Erasmus-Student Richard Plankenhorn: „Menschen sind sich überall ähnlich“
Von der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg kam Richard Plankenhorn mit einem Erasmus-Stipendium nach Rumänien, wo er nun Politikwissenschaft an der Bukarester Uni studiert.
Carmen Pelin, 28.05.2018, 18:00
Richard Plankenhorn studiert in Deutschland politische und islamische Wissenschaften. Seit anderthalb Jahren lernt er an der Uni in Freiburg die arabische Sprache. Dank eines Erasmus-Stipendiums ist er seit Februar bis Juni 2018 Student an der Fakultät für politische Studien in Bukarest. Warum hat Richard Rumänien gewählt?
Meine Eltern haben Verwandte in Rumänien. Sie sind in Rumänien aufgewachsen. Sie haben mir über Rumänien erzählt. Vor zwei Jahren habe ich meine Ferien im Westen Rumäniens verbracht und es hat mir sehr gut gefallen. Als ich erfahren habe, dass ich ein Erasmus-Stipendium in Rumänien bekommen kann, habe ich mich gleich dafür entschieden. Ich habe eine Freundin, Heike Mareike, ihre Eltern sind Deutsche, doch ihre Vorfahren kamen aus Rumänien, aus dem Banat. Vor zwei Jahren kam ich nach Jimbolia (dt. Hatzfeld), in der Nähe der serbischen Grenze. Ihre Eltern haben zahlreiche Freunde in Rumänien, wo wir auch gewohnt und uns sehr gut gefühlt haben. Die Rumänen sind gastfreundlich, wir haben Krautwickel, saure Suppe und Mici gegessen.“
Timişoara, Constanţa, Vama Veche sind Ortschaften, die von Richard Plankenhorn schon besucht wurden.
Bukarest hat mir schon von Anfang an gefallen, weil es sehr unterschiedlich von den deutschen Städten ist. Ich beziehe mich auf den architektonischen Stil, moderne und alte Bauten sind hier zu treffen, was sehr interessant ist. Was die Rumänen anbelangt, meine ich, dass sie sich nicht viel von den Deutschen unterscheiden. Sie sind sehr offen und lassen sich schnell auf Beziehungen ein.“
Richard Plankenhorn liebt es, zu reisen und Sport zu treiben, er spielt Baseball. Ein weiteres Hobby ist das Lesen.
Jetzt lese ich »Afrika: History of a continent/Afrika — Geschichte eines Kontinents«, es ist eigentlich ein Geschichtsbuch. Es ist nicht aus einer europäischen Perspektive geschrieben, sondern aus einer afrikanischen. Es ist ein interessantes Buch. Ich glaube, der Autor ist aus den Niederlanden. Sein Name ist Lutz van Dijk.“
Eine afrikanische Erfahrung hat Richard Plankenhorn bereits — er hat ein Jahr lang in Ghana, im Westen Afrikas gelebt.
In Deutschland gibt es ein Programm für Jugendliche, es geht um Erfahrungsaustausch, und es heißt »Weltwärts«. Ich habe in Ghana an einer Schule und in einer Bibliothek gearbeitet, ich habe mit den Kindern gespielt. Ich hatte die Gelegenheit, in einer neuen Gemeinschaft zu leben, neue Menschen kennenzulernen, und habe viele neue Sachen erlernt. Sehr wichtig ist es, die eigenen Vorurteile abzubauen. Ich habe dabei festgestellt, dass die Menschen überall gleich sind, ob gut oder böse. Wir sind so unterschiedlich, aber trotzdem so ähnlich.“
Richard Plankenhorn will einen Master im Fach politische Studien in Deutschland machen. Er wünscht sich allerdings nicht, Politiker zu werden.
Ich will in einem Institut für politische Forschungen arbeiten. Ich interessiere mich für internationale Beziehungen, besonders für Entwicklungspolitiken, globale Politiken und Afrika.“