Green Report: Wenn Klimawandel zur Klimakrise wird
Die Green Report Gala zeichnet Initiativen im Kampf gegen globale Umweltbedrohungen aus. Unternehmen, Behörden und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden dabei anerkannt.
Daniel Onea, 25.10.2024, 14:34
Die Veranstaltung, die 2024 bereits zum vierten Mal stattfindet, steht jedes Jahr unter einem Motto. In der Regel ist es eine Metapher für die Beziehung des Menschen zur Natur. In diesem Jahr lautete der Titel der Gala „Wasser, das Lebenselixier“ und war der Reise des Wassers in einer durstigen Welt gewidmet.
Eine Lösung für die beispiellose Klimakrise, die den Planeten austrocknet, sei die Bildung, glaubt Raluca Fișer, die Vorsitzende des Verbandes Green Revolution.
„Die Green Report Gala ist eine Initiative der Green Report-Publikation, die seit 17 Jahren nicht nur über Probleme, sondern auch über Chancen in der Umweltpolitik in Rumänien und im Ausland berichtet. Da es sich um eine Wirtschaftspublikation handelt, haben wir beschlossen, uns nicht nur über alles zu beschweren, was in Rumänien passiert, sondern zu zeigen, dass es auch hervorragende Leistungen, Innovationen und Menschen gibt, die Visionen haben und Gutes tun wollen. Dahinter mögen natürlich Profitinteressen stehen, aber die Unternehmer hätten auch anders handeln können. Wenn ein Projekt den Umweltschutz als eines seiner Hauptziele hat, dann sind wir interessiert und wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass es solche Projekte in Rumänien gibt.“
Die Green Report Gala ist ein transparenter Wettbewerb mit einer unparteiischen Jury und objektiven Bewertungskriterien. Sponsoren dürfen sich nicht beteiligen. Das Thema der diesjährigen Gala richtet die Aufmerksamkeit auf das Wasser und ist eigentlich ein Warnzeichen, erklärt Raluca Fișer.
„Dieses Mal befassen wir uns mit dem blauen Planeten unter dem Motto „Wasser, dem Lebenselixier“, denn es war noch nie so wichtig, über unsere Probleme zu sprechen. Am Anfang der Umwelt-Debatte sprach man über den Klimawandel, heute sprechen wir von einer Klimakrise. Der Aufruf zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung in Rumänien uns sonstwo ist wichtig, denke ich. Unser diesjähriges Thema ist ein Weckruf, den einige von uns mehr oder weniger noch gar nicht erlebt haben, sei es durch Dürre oder Überschwemmungen, in denen wir über die Auswirkungen des Wassers auf unser Leben sprechen. Wir weisen darauf hin, dass Trinkwasser nur 3% des weltweit verbrauchten Wassers ausmacht. Daher zählt jeder Tropfen, jede Geste bei jedem Projekt, das die Jury bewertet, und daher auch das Thema der diesjährigen Ausgabe.“
An der Anzahl der eingereichten Projekte der Zivilgesellschaft gemessen, ist die Gala ein Erfolg, behauptet Fișer vom Verband Green Revolution. Der Wettwerb umfasst nicht nur NGOs, sondern auch Unternehmen und Behörden. Insgesamt können sich die Projekte für eine der 11 Exzellenz-Kategorien anmelden.
„Wir sprechen über Spitzenleistungen bei der Finanzierung von Umweltprojekten, in Sachen Energieeffizienz, Umweltinnovation und öffentlicher Verwaltung. Die letztere ist eine Kategorie für sich, und ich würde mir wünschen, dass die lokalen Behörden noch mehr hochwertige Projekte einreichen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein weiterer Bereich, den wir sehr genau verfolgen und in dem jedes Jahr viele Projekte angemeldet sind. Dann haben wir die Umweltkampagnen, das Wassermanagement, den nachhaltigen Verkehr, die Landwirtschaft, die Erhaltung des Naturerbes und nicht zuletzt, weil ich dies für eine der wichtigsten Kategorien halte, herausragende Leistungen in der Umwelterziehung.“
Es sei sehr erfreulich zu beobachten, wie die Zivilgesellschaft in Rumänien im Umweltschutzbereich professioneller werde, sagt Fișer. Auf der Internetseite des Verbandes www.green-report.ro sind auch weitere Projekte zu finden. Darunter auch der Green Report Podcast.
„Wir versuchen, Umweltthemen für Menschen einfacher zu erklären, so dass sie sich damit identifizieren können. Etwa bei der Kreislaufwirtschaft: da geht es nicht nur darum, die Auswirkungen oder Vorteile zu verstehen, sondern auch darum, wie wir uns im Alltag verschiedene Gewohnheiten aneignen können, die nicht nur gesund für uns und unseren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt sind. Der Green Report Podcast ist also eines unserer erfolgreichen Projekte. Dann haben wir die Green-Report-Konferenzen, auch in diesem Bereich, und nicht zu vergessen die Projekte des Vereins Green Revolution, von denen es unzählige gibt. Unter ihnen möchte ich mit großem Stolz das Bike-Sharing-Projekt erwähnen, das wir nun schon seit 17 Jahren betreiben, denn ich sehe, dass sich die Mentalität der Rumänen ändert. Etwa 1,8 Millionen Nutzer haben das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel akzeptiert.“
Das Fazit ist, dass die Verantwortung für den Umweltschutz nicht allein bei einem Menschen oder einer Nation liegt, sagt Raluca Fișer, die den Verband Green Revolution leitet.
„Ich denke, es ist eine gemeinsame Anstrengung, nicht nur um das Bewusstsein zu schärfen, sondern auch um zu handeln. Ich denke, wir sind in unserem Leben an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr nur zuschauen können, sondern handeln müssen. Und ich denke, die Green Report Gala ist eines der Beispiele dafür, dass es Menschen gibt, die das tun. Aber es liegt an uns, jeden Tag die Entscheidungen zu treffen, die wir treffen müssen.”
Die Jury der Green Report-Preise setzt sich aus hochkarätigen Fachleuten zusammen, darunter Führungskräfte der Big-4-Unternehmen und Nachhaltigkeitsexperten – sie bewerten die Projekte nach ihren Umweltauswirkungen, ihrer Innovation und ihrer Nachhaltigkeit.