Arieșeni – Wo Natur, Tradition und Gastfreundschaft verschmelzen
Mitten in den Westkarpaten, im rumänischen Kreis Alba, liegt Arieșeni – ein Ort, in der sich unberührte Natur, jahrhundertealte Traditionen und echte Gastfreundschaft auf besondere Weise verbinden.

Ana-Maria Cononovici, 11.03.2025, 12:26
Genau dieses Zusammenspiel macht den Ort zu einer echten Empfehlung für Reisende. In diesem Jahr hat Arieșeni einen besonderen Erfolg erzielt: Platz sieben in der Rangliste der zehn besten Reiseziele Rumäniens, gewählt von den Mitgliedern der Rumänien-Filiale des internationalen Tourismusjournalistenverbands FIJET. Ein Beweis ist das für das große Potenzial für Tourismus und nachhaltige Entwicklung der Region.
Wer nach Arieșeni kommt, findet auf nur 40 Kilometern ein beeindruckendes Angebot. Wasserfälle, Höhlen, hohe Berggipfel, historische Klöster, Museen und traditionelle Handwerksbetriebe, die das kulturelle Erbe der Apuseni-Berge bewahren. Eine der Hauptattraktionen ist die Scărișoara-Höhle, Heimat des größten unterirdischen Gletschers Rumäniens. Der Zugang erfolgt durch einen imposanten, 60 Meter breiten Schacht mitten im Wald. Eine in den Fels gehauene Treppe und steile Metallleitern führen hinab in eine Welt aus ewigem Eis. Auch an den heißesten Tagen bleibt hier eine dicke Schneeschicht erhalten – und das seit über 4.000 Jahren. Besonders faszinierend: Ein natürlicher Eissteilhang führt zur sogenannten Kirche – ein Abschnitt, wo riesige Eisstalagmiten im Licht fast magisch schimmern. Doch nicht die gesamte Höhle ist für Besucher zugänglich, ein Großteil steht bereits seit 1938 unter Naturschutz.
Aber die Region hat noch mehr zu bieten. Zum Beispiel den „Schneckenhügel“ – eine paläontologische Fundstätte, in der unzählige versteinerte Schneckenhäuser aus grauem Fels ragen. Manche winzig klein, andere fast handtellergroß – und alle zwischen 65 und 70 Millionen Jahre alt.
Bei der Gala des FIJET Rumänien, die im Rahmen der Tourismusmesse in Bukarest stattfand, zeigte sich der stellvertretende Präfekt des Kreises Alba, Sandu Heler, stolz über die Platzierung von Arieșeni und lud herzlich ein, die Region selbst zu entdecken. Er erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr die Gemeinde Rimetea den ersten Platz belegt hatte. Und auch dieses Dorf ist ein wahres Juwel. Bereits 1259 urkundlich erwähnt, gilt Rimetea als erstes mittelalterliches Eisenverarbeitungszentrum Siebenbürgens. Hier stehen nicht nur die älteste noch funktionierende Wassermühle der Apuseni aus dem Jahr 1752, sondern auch das älteste präzise datierte Wohnhaus des Karpatenraums aus dem Jahr 1668.
Und dann gibt es dort noch ein ganz besonderes Naturschauspiel – den doppelten Sonnenaufgang. In den Sommermonaten steigt die Sonne zuerst hinter einer Schlucht des Piatra-Secuiului-Massivs auf, verschwindet dann kurz und taucht wenig später erneut über dem Bergrücken auf. Für seine außergewöhnliche Schönheit und sein kulturelles Erbe wurde Rimetea sogar auf europäischer Ebene ausgezeichnet. 1999 erhielt es als einzige rumänische Ortschaft den Europa-Nostra-Preis der Europäischen Kommission für die Erhaltung historischer Architektur.
Arieșeni und Rimetea – zwei Schätze in den Westkarpaten, die Natur, Geschichte und Traditionen vereinen. Wer unberührte Landschaften, kulturelle Entdeckungen und echte Gastfreundschaft sucht, ist hier genau richtig.