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Emrah Gök aus der Türkei: „Ich fühle mich wie ein Weltbürger“

Emrah Gök war Erasmus-Stipendiat und studierte Industrie-Design an der Polytechnischen Universität in Bukarest. Der junge Ingenieur hat sich wunderbar eingelebt in Rumänien und schreibt in seiner Freizeit auch Literatur.

Emrah Gök aus der Türkei: „Ich fühle mich wie ein Weltbürger“
Emrah Gök aus der Türkei: „Ich fühle mich wie ein Weltbürger“

, 03.12.2018, 18:00

Emrah Gök lebt und arbeitet in Bukarest. Von 2013 bis 2018 machte er ein Diplomingenieur-Studium im Bereich Textilindustrie und Industrietechnik an der Universität Dokuz Eylül in der Türkei. Vom Herbst 2017 bis Sommer 2018 war er Erasmus-Stipendiat an der Polytechnischen Universität Bukarest und vertiefte seine Kenntnisse im Bereich Industriedesign. Als er in Bukarest angekommen war, wusste der junge Türke so gut wie nichts über Rumänien. Er hatte schon einiges über Rumänien und die Rumänen gehört, wollte sich aber nicht von Stereotypen beeinflussen lassen. Was hat ihm in Rumänien am besten gefallen?



Die Menschen sind sehr offen, sehr freundlich, ich habe mich hier nie wie ein Ausländer gefühlt. Die Kommunikation mit den Rumänen hat sofort geklappt, sie sind sehr entspannt, nicht so gestresst wie die Leute in meinem Land, genauer gesagt in meiner Stadt. Die Rumänien haben es nicht so eilig, sie denken nicht so viel darüber, was morgen geschehen könnte. Rumänien ist ein schönes, grünes Land, die Natur ist wunderbar. Seitdem ich hier bin, habe ich mehrere Regionen und rumänische Städte besucht: ich war in Braşov, Cluj, Craiova, Suceava, Sighişoara, Sinaia, Buzău, Constanţa, in mehreren Gegenden in Siebenbürgen. Am besten haben mir Cluj (Klausenburg) und Braşov (Kronstadt) gefallen, vor allem Cluj, weil es eine Studentenstadt ist.“




Der junge Ingenieur Emrah Gök hat seine Diplomarbeit über technologische Verfahren bei Montagevorgängen in Rumänien verfasst. Parallel dazu machte er ein Praktikum bei einem Verpackungsunternehmen in Bukarest. Nachdem er sein Ingenieur-Diplom im Bereich Industrietechnik an der Universität Dokuz Eylül in der Türkei erhielt, kam er nach Rumänien zurück und seit Herbst 2018 ist er bei dem erwähnten Verpackungsunternehmen fest angestellt. Das Studienjahr, das er dank eines Erasmus-Stipendiums in Rumänien verbrachte, hat Emrah Gök stark beeinflusst, wie er selbst sagte:



Als ich hierher kam, dachte ich nicht, dass ich mich so stark verändern würde. Jetzt verstehe ich die Menschen viel besser, egal aus welchem Land sie kommen oder welche Religion sie haben. Früher neigte ich dazu, die Menschen in Kategorien einzuteilen, aber nach diesem Erasmus-Stipendium wurde mir klar, dass es überhaupt nicht wichtig ist, aus welchem Land man kommt, welche Religion oder welche Muttersprache man hat. Jetzt fühle ich mich wie ein Weltbürger, ich habe viele Freunde unterschiedlicher Nationalitäten, und wir bleiben in Verbindung.“




In seiner Freizeit geht Emrah Gök mit seinen Freunden aus, macht Ausflüge, geht ins Kino, liest Romane und hört gern Musik:



Die rumänische Sängerin Irina Rimes gefällt mir sehr gut, ihre Lieder haben wunderschöne Texte, zum Beispiel »Cosmos« oder »Octombrie Roşu« (»Roter Oktober«). Und ich höre sehr gern den kanadischen R&B/Hip-Hop-Sänger »The Weekend«.“



Der Ingenieur Emrah Gök, der zur Zeit für die Qualitätskontrolle in einem rumänischen Verpackungsunternehmen verantwortlich ist, schreibt auch Artikel über Literatur und Kunst in der türkischen Fachzeitschrift Turkish Literature Magazine“.



Ich glaube, dass ich zum Schreiben geboren wurde. Schon seit 2009, als ich 14 Jahre alt war, beschäftige ich mich mit der Literatur, ich schreibe über allerlei Themen. Seit einiger Zeit verfasse ich jeden Monat einen Artikel für die Zeitschrift »Turkish Literature Magazine« — zuletzt schrieb über das Thema Hoffnung. Alle fragen mich: ‚Emrah, du bist sowohl Ingenieur als auch Schriftsteller, wie geht denn das zusammen?‘ Und ich erzähle ihnen über Dostojewski, mein Vorbild. Alle kennen den gro‎ßen russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski, aber fast niemand wei‎ß, dass er von Beruf Militäringenieur war — Dostojewski hat an der militärischen ingenieurtechnischen Universität in St. Petersburg studiert und sein Diplom gemacht. Ein Schriftsteller ist gewisserma‎ßen auch ein Ingenieur — er muss die Sprache und die Rechtschreibung perfekt kennen und korrekt anwenden.“




Emrah Gök würde gern in Rumänien bleiben; alles hängt von seinen Berufschancen ab:



Wenn man Industrieingenieur ist, wie ich, hat man in der Türkei zwei Optionen: Entweder arbeitet man in einem Team, das für die Technik zuständig ist, oder in einem Management-Team. Ich würde am liebsten in einem Management-Team arbeiten. Und ich möchte selbstverständlich auch weiterhin Literatur schreiben. Zurzeit arbeite ich an einem Roman, den ich letztes Jahr begonnen habe. Es ist eine Liebegeschichte mit etwas Psychologie, ein bisschen Drama…Ich möchte ihn zu Ende schreiben und veröffentlichen. Ja, ich möchte weiterhin Ingenieur und Schriftsteller sein.“

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