1000 Störe in der Donau freigesetzt
Ende Februar fand im Gebiet von Port Gruia im Kreis Mehedinți eine neue Freisetzung von Jungstören statt. Insgesamt wurden 500 Jungstöre freigelassen, wobei jedes Exemplar mit speziellen Kennzeichnungsmarken versehen wurde. Die Aktion ist Teil des Projekts LIFEBoat 4 Sturgeons (dt. Rettungsboot für Störe) zur Rettung von vier bedrohten Störarten in der Donau.

Daniel Onea und Adina Olaru, 18.03.2025, 10:42
Das Projekt wird vom World Wild Fund Rumänien in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft Österreichs im Zeitraum 2022-2030 durchgeführt. Die Aktivitäten im Rahmen dieses Projekts zielen darauf ab, die Bedrohung der Störe zu verringern, die in der unteren Donau und im Schwarzmeerbecken durch illegalen Fischfang und Handel mit Kaviar und Störfleischprodukten sowie durch die Unterbrechung der Wanderrouten und die Zerstörung der Lebensräume der Störe gefährdet sind.
LIFEBoat 4 Sturgeons besticht durch die Bündelung der Bemühungen von Fachleuten und Behörden aus den beteiligten Ländern. Alles, um die Chancen der Störe zu erhöhen, zu den ältesten überlebenden Arten auf dem Planeten zu gehören, sagt Cristina Munteanu, nationale Koordinatorin für Störprojekte beim World Wild Fund Rumänien.
„Dies ist eine Premiere in diesem Bereich. Diese Aktion ist Teil von anderen, die von diesem Jahr bis 2029 folgen werden. Solche Aktionen wurden schon früher durchgeführt, aber mehr im Donaudelta. Das ist wichtig, denn alle Störarten, die wir haben, und im Moment sind nur noch vier von sechs übrig, sind alle vom Aussterben bedroht. Jeder Beitrag, der die Situation der Störpopulationen verbessern kann, ist willkommen. Jede einzelne dieser Arten ist sehr wertvoll“.
Die Überfischung der Störe in Rumänien begann während der kommunistischen Zeit und setzte sich im ersten Jahrzehnt nach der Revolution fort. Bis in die 1990er Jahre war Rumänien nach Russland und dem Iran der drittgrößte Kaviarexporteur der Welt. Während der kommunistischen Zeit wurden jährlich etwas mehr als tausend Tonnen Stör gefangen, während der Export von schwarzem Rogen bis zu 50.000 Kilo pro Jahr betrug. Die ersten Jahre des Kapitalismus waren eine Katastrophe für diese Arten, die wegen des schnellen Profits stark gewildert wurden.
Der wirtschaftliche Wert ist der Hauptgrund für den dramatischen Rückgang des Störs sowohl in der Donau als auch weltweit. Der Stör ist eine Süßwasserart, deren Exemplare bis zu mehreren hundert Kilo schwer werden können und deren Fleisch von Feinschmeckern geschätzt wird. Die Weibchen produzieren auch den berühmten Kaviar. Kaviar sind unbefruchtete Störeier. Sie werden in der Regel von Störweibchen geerntet, die vor dem Schlüpfen der Eier getötet werden.
Die Auswirkungen der derzeitigen Störbesatzmaßnahmen im Landkreis Mehedinți werden erst in 12 Jahren zu sehen sein, aber es gibt bereits sichtbare Auswirkungen ähnlicher Maßnahmen in den Jahren 2013 und 2015.