Hörerpostsendung 1.10.2017
Heute mit Zuschriften von Stephan Lipsius, Ulrich Wicke, Wolfgang Waldl und Bernd Seiser sowie einem weltberühmten rumänischen Donau-Walzer.
Sorin Georgescu, 01.10.2017, 17:30
Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI! Zunächst möchte ich die letzten Briefe erwähnen, die während des Sommers bei uns eingetroffen sind.
Stefan Lipsius ist in Kassel zu Hause und schickte uns Anfang September eine schöne Postkarte mit Brückenmotiven aus dem Kosovo:
Liebe Freunde,
gerne sende ich Ihnen viele Grüße aus dem Kosovo.
Es ist ja schade, dass Rumänien die Republik Kosovo immer noch nicht anerkannt hat. Hier herrschen noch hochsommerliche Temperaturen.
Herzliche Grüße und gute Wünsche
Ihr Stephan Lipsius
Vielen Dank für die Postkarte und Gruß zurück, lieber Herr Lipsius. Auch in Bukarest hatten wir bis vor wenigen Tagen noch sommerliches Wetter. Rumänien ist in der Tat eines der fünf EU-Mitgliedsländer, die den unabhängigen Staat Kosovo völkerrechtlich noch nicht anerkannt haben. Zwar hatte im Mai 2015 der damalige rumänische Premierminister Victor Ponta geäußert, dass eine Anerkennung des Kosovo durch Rumänien durchaus möglich sei. Sein Nachfolger Dacian Cioloș stellte im November 2016 aber klar, dass die Position Rumäniens bezüglich der Anerkennung des Kosovo unverändert bleibe. Grund dafür könnte einerseits – ähnlich wie im Falle der Slowakei – die Sorge vor möglichen Autonomiebestrebungen der ungarischen Minderheit im eigenen Land sein, andererseits Rücksicht gegenüber dem Nachbarn Serbien, zumal dort auch eine rumänische Minderheit lebt.
Fragen zur ungarischen Minderheit in Rumänien und ihrem Verhältnis zur rumänischen Mehrheit hatte übrigens unsere Hörerin Beate Hansen aus Wiesbaden, die sich vergangene Woche ausführlich per E-Mail meldete. Vielen Dank für die Fragen, liebe Frau Hansen – für die Beantwortung nehme ich mir Zeit, denn Sie haben eine sehr komplexe Problematik angesprochen, Ihr Interesse freut uns und Sie verdienen eine ausführliche und nuancierte Antwort. Aufgeschoben heißt aber nicht aufgehoben – in einer der nächsten Hörerpostsendungen werde ich Ihre Fragen beantworten.
Von Ulrich Wicke (der in Felsberg, Hessen, zu Hause ist) erhielten wir gleich drei Briefe, die auf Anfang Juli, Ende August bzw. Anfang September datiert sind und auch die Antworten auf die Quiz-Fragen zum Enescu-Festival enthielten. Im letzten Brief schrieb er uns:
Liebe Freunde,
anbei ein weiterer Empfangsbericht, diesmal über die Morgensendung.
Die heutige halbe Stunde war wieder sehr informativ. Die deutschen Medien befassen sich derzeit hauptsächlich mit dem Bundestagswahlkampf (wobei ich mir die Frage stelle, inwieweit überhaupt von einem Wahlkampf die Rede sein kann). Der Rest der Welt ist dabei kaum ein Thema. Dass sich z.B. auch in der rumänischen Politik Interessantes ereignet, wie etwa der jüngste Rücktritt des Verteidigungsministers, erfahre ich nur von einem internationalen Rundfunksender wie RRI. Es lebe die analoge Kurzwelle!
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Wicke. Nun, dass Inlandssender während des Wahlkampfes das internationale Geschehen weniger berücksichtigen, ist nicht unüblich. Obwohl die Wahlen in Deutschland – trotz des auch nach meinem Eindruck etwas langweiligen Wahlkampfes, oder vielleicht gerade deswegen – in den rumänischen Medien doch recht ausführlich behandelt wurden. Ein privater Nachrichtensender hat am Abend des Exit Polls sogar eine Live-Sendung mit Deutschland-Kennern und Journalisten vor Ort gebracht, d.h. am Spreeufer in unmittelbarer Nähe des Bundestags, genauer gesagt mit direkter Sicht auf das Paul-Löbe-Haus, wo u.a. die Parlamentsausschüsse tagen.
Wolfgang Waldl ist in Wien zu Hause, von ihm erhielten wir auch zwei Briefe während des Sommers, und heute möchte ich den Brief vom 17. Juli verlesen:
Werte Redaktion!
Nach wie vor kann ich Ihr Programm auf 6900 khz von 16 bis 17 Uhr sehr gut empfangen und auch die Abendsendung von 20 bis 21 Uhr auf 9775 khz ist gut zu hören.
Unlängst brachten Sie einen Beitrag über den Ferienfunk aus Mamaia und da wurde erwähnt, dass die Kennmelodie der langsame Walzer Donauwellen“ von Josef Ivanovici war. Mich würde diese Melodie interessieren, vielleicht können Sie diese einmal spielen.
In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es an der oberen Adria, wo immer sehr viele Österreicher urlauben, auch ein Ferienradio, und zwar Radio Adria, es existierte aber nur einige Jahre. Auch dieser Sender war sehr beliebt.
Nach wie vor höre ich die Europäische Presseschau sehr gerne. Es wäre gut, wenn auch rumänische Presseerzeugnisse zitiert würden. Der Beitrag könnte ruhig ca. 10 Minuten dauern.
Sie berichteten auch über das Donaudelta. Der Beitrag war sehr informativ. Es ist gut, dass Rumänien dort auf sanften Tourismus setzt. Leider werden überall die schönsten Landschaften und Orte durch den Massentourismus auf immer zerstört.
Lieber Herr Waldl, vielen Dank für Ihre Zeilen. Ihre Anregungen hinsichtlich der Presseschau werde ich an die Zentralredaktion weiterleiten. Ihren Musikwunsch erfülle ich gerne, zuvor aber noch eine Hörerzuschrift, die ebenfalls mit dem Ferienfunk zu tun hatte.
Bernd Seiser (aus Ottenau, Baden-Württemberg) meldete sich per E-Mail mit einem Glückwunsch zu meinem Geburtstag am 11. September und mit folgenden Anmerkungen zu unserem Programm:
Lieber Sorin,
zu Deinem heutigen Geburtstag möchte ich Dir, auch im Namen unserer gesamten Familie, recht herzlich gratulieren und alles Gute wünschen.
Besonders gefreut habe ich mich über den interessanten Beitrag über den Ferienfunk Radio Vacanţa in der Sonntagsstraße. Ich habe daraufhin mal nachgesehen, ob das Programm bei meinem Internetradio PURE One Flow gespeichert ist, aber das war leider nicht der Fall.
Lieber Sorin, kannst Du nach Deinem Urlaub bitte bei Radio Vacanta nach der Internetradio-Streamadresse nachfragen und mir diese bitte mitteilen? Vielen Dank im Voraus, vielleicht klappt der Empfang ja dann auch so gut wie bei Radio Temeswar.
Sehr recht wäre mir, wenn Du mir auf meine Frage nach Radio Vacanţa schneller antworten könntest, denn vielleicht ergibt sich ja in dieser Urlaubssaison dann noch die Möglichkeit, eine deutschsprachige Sendung von Radio Vacanţa mit unserem Internetradio zu hören.
Lieber Bernd, vielen Dank für die Glückwünsche zu meinem Geburtstag. Ich war damals noch im Urlaub am Schwarzen Meer und habe Deine E-Mail von dort beantwortet. Leider kam die Nachricht zurück, mit dem Verweis, dass sie möglicherweise ein Virus enthält. Keine Ahnung, warum, es war ja keine Datei angehängt, der t-online-Server interpretiert E-Mails von uns offenbar als Spam – aus welchem Grund auch immer.
Hier nochmals meine Antwort: Der Ferienfunk Radio Vacanţa sendet keine Programme mehr in deutscher Sprache. Die letzten Nachrichten in Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Russisch wurden am 31.08.2013 produziert – übrigens von RRI-Mitarbeitern in Bukarest und dann nach Constanţa übertragen.
Der Sender sendet heute nur noch in Rumänisch und ohnehin überwiegend Musik über vier verschiedene Streams. Zu finden auf http://radiovacanta.ro/ und dann über die Schaltfläche Asculta Live den jeweiligen Stream auswählen: Dance, Lounge, Hits oder Nostalgic.
Liebe Freunde, das war’s für heute. Nächste Woche bin ich verreist, weil ich einen Arbeitsauftrag als Dolmetscher erhalten habe. Normalerweise müsste ich nächsten Sonntag an dieser Stelle vertreten werden, da aber die Redaktionsbesetzung gerade dann leider sehr dünn sein wird, kann es sein, dass der Funkbriefkasten entfällt oder dass eine Wiederholung ausgestrahlt wird. Ich bin auf jeden Fall am 15. Oktober wieder zu hören.
Zum Schluss möchte ich den Musikwunsch von Herrn Waldl aus Wien erfüllen, zuvor jedoch geschwind noch die Postliste:
Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien), Daniel Zuck (Zürich) sowie von Ulrich Wicke, Stephan Lipsius und Erhard Lauber (D).
E-Mails oder Feedback im Online-Formular erhielten wir bis vergangenen Freitagnachmittag von Dmitrij Kutusow (RU), Jenne Herwig (Belgien), Paul Gager (A) sowie von Beate Hansen, Dieter Feltes, Martina Pohl, Petra Kugler, Marco Hommel, Andreas Pawelcyzk, Jürgen Mösel und Andreas Fessler (alle aus Deutschland).
Sorin Georgescu sagt danke fürs Zuhören und überlässt Sie der Musik. Hören Sie den Walzer Donauwellen“ des rumänischen Komponisten Iosif Ivanovici. Die Orchestrierung des ursprünglich für Klavier verfassten Musikstückes stammt von Sergiu Sarchizov, es spielt das philharmonische Orchester George Enescu“ aus Bukarest, dirigiert von Valentin Doni.
Audiobeitrag hören: