Ostrumänien von schweren Überschwemmungen heimgesucht
Seit mehreren Tagen ist der Osten Rumäniens von schweren Regenfällen und Überschwemmungen betroffen, und die Auswirkungen sind gravierend.
Daniela Budu und Sorin Georgescu, 16.09.2024, 15:49
Rumänien ist in Alarmbereitschaft, richtet Unterkünfte ein und trifft Rettungsmaßnahmen, nachdem in den letzten Tagen mindestens sechs Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen sind und Tausende von Häusern im Osten des Landes zerstört wurden. Die Behörden setzten Boote und Militärflugzeuge ein, um die Evakuierten in Sicherheit zu bringen. In diesem Zusammenhang richtete Präsident Klaus Iohannis eine Solidaritätsbotschaft an alle Betroffenen und versicherte, dass die Behörden und Rettungsteams alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert haben, um schnell und effizient einzugreifen. Premierminister Marcel Ciolacu, der sich zusammen mit mehreren Ministern in den betroffenen Gebieten aufhielt, erklärte, dass es derzeit vorrangig darum gehe, den Verlust von weiteren Menschenleben zu verhindern.
Im Gesundheitsministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet, der den Einwohnern der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise Galatz und Vaslui die notwendige medizinische Hilfe leistet. Die Mitglieder des Krisenstabs stehen in ständigem Kontakt zu den lokalen Behörden und den Gesundheitsämtern in den beiden Landkreisen. Das Innen- und das Verteidigungsministerium haben ihrerseits Hunderte von Feuerwehrleuten, Gendarmen und Soldaten mobilisiert und Ausrüstung aufgestellt, um die Evakuierung der Katastrophenopfer und den Wiederaufbau der durch die Überschwemmungen zerstörten Infrastruktur zu unterstützen. Auch die lokalen Behörden in den betroffenen Gebieten wurden aktiv. In den am stärksten betroffenen Ortschaften wurden Massenunterkünfte mit einer Kapazität von Hunderten von Plätzen eingerichtet.
Die Regierung hat angekündigt, dass sie Mittel für den Wiederaufbau von Häusern bereitstellen wird, und hat die Freigabe von Leichtbau, Wasser und Lebensmitteln aus staatlichen Reserven genehmigt. Am Sonntag hat der zuständige Minister Sebastian Burduja ein Energiekommando einberufen. Am Samstag, als die Situation am schlimmsten war, waren mehr als 24 000 Menschen von Stromausfällen betroffen. Am Sonntag waren noch immer mehrere Abschnitte von National- und Kreisstraßen in Galați und Vaslui wegen Überschwemmungen gesperrt. Der Zugverkehr auf den regionalen Bahnstrecken von Iași und Galați (Osten) sowie von Craiova (Süden) war durch den starken Regen beeinträchtigt.
In der am schlimmsten betroffenen Region Galați haben die Schüler in Dutzenden von Schulen am Montag und Dienstag keinen Unterricht, wie das Bildungsministerium mitteilte. Die Lage ist aufgrund unzugänglicher Straßen, überfluteter Häuser und evakuierter Menschen weiterhin kritisch. Meteorologen und Hydrologen sagen für die kommende Zeit weiterhin unbeständiges Wetter, Regen und Überschwemmungen in mehreren Regionen Rumäniens voraus.
Rumänien war nicht das einzige vom Unwetter betroffene Land. Mehrere Länder in Mittel- und Osteuropa erlitten erhebliche Schäden und Überschwemmungen. Es gab auch Todesopfer und mehrere Menschen werden vermisst. Dutzende Zugverbindungen in Österreich, der Tschechischen Republik und Polen sind unterbrochen, wodurch die Verbindungen zu den Nachbarländern gefährdet sind. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, drückte in einer Botschaft in den sozialen Medien ihre Solidarität aus und erklärte, die Europäische Union sei bereit, Unterstützung zu leisten.