Die Nationalbank (NBR) hat ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres von 3,5% auf 3,8% angehoben, wie aus dem jüngsten Quartalsbericht der Institution hervorgeht. Der Gouverneur der NBR, Mugur Isărescu, sagte, dass es in der ersten Hälfte dieses Jahres keinen besonderen Inflationsdruck geben wird, aber es wird Einflüsse geben, die von vergangenen Schocks herrühren. Er erwähnte die Erhöhung der indirekten Steuern im Januar 2024 und die Preissenkungen für Erdgas und unverarbeitete Lebensmittel im zweiten Quartal des vergangenen Jahres.
Für Ende 2026 rechnet die Zentralbank mit einem Niveau von 3,1 % der jährlichen Inflationsrate. Der Gouverneur der Rumänischen Nationalbank erklärte, dass Rumänien ab dem ersten Quartal dieses Jahres, auch als Folge der Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung, in eine Periode des Nachfragedefizits eintreten wird – ein positives Element aus Sicht der Inflationsentwicklung, das jedoch das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen kann.
Mugur Isărescu: „Das Land tritt in eine Periode des Nachfragedefizits ein, also werden wir sehen, wie es funktioniert. Wichtig ist, dass diese neue Situation in Kombination mit der Steuerpolitik und der Geldpolitik nicht zu einer Rezession führt. Wenn das Wirtschaftswachstum hauptsächlich auf Investitionen und vor allem auf der Absorption von Gemeinschaftsgeldern beruht, glauben wir, dass dies vermieden werden kann und wir eine sinkende Inflation haben. Es ist ein Wirtschaftswachstum – nicht hoch, aber immerhin ein Wachstum“.
Der Gouverneur der Nationalbank, Mugur Isărescu, betonte, dass Rumänien im vergangenen Jahr nicht, wie behauptet, Inflationsweltmeister war, sondern im Vergleich zu drei ähnlichen Ländern – der Tschechischen Republik, Polen und Ungarn – sogar die niedrigsten Werte aufwies. Die höchste Inflation verzeichnete Ungarn mit fast 25 % als Spitzenwert, dann folgte Polen, und wir lagen sogar leicht unter der Tschechischen Republik, präzisierte der NBR-Gouverneur und erläuterte, dass der Rückgang der Inflation im Falle Rumäniens jedoch langsamer verlief.
Hinsichtlich der Risiken für den prognostizierten Verlauf der Inflationsrate warnte Mugur Isărescu, dass es viele Unwägbarkeiten gebe, darunter die Geschehnisse in Saudi-Arabien und insbesondere die Gespräche der Delegation der Trump-Administration mit Russland über die Ukraine, aber auch das Gipfeltreffen der europäischen Länder in Paris zur Ukraine. Dem Gouverneur zufolge werden die von der derzeitigen Regierungskoalition ergriffenen Maßnahmen zur Verringerung des Haushaltsdefizits zu einer Phase des Nachfragedefizits führen. In diesem Zusammenhang erklärte er, es sei wichtig, dass die Kombination von Finanz- und Geldpolitik die Vermeidung einer Rezession bestimme.
Mugur Isărescu kündigte auch an, dass die NBR in diesem Jahr dem Wechselkurs mehr Flexibilität einräumen wird. Daher sei es möglich, dass der Leu leicht an Wert verliere und sogar die Schwelle von 5 Lei für einen Euro überschreite. Mugur Isărescu betonte jedoch, dass der Leu nach der Überwindung der innenpolitischen Spannungen ein Stabilitätsanker bleiben wird und die NBR dem Wechselkurs mehr Flexibilität einräumen wird.