José Walter Pereira aus Brasilien: „Rumänien ist meine zweite Heimat“
Heute laden wir Sie ein, José Walter Pereira kennenzulernen. Er kommt aus Brasilien und ist Student an der Technischen Universität für Bauwesen in Bukarest.
Carmen Pelin, 08.10.2019, 18:00
Mein Name ist José Walter Pereira de Araújo Júnior, ich komme aus Brasilien, aus dem Bundesstaat Alagoas, mit der Hauptstadt Maceió. Ich wurde in einer kleineren Stadt geboren, Piranhas, die so genannt wird, weil sie in der Nähe des Flusses São Francisco liegt, wo die berühmten Piranha-Fische leben. Nach einigen Jahren zogen wir in die Hauptstadt Maceió.“
In Brasilien studierte José Walter Pereira Design und Innenarchitektur an der Tiradentes Universität in Aracaju, der Landeshauptstadt von Sergipe, am Atlantischen Ozean. Ein Freund und Kollege seines Vaters arbeitete eine Weile in Rumänien und empfahl dem jungen José Walter Pereira, eine Universität in unserem Land zu besuchen. Der junge Mann beantragte ein Stipendium, das der rumänische Staat über das Außenministerium für ausländische Staatsbürger anbietet. Seit 2016 lebt er in Bukarest, wo er an der Technischen Universität für Bauwesen im Bereich Städtebau studiert.
Ich habe immer davon geträumt, in ein anderes Land zu kommen, neue Leute kennenzulernen und im Ausland zu leben. Der Kollege meines Vaters, der hier lebte und arbeitete, sagte mir, dass Rumänien ein sehr geeignetes Land ist, kleiner und ruhiger als Brasilien, und dass man hier gut zurechtkommen kann. Ich fühle mich sehr wohl in Rumänien, ich habe den Eindruck, dass ich hier schon lange lebe, ich fühle mich schon zu Hause. Ich bin schon seit drei Jahren hier, ich verstehe mich gut mit den Leuten, ich spreche bereits Rumänisch und Rumänien ist jetzt mein zweites zu Hause.“
An der Bukarester Uni studiert José Walter Pereira auf Rumänisch. Anfangs sei es schwierig gewesen, sagte er. Das Studium nimmt viel Zeit in Anspruch, aber José versucht sich auch zu entspannen und er reist sehr gern durchs Land:
Ja, ich bin durch Rumänien herumgereist, ich war schon in Sinaia, in Braşov, in Constanţa an der Schwarzmeerküste. Ich glaube aber, dass ich die Hauptstadt Bukarest am liebsten habe. In meiner Freizeit spiele ich gerne Computerspiele und gehe in den Parks spazieren. In Bukarest gibt es viele wunderschöne Parks, ich war schon in den Parks Herăstrău, Cişmigiu und Carol.“
Seit 2016, seit er in Rumänien lebt, ist es José Walter Pereira noch nicht gelungen, nach Brasilien zu reisen, um seine Familie zu besuchen, die er sehr vermisst:
Ich vermisse meine Familie, meine Eltern und meine jüngere Schwester, die in Brasilien Jura studiert. Also ja, ich vermisse sie alle sehr, aber ich habe das Gefühl, dass Rumänien im Vergleich zu Brasilien etwas weiterentwickelt ist, und vor allem ist es ein sicheres Land. In Brasilien ist es etwas komplizierter mit der Sicherheit, dort muss man etwas immer aufpassen. Hier kann ich etwas friedlicher leben.“
Ab 2018 kam auch die brasilianische Freundin von José Walter Pereira nach Rumänien. Sie heißt Bárbara Caren und studiert Marketing an der Universität Dimitrie Cantemir“ in Bukarest.
Wir haben uns in Brasilien kennengelernt, während des Studiums. Ich kam als erster mit einem Stipendium hierher, und jetzt hatte Barbara auch die Gelegenheit, nach Rumänien zu kommen, und sie blieb hier bei mir. Ich schätze Barbara sehr, ich liebe alles an ihr, vor allem ist sie eine sehr gute Freundin, sie ist die ganze Zeit bei mir, sie unterstützt mich sehr bei allem, was ich hier in Bukarest tue, sie ist immer gut gelaunt, voller Leben, und sie hat ein sehr schönes Lächeln.“
José Walter Pereira und seine Freundin Bárbara Caren haben vor, in Rumänien zu bleiben:
Ja, ich habe bereits einen klaren Plan für die Zukunft. Ich werde mein Studium im Bereich Bauwesen fortsetzen, ich denke daran, hier einen Magister-Abschluss zu machen, und wenn ich neue Berufschancen bekomme, möchte ich weiterhin in Rumänien bleiben, hier leben und arbeiten. Das scheint eine sehr gute Perspektive zu sein. Im Bereich Bauwesen bin ich für alle Möglichkeiten offen, aber vor allem gefällt mir das Design. Wenn ich an einem Projekt arbeite, habe ich viel Geduld und kalkuliere alles sehr genau.“