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Funkbriefasten 17.04.2022

Diesmal mit Kommentaren und Fragen von Ralf Urbancyzk, Michael Lindner und Johann Ruff.

Funkbriefasten 17.04.2022
Funkbriefasten 17.04.2022

, 17.04.2022, 00:55

Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK! Ich bin Adina Olaru und freue mich, dass sie heute, an einem gesegneten Feiertag, wieder dabei sind. Bitte gestatten Sie mir, Ihnen von Anfang an Frohe Ostern zu wünschen. Möge Frieden, Freude und Ruhe in Ihrem Leben herrschen!


Und nun zurück zum Funkbriefkasten! Wie Sie vermutlich schon gemerkt haben, übernehmen wir seit einiger Zeit turnusmäßig die Aufgabe, unsere Hörer*innen zu betreuen und mit Ihnen in Dialog zu treten. Wir erhoffen uns auf diesem Wege, Sie besser kennenzulernen und Ihnen eine größere Vielfalt an Sichtweisen näherzubringen.


In trüben Zeiten, wie diese, die wir derzeit erleben, steht Solidarität an erster Stelle. Nachdem die Pandemie die ganze Welt auf die Probe gestellt hat, ging der Krieg in der Ukraine los. Sie Lage ist verzweifelt, doch aus diesem ganzen Elend sticht ein Schimmer Hoffnung heraus – die Menschen halten zusammen, sie bemühen sich für Ihresgleichen, die in Not sind. Unser treuer Hörer, Ralf Urbancyzk ließ uns ein Kommentar zukommen, das auf die hohe Bedeutung der Bildung hinweist. Er schrieb uns Folgendes, ich zitiere:


Ralf Urbanczyk: Aus der Anzahl Ihrer Meldungen zur Integration von minderjährigen

ukrainischen Flüchtlingen in die rumänischen Schulen schließe ich, dass die

rumänische Verwaltung dieser Aufgabe viel Aufmerksamkeit widmet. Das finde

ich ausgesprochen gut, denn Bildung ist in meinen Augen das Wichtigste, was

die heutige Generation der Erwachsenen den jungen Leuten mit auf den Weg

geben kann. Die heutigen Kinder müssen ja eines Tages nicht nur das

fortsetzen, was wir begonnen haben, sondern sie müssen all das wieder gerade

rücken, was die heutige Generation der Erwachsenen nicht geschafft hat. Ob

sie nun die rumänische Sprache bereits sprechen oder noch nicht, ob sie nach

rumänischem oder ukrainischem Lehrplan unterrichtet werden sollten, all das

hat in meinen Augen nur nachgeordnete Bedeutung. Bis die Behörden irgendwo

für diese Kinder ukrainischsprachigen Unterricht organisieren können, haben

sie bei regelmäßigem Schulbesuch und den damit verbundenen sozialen

Kontakten unter den Kindern schon längst die rumänische Sprache gelernt. Und

so stark unterscheiden sich die Lehrpläne für die Jahrgangsstufen nicht in

den Ländern der Welt. Ob sie nun das große Einmaleins ein paar Monate eher

oder später lernen, die organische oder die anorganische Chemie zuerst

durchnehmen oder sich mit rumänischer oder ukrainischer Literatur

beschäftigen, ist in Anbetracht der langen Flucht und damit verbundener

Pause in der Schulbildung nur noch zweitrangig.


Ja, Herr Urbanczyk, ich bin auch total Ihrer Meinung. Nichts ist wichtiger als Bildung. Denn ein ungebildetes Volk lässt sich leichter manipulieren, kauft ohne viel zu überlegen jegliche Parteipropaganda ab und, schlussendlich, erlaubt extremen Ansichten Fuß zu fassen. Nichts ist gefährlicher als das. Die rumänischen Behörden haben alles gesetzt, um den Flüchtlingskindern den Zugang zur Bildung, wenn möglich in ihrer Muttersprache, zu erleichtern. Es wurden gemischte und getrennte Klassen gebildet, Schulen in vielen rumänischen Ortschaften haben Räumlichkeiten für den Unterricht ukrainischer Kinder zur Verfügung gestellt. Der Bildungsminister hat sogar eine Ministerverordnung erlassen, laut der die Anmeldung der Schüler und Studierenden sowie die Anstellung von ukrainisch sprechenden Lehrkräften – egal ob Studenten oder bereits in Rente gegangene Lehrer – erleichtert und von jeglicher Bürokratie befreit wird.


Darüber hinaus dürfen wir die Ergebnisse der letzten PISA-Studie nicht vergessen. Die 2019 erhobenen Daten zeigen, dass mehr als 50% der rumänischen Kinder und Jugendlichen die Informationen enthalten in einem einfachen Text nicht sinnerfassen herauslesen können. Mit anderen Worten, sie lesen den Text, verstehen aber nur Bahnhof. Fachleute sind der Meinung, dass der funktionale Analphabetismus eine der wichtigsten Probleme der rumänischen Gesellschaft ist. Und er birgt viele Gefahren. Dennoch wird die Bildung immer unterfinanziert. 2011 wurde das Bildungsgesetz Rumäniens verabschiedet, welches eine Zuweisung von 6% des BIPs für die Bildung vorsieht. Seit gut 10 Jahren wird allerdings seine Umsetzung hinausgezögert. 2021 kriegte die Bildung demnach wieder einmal spärliche 3,6%. Denn die Schwerpunkte werden halt anders gesetzt, in einem Land, in der die Hälfte der Bevölkerung einen Text nicht sinnerfassend lesen kann. Die Schlüsse können Sie selbst ziehen.


Über die Schneckenpost erreichte uns der Brief unseres Hörers Michael Lindner aus dem Ostthüringer Gera. In seinem Schreiben zeigte er sich ebenfalls besorgt über den Krieg in der Ukraine. Krieg löst keine Probleme, ganz im Gegenteil. Lernen das sie Menschen nie?“, fragt sich unser Hörer und wir schließen uns ihm an. Anscheinend nicht, würde ich sagen. Der Krieg scheint ein beliebtes Mittel für viele erwachsene Buben, die ihre Zwecke über andere, friedliche Wege, nicht erreichen können.


In turbulenten Zeiten ist es allerdings wichtig, den Leidenschaften und Hobbies nachzugehen, die einem eine Zuflucht bieten. So auch unser Hörer, Michael Lindner, der uns des Weiteren schrieb, ich zitiere: Zum Glück gibt es mein wundervolles DX-Hobby und natürlich Radio Rumänien International in Deutsch, so dass ich auch mal auf andere Gedanken kommen kann. Lieber Herr Lindner, wir freuen uns, Sie gelegentlich zu unterhalten und sie somit auf etwas weniger besorgniserregende Gedanken zu bringen.


Und nun schlage ich Ihnen vor, das Thema zu wechseln und in die Zukunft zu schauen. Eine womöglich zunehmend digitalisierte Zukunft. Unser Beitrag über die digitale Rezeptionistin Lara, die Gäste in einem Hotel in der siebenbürgischen Stadt Brasov empfängt scheint nämlich mehrere unserer Hörer mitgenommen zu haben. So erwähnte unser Hörer Johann Ruff aus Mühlheim, Deutschland den Beitrag und wollte von uns wissen, ob in den rumänischen Restaurants schon kleine Roboter in Einsatz wären, die die Gäste bedienen würden.


Lieber Herr Ruff, nein, Rumänien ist noch nicht so weit. Ich habe aber neuerdings einen Artikel über die robotisierte Bedienung in einem britischen Restaurant gelesen. Die Roboter seien während der Pandemie in einem Restaurant eingesetzt worden, um die Gefahr der Ansteckung zu vermindern. Und in China werden sie schon seit längerer Zeit eingesetzt. Also wird das wahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ob mir das gefällt? Mich persönlich erschreckt ein bisschen der Gedanke. Wo bleiben die Witze, die zwischenmenschliche Interaktion? Auch Michael Lindner, unser Hörer, den ich vorhin erwähnt habe, zeigte sich über diese Entwicklung besorgt. Er schrieb uns nämlich Folgendes, im Hinblick auf unseren Beitrag über die digitale Rezeptionistin: Der intelligente Tourismus – ein super Thema, was mich total interessiert. Natürlich gibt es in dieser Branche sicherlich viele Möglichkeiten, gewisse Prozesse zu digitalisieren, um Erleichterungen für den Tourismus zu schaffen. Gerade in einer Zeit mit zunehmendem Personalmangel ist es schon wichtig, mit weniger Personal eine hohe Qualität zu bieten. Aber als ich von der digitalen Rezeptionistin Lara hörte, könnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn ich mir vorstelle, in eine Hotel einzuchecken, wo ich nur noch anonym digital abgefertigt werde…nein, danke! Gerade am Empfang eines Hotels oder Pension, also auf die erste Begegnung, kommt es an, mit menschlicher Wärme empfangen zu werden und nicht von einer digitalen Lara. Da bleiben die Menschlichkeit, die individuelle Kommunikation vollkommen auf der Strecke“, meint unser Hörer. Und ich gebe ihm Recht. Obwohl…da hatte ich schon gelegentlich manch unangenehme Erfahrungen am Empfang mancher Hotels. Die Meinungen sind bestimmt geteilt, aber wie auch Michael Lindner meint, Ich würde mich auf solche digitalen Spässe nicht einlassen, da so ganz schnell die Kommunikation von Mensch zu Mensch einschlafen könnte.“


Mit Sicherheit, ein Thema zum Nachgrübeln. Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung dazu, wir würden uns gerne mit Ihnen zum Thema austauschen!


So, wir nähern uns dem Ende des heutigen FBKs, hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Carsten Fenske, der uns mitteilt, dass er Anfang Juni eine Reise nach Rumänien, inklusive einem Besuch in die deutsche Redaktion von RRI plant, Harald Süss, Xaver Hellmeier, Bernd Seiser, Gerhard Siegbert, Paul Gager, Andreas Fessler, Michael Willruth, Jürgen Zenker, Reinhard Westphal, Heinrich Eusterbrock, Ernst Meinhardt, Karin Zimmermann.


Fragen aus diesen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.


Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche Ihnen Frohe Ostern, angenehme Ruhetage, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!

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