Nach Verletzung rumänischen Luftraums durch russische Drohnen: Landesverteidigungsrat einberufen
Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat für nächste Woche, den 19. September, den Obersten Rat für Landesverteidigung einberufen. Auf der Tagesordnung stehen Themen im Zusammenhang mit dem Stand und den Aussichten des Konflikts in der Ukraine.
Leyla Cheamil, 13.09.2024, 13:42
Auf der Tagesordnung stehen Themen im Zusammenhang mit dem Stand und den Aussichten des Konflikts in der Ukraine nach der illegalen und ungerechtfertigten Aggression Russlands im benachbarten Land und deren Auswirkungen auf Rumänien. Weitere Themenschwerpunkte bilden der neue geopolitische Kontext für die Stärkung der strategischen Partnerschaft mit der Republik Moldau und die Unterstützung Chişinăus auf dem europäischen Weg. D
ie Ratssitzung wurde einberufen, nachdem mehrere russische Angriffsdrohnen in der Nacht zum Samstag den rumänischen Luftraum verletzt hatten und anschließend in Richtung Ukraine flogen. Zwei F-16-Jets starteten sofort, um die Drohnen zu verfolgen. Rumänische Verteidigungsbeamte sagten, sie seien nicht abgeschossen worden, weil sie nicht feindlich waren. Ressortminister Angel Tîlvăr sagte gegenüber Radio Rumänien, dass im Falle eines Angriffs auf rumänisches Territorium die Gefahr beseitigt werde:
„Ich kann Ihnen sagen, dass wir und unsere Verbündeten in Echtzeit sehen können, was auf dem nationalen Territorium passiert. Wir haben die Drohne seit ihrer Ankunft gesehen, wir hatten F-16 in der Luft, die sie beobachtet haben. Wenn es Analyseelemente gegeben hätte, die zu der Absicht geführt hätten, dass die Drohne zuschlagen wollte, hätten wir die Maßnahmen ergriffen, die in solchen Situationen notwendig sind. Es bestand also keine Gefahr, der wir nicht gewachsen gewesen wären. Ich gebe also diese klare Botschaft, um die Spekulationen zu widerlegen, dass wir nicht vorbereitet sind“.
Am Donnerstag führte Verteidigungsminister Angel Tîlvăr ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umerov, in dem er die Angriffe Russlands auf die zivile Hafeninfrastruktur der Ukraine an der Donau nahe der rumänischen Grenze und auf die ukrainische Zivilbevölkerung verurteilte. Die beiden sprachen auch über die Bemühungen Rumäniens zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte und die wirksame Koordinierung multinationaler Hilfsprojekte, an denen Rumänien beteiligt ist, wie z. B. das europäische F-16-Ausbildungszentrum in Fetești (Südosten), wo ukrainische Piloten eine praktische Ausbildung an diesem Kampfflugzeugtyp beginnen können.
Umerov dankte Rumänien für die Unterstützung, die es seit dem ersten Tag des russischen Angriffskrieges in humanitärer und diplomatischer Hinsicht geleistet hat, sowie bei der Unterstützung des ukrainischen Getreideexports. Er bedankte sich auch für die Entscheidung Rumäniens, der Ukraine ein Patriot-Luftabwehrsystem zu schenken.