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Henrietta Straton aus der Ukraine: „Viele Rumänen sind sehr hilfsbereit“

Henrietta Straton wurde in der Ukraine geboren. Unsere heutige Gesprächspartnerin hat einen reichen kulturellen Hintergrund, sie kommt aus einer ungarisch-ukrainisch-deutschen Familie.

Henrietta Straton aus der Ukraine: „Viele Rumänen sind sehr hilfsbereit“
Henrietta Straton aus der Ukraine: „Viele Rumänen sind sehr hilfsbereit“

, 04.03.2019, 18:00

Henrietta Straton liebt das Tanzen und nimmt gerne an Weinproben rumänischer Weinsorten teil. Sie hat auch in Polen und Spanien gelebt. Wie sie sich für Rumänien entschied, erläutert Henrietta in den folgenden Minuten:



Ich danke Ihnen für die Einladung! Ich kam nach Rumänien vor drei Jahren und kann sagen, dass ich mich wie eine Einheimische fühle. Ich kenne Bukarest und die Lebensbedingungen hier ganz gut. Am Anfang war es natürlich nicht einfach und ich fühlte mich unsicher. Ich war auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, denn im Süden Spaniens, in Malaga, konnte ich nichts finden. Das war eine gro‎ße Herausforderung, denn dort sind zahlreiche Kleinunternehmen tätig, die nicht gerade legale Geschäfte machen. Nach acht Monaten in Spanien habe ich angefangen, mir einen Job in anderen europäischen Ländern zu suchen. Ich erhielt ein Angebot aus Dublin und noch eins aus Bukarest. Ich habe mich für das letztere entschieden, weil ich auch die rumänische Hauptstadt sechs oder sieben Jahre vorher für einen halben Tag besucht hatte. Ich fuhr mit dem Zug, musste hier umsteigen und ganz schnell konnte ich feststellen, wie nett und freundlich die Rumänen sind. Ich war froh, festzustellen, dass es nicht weit entfernt von der Ukraine gro‎ße Mentalitätsunterschiede und eine andere Kultur gibt, dass viele Rumänen Englisch sprechen und echte Europäer sind. Das alles hat mich an jenem halben Tag so stark beeindruckt, dass ich das Risiko einging, in ein fast unbekanntes Land zu ziehen.“




Henrietta Straton hat ein neues Leben in der rumänischen Hauptstadt angefangen. Wir fragten Sie, wie sie sich in Bukarest eingelebt hat.



Wie ich hier aufgenommen wurde, hat meine Erwartungen übertroffen. Nachdem ich den Job offiziell bekommen habe, hat mir mein Chef zwei Wochen vor meiner Einreise geschrieben, um zu fragen, ob ich Hilfe bei der Wohungssuche brauche. Viele Rumänen, die ich kaum kannte, haben sich eigentlich bei mir gemeldet, um zu fragen, ob ich Hilfe brauche. Ich hatte zwar kein Standortwechselpaket von meinem Arbeitgeber bekommen, aber es war nicht schwer, weil sich so viele Rumänen hilfsbereit gezeigt haben. Ich sagte mir: ‚Das kann doch nicht so einfach sein, etwas muss schieflaufen!‘ In den ersten Tagen wohnte ich eine Woche lang in einer Airbnb-Wohnung, ich schaute mir zehn Wohnungen am Tag an, entdeckte die U-Bahn, die Busse, die Stra‎ßenbahnen und fand heraus, dass ich die letzteren lieber nicht benutzen soll. In Bukarest bin ich jetzt eine U-Bahn-Nutzerin. Die Leute, die ich auf der Stra‎ße getroffen habe, waren immer hilfsbereit, viele merkten, dass ich nicht von hier bin und Schwierigkeiten habe, mich in der Stadt zurechtzufinden, und sind mir entgegengekommen.“




Eine freundliche, europäische und kosmopolitische Stadt, so betrachtete unsere Gesprächspartnerin die rumänische Hauptstadt, als sie nach Bukarest gezogen ist. Wie sieht sie Bukarest jetzt, drei Jahre später?



Nachdem man sich in einem neuen Land einlebt, wünscht man sich mit der Zeit mehr, man wünscht sich ein soziales Leben, kulturelle Aktivitäten, und das kann ein Problem sein. Ich lebe seit drei Jahren in Bukarest und spreche noch nicht Rumänisch, die Schuld liegt alleine bei mir. Ich bin jedoch der Ansicht, dass Rumänien nicht so bereit für hier lebende Ausländer ist, die Infrastruktur lässt einiges zu wünschen übrig, sie ist schwer zu verstehen, wenn man die Sprache nicht kann. Meiner Meinung nach sollte man überall, in allen Institutionen, auf der Post, bei der Polizei, beim Zahnarzt, auch Englisch sprechen.“




Henrietta Straton arbeitet seit drei Jahren bei einem multinationallen Unternehmen. Dort hat sie viele Freundschaften geknüpft und sie hatte genung Zeit, Bukarest mit seinen guten und schlechten Seiten zu entdecken. Was definiert diese Stadt ihrer Ansicht nach, was würde sie ändern und was nicht?



Diese Stadt ist einzigartig, die Menschen sind sehr empfindlich ihrer Kultur gegenüber, und das ist gut gemeint. Ich finde es toll, dass ein so kleines Land seine Identität zu bewahren versucht. Die Rumänen sollten jedoch eine globale Vision haben und sich als EU-Bürger, nicht nur als Rumänen gegenüber der Welt positionieren.“




Jetzt lernt Henrietta Türkisch und Spanisch und lernt auch tanzen. Sie liebt rumänische Weine und möchte sie in der ganzen Welt bekannt machen. Dazu hat sie eine Facebook-Gruppe für Liebhaber der rumänischen Weine erschaffen.

Foto: Piers Posner / eigenes Archiv
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