Finanzminister umwirbt Ratingbüros
Marcel Boloș war in Washington zur Frühjahrstagung von IWF und Weltbank, traf sich aber auch mit Vertretern der Rating-Agenturen S&P und Moody's.
Ştefan Stoica, 22.04.2024, 11:38
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die wirtschaftlichen Besonderheiten Rumäniens und die Strategien zur Sicherung der makroökonomischen Stabilität. Die Agenturen, die kontinuierlich die steuerlichen und haushaltspolitischen Parameter der Volkswirtschaften der Welt bewerten. haben unser Länderrating und den stabilen Ausblick erneut bestätigt, was aber nicht bedeutet, dass es keinen Raum für Verbesserung gibt, sagte Minister Boloș später auf Facebook. Er erinnerte daran, dass ausländische Investoren Länder mit hohen Ratings bevorzugen, weil sie als stabiler gelten. Ein hohes Rating, betonte er, erleichtere den Zugang zu Finanzierungen auf den internationalen Kapitalmärkten zu geringeren Kosten. Im Wesentlichen werde ein Land mit einem hohen Rating oft als zuverlässiger und stabiler Geschäftspartner angesehen, erläuterte der Finanzminister auf seiner Facebook-Seite. Boloș bekräftigte, dass Maßnahmen wie die Haushaltskonsolidierung, höhere Investitionen in Infrastruktur und Bildung, die Stimulierung privater Investitionen und die Förderung einer effizienten und transparenten Wirtschaftsführung in Betracht gezogen werden, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und ein Umfeld zu schaffen, das nachhaltige Investitionen begünstigt. Am 12. April bestätigte die Ratingagentur S&P das Rating der rumänischen Staatsschulden mit BBB-/A3 für langfristige und kurzfristige Fremdwährungsschulden und einem stabilen Ausblick. Nach Angaben des Finanzministeriums wird die Entscheidung, das Staatsrating zu bestätigen und den stabilen Ausblick beizubehalten, nach Ansicht der Agentur durch das moderate Niveau der Auslands- und Staatsverschuldung und die soliden Wachstumsaussichten für die nächsten zwei Jahre unterstützt. Gleichzeitig geht S&P davon aus, dass die Verpflichtungen Rumäniens im Rahmen des Konjunkturpakets der Europäischen Union weiterhin als Anker für die politischen Reformen der Behörden in Bukarest dienen werden. Anfang November bestätigte auch Moody’s das langfristige Rating Rumäniens mit Baa3 und stabilem Ausblick. Laut der Agentur ist die Bestätigung des Baa3-Ratings auf die robusten mittelfristigen Wachstumsaussichten Rumäniens zurückzuführen, die durch solide Zuflüsse von europäischen Fonds und ausländischen Direktinvestitionen unterstützt werden. Das bestätigte Rating spiegelt auch die Indikatoren zur Schuldenlast und Erschwinglichkeit der Schulden wider. Diese sind nach wie vor besser als bei anderen Ländern mit demselben Rating, obwohl sich beide in den kommenden Jahren aufgrund des immer noch hohen Haushaltsdefizits und der steigenden Zinskosten schrittweise verschlechtern dürften. Die günstigen Entwicklungen werden jedoch durch die schwache Qualität der Institutionen des Landes und die Anfälligkeit für geopolitische und externe Risiken aufgehoben, so Moody’s.