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Funkbriefkasten, 08.05.2022

In der heutigen Hörerpostsendung mit Zitate aus den Zuschriften von Michael Lindner, Ulrich Wicke, Horst Cersovsky und Ernst Meinhardt.

Funkbriefkasten, 08.05.2022
Funkbriefkasten, 08.05.2022

, 08.05.2022, 13:37


Für den Anfang ein Plädoyer von Herrn Michael Lindner in Gera für die Luftpost:


Liebe Freunde in der deutschsprachigen Redaktion! Was musste ich heute im Funkbriefkasten hören? Nur ein traditioneller Brief erreichte die Redaktion, ansonsten waren nur Mails zu beantworten. Um diesen Zustand zu ändern, möchte ich euch wieder einen richtigen Luftpostbrief nach Bukarest schicken, damit euer Funkbriefkasten nicht einrostet. Natürlich kann man die Hörerfreunde gut verstehen, wenn sie statt eines teuren Luftpostbriefs die kostenlose Mail benutzen, aber ein individueller Brief, mit Liebe und Herz geschrieben, ist doch etwas ganz anderes, oder? Solange das Taschengeld für mein Hobby reicht, bevorzuge ich immer den normalen Postweg.“




Und weiterhin schreibt Herr Lindner: Eure Sendung am heutigen Sonntag (3.04.2022) war wieder voller akustischer Höhepunkte. Die Radio-Tour hat mich sehr fasziniert mit dem Ausflug in die Bukowina. Ein hochinteressantes Gebiet, mit dem ich mich schon öfters befasst habe. Die Geschichte über die Festung Suceava fesselte mich dermaßen, dass ich sofort nach der Sendung im Internet recherchierte.


Diese Festung versetzt einen tatsächlich in eine andere Zeit, die aus heutiger Sicht romantisch erscheinen mag, aber zur damaligen Zeit bestimmt nicht paradiesisch war. Erst vor einigen Wochen sah ich im TV eine Dokumentation über das tatsächliche Leben in den Schlössern und Burgen des Mittelalters. Trotz allen Prunk musste man schon hart gesotten sein, ich denke da nur an hygienische Dinge oder an die permanente Kälte in vielen dieser Objekte.


Danken möchte ich euch auch für die einführenden Worte im Funkbriefkasten. Ja. Es ist tatsächlich so, dass immer nur von erwachsenen Menschen über den Krieg in der Ukraine berichtet wird. Die Sichtweise junger Leute und auch der Kinder darüber ist leider kaum zu hören. Dabei weiß ich, dass auch kleine Kinder über diesen Krieg reden. Die Medien sollten also Kindern und Jugendlichen, die sich bisher nie mit dem Thema Krieg auseinandersetzen mussten, mehr Bedeutung einräumen. Gerade diese junge Generation ist die Zukunft, sie werden eines Tages die Gesellschaft formen. Sie müssen lernen, dass der Frieden kein Geschenk, kein selbst Läufer ist. Frieden muss täglich erkämpft werden, natürlich nicht mit Waffen, sondern mit gegenseitigem Respekt und der Achtung der Menschenrechte.“




Zum Thema des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist Herr Ulrich Wicke in Felsberg der Meinung: Im Ukraine-Krieg trifft die Arroganz der NATO auf die Skrupellosigkeit Putins. Die Leidtragenden sind die Menschen in der Ukraine, in Russland und auch im übrigen Europa.“




Ich bin bezüglich der NATO einer ganz anderen Meinung. Mit dem Angriff auf die Ukraine zerstörte Russland eine Weltordnung, die Europa 77 Jahre Frieden gewährleistet hat. Von Bukarest aus betrachtet ist die Vorstellung, dass Russland bis zur rumänischen Grenze heranrücken könnte, sogar anstelle der Ukraine unser direkter Nachbar werden könnte, schlichtweg furchterregend. Wenn ich mir das vorstelle, kann ich die ständige Angst der baltischen Staaten nachvollziehen. Sie sind vom großen, starken und imperialistischen Russland bzw. seinem Verbündeten umgeben. Die osteuropäischen Staaten erwarten vom Nordatlantischen Bündnis Sicherheit. Und nicht nur sie, denn Finnland und Schweden streben nun auch diesen Schutzschirm an.


Die NATO ist ein militärisches Bündnis und Abschreckung eines ihrer Instrumente, und zwar nicht das Schrecklichste. Wo wären wohl Russlands Grenzen jetzt, wenn es das Bündnis nicht gäbe? Was für ein Leben würden wir in diesem Fall führen?


Und noch eins möchte ich sagen: Ich bezweifle, dass die Mehrzahl der Russinnen und Russen Putins Angriffskrieg befürworten. Es gibt gewiss viele, die ihn befürworten. Doch die meisten schweigen, aus Angst. So haben auch die meisten Rumäninnen und Rumänen während der kommunistischen Diktatur, hauptsächlich unter der Nicolae Ceausescus, geschwiegen. Ich möchte auf keinen Fall, dass diese Zeit zurückkehrt!




Mit dem Thema des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine befasst sich auch Herr Horst Cersovsky in Sangerhausen. Doch zunächst einige Worte von ihm zum Empfang:


Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International, am letzten Wochenende habe ich wieder das deutsche Programm aus Bukarest auf Kurzwelle eingeschaltet. Ich hörte die Sendung um 14:00 UTC auf 9.600 kHz, wo der Empfang in der Regel gut ist. Am Samstag und Sonntag besteht immer die Möglichkeit, in der Sonntagsstraße Auszüge aus den Programmbeiträgen der jeweils vergangenen Woche zu hören, ein Angebot, das ich gern nutze. Zudem ist der Funkbriefkasten eine beliebte Sonntagsrubrik, oft mit Bezug zu diversen interessanten rumänischen Themen. Persönlich schätze ich aber immer auch Ihre aktuellen Nachrichten und Beiträge. Russlands Krieg gegen die Ukraine ist überall in Europa das bestimmende Thema, denn die russische Aggression mit grausamer Zerstörung und großem Leid für die Bevölkerung ist unerträglich. Rumänien ist als direkter Nachbar der Ukraine besonders nah am Kriegsgeschehen und es gibt einen großen Zustrom ukrainischer Geflüchtete. In dieser außergewöhnlichen Situation sind Solidarität und gemeinsames Handeln in der Europäischen Union eines der wenigen, wichtigen Signale der Hoffnung. Das dringend notwendige schnelle Ende dieses sinnlosen Krieges ist nicht in Sicht. Sogar eine Ausweitung des Krieges, z. B. auf die benachbarte Republik Moldau, gilt als realistische Möglichkeit. Auch deshalb höre ich aufmerksam die Nachrichten respektive das Funkjournal im deutschen Programm von RRI auf der Kurzwelle. Ich finde es gerade jetzt wichtig, dass Sie trotz der auftretenden Sendeausfälle weiterhin die Programme in Deutsch auf der Kurzwelle ausstrahlen und aus rumänischer Sicht täglich über den Krieg in der Ukraine berichten. Sicher berichten auch die Medien in Deutschland permanent und ausführlich. Doch es gibt immer wieder Informationen in Ihren Sendungen, die hier nicht unbedingt im Fokus stehen, so z. B. am Wochenende über die Cyberangriffe der prorussischen Hacker von Killnet. Wir wünschen uns natürlich alle Frieden und diplomatische Lösungen statt des Krieges mitten in Europa. Und obwohl aktuell wenig darauf hindeutet, hoffe ich diesbezüglich weiterhin sehr auf positive, optimistisch stimmende Nachrichten in den deutschen Sendungen aus Bukarest. “ Soweit unser Hörer in Sangerhausen.




Meine Kollegin Adina Olaru stellte vor einigen Wochen, in einem Funkbriefkasten, die ostromanischen Sprachen oder Dialekte – mit der Zuordnung sind sich die Sprachwissenschaftler nicht einig – vor. Dazu hat Herr Ernst Meinhardt in Berlin noch Klärungsbedarf:


Liebe Mitarbeiter der deutschen Redaktion von Radio Rumänien International, vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage zu Aromunisch und Mazedo-Rumänisch in der Sendung vom 24. April 2022. Nun hätte ich noch folgende Nachfragen: Warum nennt man diese Sprache Mazedo-Rumänisch? Ist sie im historischen Mazedonien entstanden? Oder leb(t)en die meisten Aromunen/Mazedo-Rumänen in Mazedonien?


Sie sagten, dass es außer Aromunisch auch noch Istro- und Megleno-Rumänisch gibt. Wo werden diese Sprachen gesprochen? Stimmt es, dass sie vom Aussterben bedroht sind? Wie viel Istro- oder Megleno-Rumänisch versteht ein Rumäne von heute?“




Ich fange mit der letzten Frage an. Aromunisch ist dem Rumänischen ähnlich. Der größte Unterschied liegt im Wortschatz. Im Aromunischen gibt es weit weniger slawische Wörter als im Rumänischen, dafür verfügt die Sprache aber über viel mehr griechische Wörter. Die Sprache der Megleno-Rumänen hat größere Gemeinsamkeiten mit der rumänischen Sprache als Aromunisch. Wie viel Istro-Rumänisch wir heute verstehen, kann ich ihnen leider nicht sagen. Soweit ich herausfinden konnte, ist diese Sprache stark von der Kroatischen beeinflusst.



Ja, es stimmt, Istro- und Megleo-Rumänisch sind vom Aussterben bedroht. Aromunisch ist (noch) eine robuste Sprache. Heutzutage sprechen ca. 250.000 Menschen Aromunisch. Und sie liegen richtig mit ihrer Vermutung, diese Sprache ist auf der südlichen Balkanhalbinsel entstanden. Heute umfasst das Gebiet die Region Makedonien in Nord-Griechenland, die Republik Nordmazedonien sowie einen Teil im Südwesten Bulgariens. Weitere kleinere Teile gehören zu Süd-Kosovo, Süd-Serbien und Südost-Albanien. Aromunisch ist heute anerkannte Minderheitensprache in Nordmazedonien und Albanien. Sie wird auch in Griechenland, Bulgarien und Serbien gesprochen, und natürlich in Rumänien, wo eine zahlenmäßig starke Bevölkerungsgruppe in der Dobrudscha angesiedelt worden war.


Schätzungsweise 2.800 Menschen sprechen heute noch Megleno-Rumänisch. Sie nennen sich selbst Vlachen. (Vlach war das mittelalterliche Wort für Rumäne. Daher kommt auch das deutsche Wort Walachei, das den Südteil Rumäniens bezeichnet). Die Megleno-Rumänen leben in der Region Zentral-Mazedonien in Griechenland, in der Republik Nordmazedonien im ehemaligen Jugoslawien sowie in der Türkei und in Rumänien.


Istro-Rumänisch wird heute nur noch in acht Dörfern im nordöstlichen Teil der Halbinsel Istrien, im nördlichen Teil der Adria in Kroatien, gesprochen.




Damit sind wir schon fast am Ende unserer heutigen Funkbriefkasten-Sendung angelangt. An dieser Stelle möchte ich Herrn Ding Lu in Jiangyin (China) recht herzlich begrüßen. Wir erhielten von ihm eine E-Mail in einem schönen Deutsch. Weitere E-Mails erreichten uns bis Donnerstag von Herrn Chris Krebs in Marl, Thomas Voelkner in Nackenheim, Ernst Meinhardt in Berlin, Bernd Seiser in Ottenau, Reinhard Schumann in Gommern, Paul Gager in Wien, Horst Cersovsky in Sangerhausen.



Mit der Post gingen diesmal Briefe von Herrn Ulrich Wicke in Felsberg, Michael Lindner in Gera, Paul Gager in Wien (auch auf diesem Weg) und Erhard Lauber in Bad Berlenburg-Girkhausen.




Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. Auf Wiederhören bis zum nächsten Sonntag.

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