Abwrackprämienfonds „Rabla Plus“ mit Rekordsumme von 200 Mio. Euro budgetiert
Seit Jahren versucht Rumänien, seinen Fuhrpark mit umweltfreundlicheren Fahrzeugen zu erneuern. Zu den von den Behörden getroffenen Maßnahmen gehören mehrere Förderungsprogramme, darunter Anreize beim Kauf von umweltverträglicheren neuen PKW mit herkömmlichen Treibstoffantrieb oder Elektroautos. Die Zuwendungen hierfür sind in diesem Jahr rekordverdächtig.
Bogdan Matei und Sorin Georgescu, 20.03.2024, 19:27
Rumänien ist im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten immer noch weniger wohlhabend und verfügt über einen Fuhrpark, der statistisch gesehen von alten und umweltschädlichen Autos dominiert wird – viele davon sind übrigens aus Westeuropa importierte Gebrauchtwagen. Seit Jahren versuchen die Behörden, die Situation durch das so genannte Rabla-Programm (zu deutsch: „Schrottkiste“) zu verbessern – Autofahrer werden dabei mit verschiedenen Prämien ermutigt, ihre alten Autos abzugeben und neue zu kaufen, die den europäischen Umweltstandards entsprechen.
Erfreulich ist mittlerweile, dass die Zahl der Käufe von Elektrofahrzeugen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Von 39 im Jahr 2016 auf über 2 400 im Jahr 2020. Und die Zahlen stiegen rasant: 2021 waren schon über 10 000 Elektroautos auf rumänischen Straßen unterwegs, worauf nur noch ein leichter Anstieg folgte – 2023 waren über 11 000. In all diesen Jahren wurde laut Statistik der Kauf von insgesamt mehr als 38 000 reinen Elektroautos mitfinanziert. Das Umweltministerium in Bukarest gab am Dienstag den Startschuss für das Programm Rabla Plus 2024, das die Rekordsumme von einer Milliarde Lei (umgerechnet rund 200 Millionen Euro) für Elektro- und sogenannte Plug-in-Hybridfahrzeuge bereitstellt. Die sowohl für juristische Personen als auch für staatliche Einrichtungen bereitgestellten Mittel waren nach Angaben der Wirtschaftspresse in weniger als zwei Stunden nach dem Start des Programms erschöpft.
Das diesjährige Förderungsprogramm wurde von Umweltminister Mircea Fechet bei den Ford-Otosan-Werken im südrumänischen Craiova eröffnet – der Konzern soll bald der erste Hersteller von Elektrofahrzeugen in Rumänien werden, wie der Minister in seinem Statement eröffnete:
„Dieses Rekordbudget von einer Milliarde Lei für den Kauf umweltfreundlicher Fahrzeuge passt sehr gut zu einer anderen, ebenso wichtigen Nachricht, nämlich der Tatsache, dass hier in Rumänien im Ford-Werk bald das erste Elektroauto produziert wird. Das ist eine gute Nachricht hinsichtlich der Luftqualität in Rumänien, und ich bin davon überzeugt, dass es eine ausgezeichnete Nachricht für die rumänische Wirtschaft insgesamt ist.“
Ford-Otosan ist ein strategischer Investor in der Region, und eines der umweltfreundlichsten Werke des Unternehmens sei eben jenes in Craiova – sagt der Präsident von Ford-Otosan Rumänien, der türkische Diplomingenieur Müjdat Tiryaki. Nach Angaben des Herstellers verlässt alle 61 Sekunden ein Auto das Werk in Craiova, wo täglich mehr als 1 000 Motoren am Fließband produziert werden.
Ebenfalls in Craiova wies der Präsident der staatlichen Umweltfondsverwaltung, Laurențiu Neculaescu, darauf hin, dass das Programm Rabla Classic sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat. In dieser Zeit sei es dem Umweltministerium gelungen, über eine Million alte, umweltschädliche Autos von der Straße zu holen und den Kauf von über 700 000 neuen Autos zu fördern.