Via Danubiana: Die Ökotourismus-Route entlang der Donau
In Rumänien wird an einer Ökotourismus-Route gearbeitet, die den Entdeckern einzigartige Erlebnisse bieten soll. Die Gründer versprechen, dass die sogenannte Via Danubiana viel enthalten wird: vom Natur- und Kulturerbe bis hin zu in Europa einzigartigen Landschaften entlang der Donau.
Daniel Onea, 27.09.2024, 17:00
Die Donaukessel, das Eiserne Tor, die Inseln und Werder, die der Fluss entlang seines Laufs bildet, das Donaudelta und die spektakulären Gebiete im Mündungsbereich am Schwarzen Meer – das sind nur einige der Attraktionen. Das Projekt wird von dem Verein „Mai Mult Verde“ (zu dt. Mehr Grün) entwickelt. Wir haben uns mit der Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Alexandra Damian, über die Projekte des Vereins unterhalten.
„Seit 2008, dem Jahr unserer Gründung, führen wir Projekte in verschiedenen Bereichen durch. Wir wollen eine Kultur der Verantwortung und des ehrenamtlichen Engagements für Mensch und Natur in Rumänien aufbauen. Wir pflanzen Bäume, wir engagieren uns im Kampf gegen die Plastikverschmutzung der Donau, wir haben ein großes Programm „Mit sauberen Gewässern“, in dem wir Aktionen zur Säuberung der Ufer der Donau und ihrer Nebenflüsse durchführen. Wir haben eine Reihe von schwimmenden Barrieren auf den Nebenflüssen der Donau installiert, um zu verhindern, dass Abfälle den Fluss und seine Nebenflüsse hinunterfließen, und wir fördern grundsätzlich Naturgebiete in Rumänien, um der Natur auf eine Weise näher zu kommen, die wir in letzter Zeit vergessen haben.”
Durch die Entwicklung einer langen Ökotourismus-Route entlang der Donau werden naturbegeisterte Touristen das enorme Potenzial des Gebiets entdecken. Gleichzeitig profitiert die lokale Bevölkerung von einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, sagt Alexandra Damian vom Verein „Mai Mult Verde“. Doch wie kam das Projekt Via Danubiana zustande?
„Die Idee zu diesem Projekt liegt schon seit mehreren Jahren in der Schublade. Wir wollten diese Ökotourismus-Route unbedingt schaffen, denn wir alle wissen, dass die Donau einzigartige Erlebnisse bietet. Vom Beginn des rumänischen Abschnitts bis zum Schwarzen Meer gibt es viele schöne Orte, Natur- und Kulturerbe, einzigartige Landschaften in Europa, weshalb wir dieses Gebiet, das in Rumänien weniger bekannt ist, hervorheben wollten.”
In dem Gebiet wurden eine Reihe von Schutzgebieten und Natura-2000-Gebieten ausgewiesen, und die Route führt durch Uferwälder, Inseln, Kanäle und Werder. Diese sind derzeit für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich, da es an Infrastruktur und Werbung fehlt. Als Nächstes sollen über tausend Kilometer der Donau in Rumänien kartiert werden, berichtet Alexandra Damian vom Verein „Mai mult verde“.
„Es geht darum, die natürlichen, kulturellen und historischen Orte, oder die lokale Gastronomie auf einer Karte zu erfassen. In der ersten Phase haben wir eine 100 Kilometer lange Strecke im Kreis Giurgiu markiert, mit weniger bekannten Naturschutzgebieten und Sehenswürdigkeiten. Im September haben wir den ersten Kilometerstein in der Gemeinde Găujani aufgestellt. Es ist einer der Endpunkte dieser Route. In Kürze werden wir zwei weitere Kilometersteine an zwei anderen strategischen Punkten der Route aufstellen.”
Nur eine Stunde von Bukarest entfernt bietet dieser Abschnitt eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Naturliebhaber können die Region für die Vogelbeobachtung und die Betrachtung der spezifischen Tier- und Pflanzenwelt der Donau generell nutzen.
Aus kulturhistorischer Sicht gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten, die der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt und nicht ausgeschildert sind, wie die Ruinen der Festung von Mircea dem Älteren in Giurgiu, eine historische Grubenhütte oder der Bunker-Komplex in Slobozia. Auch einige kulinarische Traditionen können wiederbelebt werden, wie die für den rumänisch-bulgarischen Donauraum spezifischen Pasteten, Paprika- oder Auberginensalate oder Gänsesuppe. Alle Details sind bereits in einem Reiseführer auf der Internetseite viadanubiana.ro veröffentlicht.
„Wir haben die Website bereits eingerichtet. Es gibt GPS-Koordinaten für diejenigen, die die Route auf viadanubiana.ro verfolgen wollen. Wir haben auch einen Reiseführer für den Kreis Giurgiu veröffentlicht. Wir sind sehr daran interessiert, dass Naturliebhaber, Liebhaber von Wanderungen in der Natur, Liebhaber der Donau und natürlich des Deltas zu uns kommen und sich uns anschließen. Da wir nur einen kleinen Teil, 100 km von 1000 km, kartieren, können sie sich auf verschiedene Weise einbringen, damit wir diese Route erweitern können. Besucher können auch spenden, sie können Produkte aus dem speziell für die Via Danubiana eingerichteten Shop kaufen. Sie können sich natürlich auch als Freiwillige an den Aktionen beteiligen, die sie organisieren werden, und natürlich Botschafter der neuen Route werden.”
Auf der Website viadanubiana.ro finden Sie alle Möglichkeiten, wie sich Naturliebhaber für das Projekt engagieren können. Bislang waren die Aufrufe zur Mitarbeit erfolgreich, sagt Alexandra Damian, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim Verein „Mai Mult Verde“. Auch Freiwillige von außerhalb Rumäniens haben sich gemeldet.