Rumänisch-Orthodoxe Kirche feiert 100-jähriges Bestehen
Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche (BOR) feiert am 4. Februar ein Jahrhundert seit ihrer Erhebung zur Patriarchie.
Bogdan Matei, 04.02.2025, 15:22
Die Idee der Erhebung zur Patriarchie entstand bereits einige Jahrzehnte zuvor, nachdem die BOR im Jahr 1885 autokephal geworden war. Sie wurde jedoch erst nach der Großen Vereinigung von 1918 verwirklicht, als die Kirche 14 Millionen Gläubige zählte und fünf Metropolien sowie 18 Eparchien umfasste. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kamen die mehrheitlich rumänisch besiedelten Gebiete, die zuvor unter der Herrschaft der benachbarten multinationalen Imperien – des zaristischen Russlands und der österreichisch-ungarischen Monarchie – standen, unter die Autorität Bukarests: Bessarabien (Osten), Bukowina (Nordosten), Siebenbürgen (Zentrum), das Banat, Crișana und Maramureș (Westen).
Der Gründungsakt des Rumänisch-Orthodoxen Patriarchats wurde in der Synodssitzung am 4. Februar 1925 verlesen und einstimmig von den Mitgliedern genehmigt. Anschließend wurde er auch vom Parlament verabschiedet. Im selben Monat wurden das Gesetz und das Organisationsstatut der Rumänisch-Orthodoxen Kirche verabschiedet, durch das der primäre Metropolit Miron Cristea zum Patriarchen ernannt wurde. Er sandte Mitteilungen an das Ökumenische Patriarchat und die anderen Schwesterkirchen der Orthodoxie. Der Ökumenische Patriarch Vasile III. erkannte die Rumänische Patriarchie am 30. Juli 1925 offiziell an, und die Amtseinführung von Miron Cristea als Patriarch fand am 1. November desselben Jahres statt.
Zudem gibt es Millionen von rumänisch-orthodoxen Gläubigen in der westlichen Diaspora – in Westeuropa und Nordamerika –, die von Priestern aus Rumänien geistlich betreut werden.
Bei der letzten Volkszählung in Rumänien im Jahr 2021 gaben fast 16,4 Millionen Menschen ihre Religionszugehörigkeit an. Davon erklärten sich 85,3 % als orthodox, 4,5 % als römisch-katholisch, 3 % als reformiert und 2,5 % als pfingstlerisch. 0,7 % der Rumänen bezeichneten sich als griechisch-katholisch. 0,9 % der Befragten gaben an, keiner Religion anzugehören oder atheistisch beziehungsweise agnostisch zu sein.