Rückblick auf die Ereignisse der Woche 15.07.-19.07.2024
DIE THEMEN: Hitzewelle in Rumänien fordert Todesopfer +++ Präsident Klaus Iohannis am Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft +++ Zwei rumänische Politiker im EU-Parlamentsvorstand +++ Gesetz über Bärenjagd geändert +++Präsident Iohannis empfingt die Olympiamannschaft Rumäniens
Newsroom, 19.07.2024, 13:28
Hitzewelle in Rumänien fordert Todesopfer
Rumänien hat die längste Hitzewelle in der Geschichte der meteorologischen Messungen hinter sich. Für den Süden des Landes wurde die Wetterwarnstufe Rot ausgerufen. Diese galt bis Donnerstag. Die Höchstwerte lagen bei über 40 Grad, und in der Nacht sanken die Temperaturen nicht unter 25 Grad. Der Temperatur-Feuchte-Index überschritt die kritische Schwelle von 80 Einheiten. Die übermäßige Hitze hat die Gesundheit zahlreicher Menschen gefährdet, es gab mehrere Todesfälle. Die Trinkwasserversorgung ist in Hunderten Ortschaften zu einem Problem geworden. Die Wasservorräte sind in den letzten Tagen zurückgegangen, so dass die Behörden in Hunderten Ortschaften die Versorgung auf wenige Stunden pro Tag oder alle paar Tage eingestellt haben. Auch das Energiesystem wurde davon betroffen und es kam zu immer häufigeren Bränden in der Vegetation.
Staatschef Klaus Iohannis nimmt am Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft teil
Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat am Donnerstag auf dem vierten Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft zur Zusammenarbeit im Energiebereich und zur weiteren Unterstützung der Ukraine auf. Das Treffen, an dem Staats- und Regierungschefs aus über 40 Ländern teilnahmen, fand im Großbritanien statt. Klaus Iohannis erklärte, dass die Stärkung der Zusammenarbeit und der Konnektivität im Energiebereich wichtige Ziele für den Aufbau nationaler und europäischer Widerstandsfähigkeit seien, und zwar in einem Kontext, der durch die Herausforderungen des Klimawandels, aber auch durch den Ukraine-Krieg geprägt sei. Rumänien sei weiterhin bemüht, diese Bereiche zu unterstützen, so Iohannis. Am Rande des Treffens fand auch ein Treffen der Staats- und Regierungschefs Rumäniens, Großbritanniens, Polens, Frankreichs, Deutschlands mit der Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, statt. Die Staats- und Regierungschefs dieser Länder bekräftigten ihre Entschlossenheit, Chisinau weiterhin auf dem europäischen Weg zu unterstützen.
Zwei rumänische Politiker im EU-Parlamentsvorstand
Zwei der 14 Vizepräsidenten des neuen Europäischen Parlaments sind Rumänen – Victor Negrescu und Nicolae Ștefănuță. Sie wurden im ersten Wahlgang am Dienstag in der ersten Sitzung der Legislaturperiode von ihren Kollegen gewählt. Victor Negrescu kandidierte als Sozialdemokrat und Nicolae Ștefănuță für die Grünen, aber beide hatten sich die Unterstützung der parlamentarischen Mehrheit aus Europäischer Volkspartei, Sozialdemokraten und Renew gesichert. Der 38-jährige Victor Negrescu sitzt für die rumänische PSD schon seit 2014 im Europäischen Parlament und hatte auch andere administrative Funktionen in der europäischen Legislative inne. Er war Quästor und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur. Der andere Parlamentsvizepräsident aus Rumänien, Nicolae Ștefănuță hat sein derzeitiges Mandat als unabhängiger Kandidat erlangt, aber im Europäischen Parlament gehört er der Fraktion der Grünen an, der viertgrößten in der europäischen Legislative.
Nach Tragödie in den Südkarpaten: Parlament erhöht Jagdquote bei Bären
In einer außerordentlichen Sitzung hat die Abgeordnetenkammer in Bukarest am Montag mit großer Mehrheit den von der UDMR initiierten Gesetzesentwurf zur Änderung der Gesetzgebung zur Bärenjagd angenommen. Der Gesetzentwurf sieht für die Jahre 2024 und 2025 die Möglichkeit vor, mehr als 400 Braunbären durch Abschuss zu töten. Der Schritt kommt kurz nach der jüngsten Tragödie in den Südkarpaten, wo ein 19-jähriges Mädchen auf einem Wanderweg von einem Bären getötet worden war. Premier Marcel Ciolacu stellte klar, dass die Gesetzesänderung nicht, wie von einigen Regierungsorganisationen befürchtet, dem Abschuss von Bären freien Lauf lassen würde, die Maßnahmen zielen hingegen darauf ab, Angriffe auf die Menschen und die durch Bärenangriffe verursachte Schäden zu verhindern. Parlamentsmitglied Tánczos Barna von der UDMR, der Initiator des Gesetzentwurfs, sagte seinerseits, dass präventive Maßnahmen erforderlich seien, wie sie in allen EU-Mitgliedstaaten mit einer bedeutenden Braunbärenpopulation durchgeführt wurden.
Vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris: Präsident Iohannis empfängt die Athleten
Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch im Cotroceni-Palast die Athleten empfangen, die Rumänien bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten. Iohannis überreichte der 107-köpfigen Olympiamannschaft die Flagge des Landes. Der Staatschef sagte, dass olympische Leistungen durch harte Arbeit, Entschlossenheit, Disziplin und Leidenschaft erreicht werden. In diesem Sinne ist Nadia Comăneci auch in einem Bildband über die Legenden der Olympischen Sommerspiele zu sehen, der nur wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris veröffentlicht wurde. Unter dem Titel „Die letzten Helden. 100 Momente olympischer Legenden“ würdigt das Buch außergewöhnliche Athleten und stellt die unvergesslichen Momente jeder Olympiade vor. Eine außergewöhnliche Episode, die in dem Buch erwähnt wird, ist die erste 10, die jemals im Turnen vergeben wurde. Die 14-jährige Rumänin überraschte bei den Spielen 1976 in Montreal sogar die Anzeigetafel, die für eine solche Note nicht programmiert war, und zeigte stattdessen die Note 1 an. Nadia erhielt in Montreal sieben Mal die Note 10 und gewann drei Goldmedaillen, eine Silber- und eine Bronzemedaille.