. zum Radio. Mein COLLINS ist einer der gro‎ßen alten Röhrenempfänger, er kann aber trotz seines Alters mit jedem modernen Gerät mithalten. Die alte Technik lebt! 🙂




Ralf Urbanczyk (Eisleben, Sachsen-Anhalt) drückte unlängst den rumänischen Kickern die Daumen:



Am Dienstag dieser Woche drückte ich der rumänischen Fu‎ßball-Nationalmannschaft in ihrem Qualifikationsspiel gegen Griechenland beide Daumen. Genutzt hat es leider nichts. Und so richtig gut hat das rumänische Team auch nicht gespielt. Die guten Zeiten des rumänischen Fu‎ßballs in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts liegen schon so weit zurück und kommen wohl auch in absehbarer Zukunft nicht wieder. Gefreut hatte ich mich trotzdem, dass es zu keinen Ausschreitungen gekommen ist. Die Bilder vor und nach dem Spiel gegen Ungarn im September dieses Jahres in Bukarest sind leider gegenwärtiger als dieser vergangene Ruhm des rumänischen Fu‎ßballs vor 20 Jahren.



Ihnen allen vielen Dank für die Zuschriften und die Meinungen zu unserem Programm.




Zeit für die Posteingangsliste. Briefpost erhielten wir von: Sandro Blatter (Schwerzenbach, CH), Wolfgang Waldl (Wien, A), Renate und Günter Traunfellner (Salzburg, A), Michael Lindner (Gera, Thüringen), Martin Brosche (Schwäbisch Gmünd), Klaus Huber (Karpfham/Bad Griesbach, Bayern), Hans-Peter Themann (Helsa, Hessen), Detlef Jurk (Berlin), Ulrich Wicke (Felsberg, Hessen), Monika und Horst Kuhn (Hamburg), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Albert Pfeffer (Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), Heiner Finkhaus (Gescher, NRW), Joachim Verhees (Krefeld, NRW).



E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Dmitrij Kutusow (Russland), Helmut Matt, Petra Kugler, Lutz Winkler, Bernd Seiser, Hebert Jörger, Peter Vaegler, Heinz-Günter Hessenbruch, Heinrich Eusterbrock, Iris Cox und Michael Dulisch (alle aus Deutschland).



Das Online-Empfangsberichtformular nutzten Claudio Alfredo Martijena (Argentinien), Matthias von Ins (Schweiz), Horst Cersovsky und Martin Mehlhose (beide aus Deutschland).



Audiobeitrag hören:



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