Inflation in Rumänien steigt erneut an
Postdienstleistungen, frisches Obst und Margarine gehörten im November zu den teuersten Produkten in Rumänien. Dies geht aus den jüngst vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Daten hervor.
Roxana Vasile, 12.12.2024, 14:47
Demnach sei die jährliche Inflationsrate im Vergleich zum Vormonat erneut gestiegen, und zwar auf 5,11% des Bruttoinlandsprodukts gegenüber 4,67% im Oktober. Sie erreichte damit ein ähnliches Niveau wie im August und Mai. Dies ist bezeichnend für die schwankende Entwicklung der Inflation im Jahr 2024, nachdem sie von 6,61% im Dezember 2023 zurückgegangen war.
Die Rumänen mussten mehr Geld vor allem für frisches Obst – mehr als 6,5 %, aber auch für Strom – etwa 3,4% ausgeben. Darüber hinaus waren Flugdienste im November billiger als im Oktober – mehr als 8,2%, gefolgt von Heizenergie – fast 5 %. Eine 12-Monats-Statistik zeigt einen durchschnittlichen Anstieg der Postdienstleistungen von fast 18%, gefolgt von frischem Obst mit einem Anstieg von mehr als 17 % und Margarine mit einem Anstieg von rund 16%. Im Vergleich zum November 2023 sind die Preise für Lebensmittel im Durchschnitt um 5% und für Dienstleistungen um 7,5% gestiegen. Finanzanalyst Adrian Codirlașu, Präsident der Vereinigung von Investmentsprofis CFA erläutert: ʺDie Dienstleistungskomponente, wenn wir uns alle Monatsberichte ansehen, bleibt konstant auf hohem Niveau. Der Mindestlohn wurde mehrmals angehoben.
Die meisten Arbeitnehmer, die mit dem Mindestlohn bezahlt werden, gehören zu dieser Dienstleistungskomponente, und daher hatten wir auf der Dienstleistungsseite einen Anstieg der Kosten, der sich dann, wie üblich, in den Preisen niederschlägt. Daher dieser leichte Anstieg der Inflation. Wir haben auch ein hohes Haushaltsdefizit. Das hohe Haushaltsdefizit ist inflationär. Warum ist das so? Wenn die Regierung Schulden zur Finanzierung ausgibt, im Grunde ist das dasgleiche mit dem Drucken von Geld, Geld, das zum Kauf von Waren und Dienstleistungen verwendet wird. Das erhöht die Nachfrage und lässt automatisch die Preise steigenʺ.
Für 2025 sagen die Finanzanalysten eine Inflation von etwa 5 % voraus, sogar höherer zu Beginn des Jahres. Die Rumänische Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für Ende 2024 auf 4,9 % nach oben korrigiert und erwartet, dass sie erst Ende nächsten Jahres 3,5 % erreichen wird. Aber nichts ist sicher! Die Finanzpolitik und die Lohnerhöhungen auf nationaler Ebene, die jüngsten Entwicklungen der europäischen Volkswirtschaften, die Dynamik des Ölpreises oder die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen für Ungewissheit.