Mihai Timuş aus der Moldaurepublik: „Rumänien bietet gute Berufsperspektiven“
Student străin în România: Mihai Timuş aus der Republik Moldau lebt seit 2013 in Rumänien. In der moldauischen Stadt Suceava setzt sich der junge Doktorand für die Integration ausländischer Studenten in Rumänien ein.
Carmen Pelin, 11.08.2020, 18:00
Mihai Timuş hat Business Management an der Universität Petru Maior“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (Neumarkt am Mieresch) studiert. Vor zwei Jahren hat er ein Doktoratsstudium in derselben Fachrichtung an der Universität Ştefan cel Mare“ im nordostrumänischen Suceava begonnen. 2013 hatte unser Gesprächspartner die Möglichkeit, an der Universität in Chişinău zu studieren, er entschied sich jedoch für Rumänien:
Damals wusste ich nicht, welche Vorteile diese Gelegenheit für mich in Zukunft haben wird. Mit der Zeit habe ich aber festgestellt, dass die Entscheidung sehr gut war. Ich habe mich hier manchen Herausforderungen gestellt und so bin ich beruflich und emotional viel gewachsen. Ich habe viel gearbeitet und bin mehrmals aus meiner Komfortzone herausgekommen, daraus habe ich viel gelernt.“
Als Student in Târgu Mureş hat Mihai Timuş ein Erasmus-Plus-Stipendium an der Universität Pamukkale in der Türkei bekommen. Unser Gesprächspartner hat auch als interkultureller Vermittler in der Internationalen Organisation für Migration in Rumänien mitgewirkt. 2017 hat er den Verband Junger Bessarabier in Neumarkt gegründet:
Wie ich auf die Idee gekommen bin? Ich wollte eine offizielle Gruppe der bessarabischen Studenten organisieren. Diese Gruppe sollte nicht nur uns, sondern auch die kommenden Generationen unterstützen, unsere Interessen bei den Einrichtungen des Landes gut zu vertreten. Der Verband wird jetzt von meinen jüngeren Kollegen voller Energie und Enthusiasmus geleitet, ich mache gelegentlich mit.“
Wie eine schnellere und bessere Integration der Ausländer in Rumänien gelingen kann, weiß unser Gesprächspartner, der jetzt Rumänien als sein zweites Zuhause ansieht:
Jeder Student, der nach Rumänien kommt, fühlt sich der Gemeinde seiner Landsleute näher und natürlich haben die Leute im eigenen Umfeld eine bestimmte Auswirkung auf uns alle. Um sich jedoch besser in der Gesellschaft zu integrieren, sollte man jedoch mit den Einheimischen öfter in Kontakt kommen. Es ist sehr wichtig, dass man mit Menschen zusammenkommt, die unterschiedliche Interessen haben, Interessen, die nicht unbedingt auf nationalen Eigenschaften, sondern auf beruflichen Werten und Hobbys basieren.“
Mihai Timuş hat sich auch an der Sommerakademie BEST (Boost Entrepreneurial Skills in Transylvania) sowie an der Internationalen Schule Graduaction“ in Sovata beteiligt. Seit kurzem wirkt er auch als Forschungsassistent an der Medizinischen Universität George Emil Palade“ in Neumarkt. Unser Gesprächspartner blick optimistisch in die Zukunft:
Ich fühle mich sehr wohl in Rumänien. Hier hatte ich meine ersten beruflichen Erfahrungen, ich war auch in Deutschland, Österreich, in der Slowakei und Kroatien. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass Rumänien gute berufliche Perspektiven bietet, selbst wenn andere europäische Staaten als fortgeschrittenere Länder gelten. Ich möchte hier bleiben und ein Geschäft im Bereich der Informatik gründen. Am Anfang wollte ich mein eigenes Geschäft im Tourismus leiten. Das ist einer meiner Träume. Ich werde mit Sicherheit auch als Forscher weiterarbeiten und ich hoffe, dass ich nach Abschluss des Doktoratsstudiums weiter an der Universität lehren werde.“
Zum Schluss richtete Mihai Timuş eine Botschaft an seine Kommilitonen:
Sie sollen sich selbst vertrauen und Initiative zeigen, denn das wird natürlich sehr hilfreich sein. Sie sollten meiner Meinung nach auch offen den neuen beruflichen Gelegenheiten gegenüber sein. Das ist ein großes Problem bei der jungen Generation von heute: Sie wollen aus der eigenen Komfortzone nicht herauskommen. Sie sollten Mut und Initiative zeigen!“