Dean Edgar aus Großbritannien: „Rumänien hat einen Charme, der nicht verlorengehen darf“
Der britische Geschäftsmann fühlt sich zu Hause in Rumänien, auch wenn er manchmal die Küche aus anderen Ländern vermisst.
Ana-Maria Cononovici, 25.12.2017, 17:45
Dean Edgar lebt seit 11 Jahren in Rumänien. Er hat noch nicht Rumänisch gelernt, weil er in Bukarest von allen verwöhnt wurde. Fast alle sprechen Englisch in der rumänischen Hauptstadt, so dass er das Erlernen der rumänischen Sprache aufgeschoben hat. Vielleicht beginnt er im nächsten Jahr, Rumänisch zu studieren. Dean Edgar hat uns für den Anfang erklärt, warum Rumänien seine Wahlheimat wurde:
Rumänien hat mich gewählt. Im Jahre 2000 reiste ich viel nach Rumänien. Ein türkisches Unternehmen hatte seinen Sitz da. Ich machte Geschäfte und das Unternehmen lud mich ein, zusammen mit meinem Geschäftspartner nach Rumänien zu kommen, um zu sehen, wie das Land ist. Mein Geschäftspartner zog im nächsten Jahr nach Rumänien um und ich folgte ihm 2006.“
Dean Edgar kennt Rumänien schon ganz gut und findet das Land:
… wunderbar! Es hat zwar auch eine idiotische Seite, es gibt immer wieder aufreibende Probleme, aber es gefällt mir besser, hier zu leben als in Großbritannien. Das Land entwickelt sich, die Infrastruktur verbessert sich, alle sieht besser aus, die Politiker machen vieles kaputt, ich fühle mich aber gut in Rumänien. Vor ein paar Jahren habe ich ein Haus in einem Dorf in der Nähe von Buzău gekauft. Heute saniere ich es. Ich habe Obstbäume gepflanzt und ich glaube, dass ich diesem Ort angehöre.“
Dean Edgar hat ein Unternehmen, das den Ausländern hilft, nach Rumänien umzuziehen. Wir haben ihn gefragt, wie er die Ausländer überzeugt, in unserem Land zu leben:
Rumänien gleicht dem westlichen Europa oder den Vereinigten Staaten gar nicht. Bestimmte Sachen sind hier schwer zu finden. Das bürokratische System macht, dass alles sich langsamer entwickelt. Nachdem man das alles akzeptiert, kann man alles finden, was man sich wünscht. Der Verkehr ist sehr billig. Du kannst durch ganz Bukarest fahren. Ich war in diesem Jahr in Amerika und ich musste überall ein Auto fahren. Es ist eine Freude, in Bukarest zu leben. Die U-Bahn ist fantastisch. Die Qualität der Waren ist hoch. Es gibt ganz viele Produkte zu kaufen, verglichen mit den vergangenen Jahren. Die Lage entwickelt sich, aber ich will nicht zu westeuropäisch sein. Rumänien hat seinen Charm, der nicht verlorengehen darf!“
Dean Edgar ist allerdings ist kein Fan der rumänischen Speisen:
Die rumänische Küche scheint mir nicht so fabelhaft wie oft behauptet zu sein. Mir schmecken zwar die Krautwickel, die Polenta. Ich denke aber, die traditionellen Restaurants kochen das Fleisch zu lange. Das Fleisch sollte saftig sein. Mir schmecken noch die sauren Suppen, Lammfleisch zu Ostern, Schweinefleisch zu Weihnachten. In meinem Dorf werden jetzt viele Schweine geschlachtet. Ich esse lieber chinesische, indische und traditionelle englische Gerichte.“
Geschmäcker sind nun mal verschieden, und so kocht sich Dean kocht am Wochenende italienisches Essen — Huhn, Schwein oder Rind. Er experimentiert gerne mit neuen Rezepten, die er im Netz findet. Dean freut sich, dass in Rumänien fast alle indischen Gewürze zu kaufen sind. Ihm fehlt nur der schwarze Tee aus Großbritannien. Aber seine Schwester sorgt dafür, dass er ihn bekommt.
Wir haben Edgar Dean gefragt, ob er Besuchern ein paar rumänische Regionen empfehlen kann:
Mein Haus ist in einem Dorf im Landkreis Buzău. Diese Region ist wunderbar. Ich habe Freunde dort, die ein Hotel besitzen. Das Donaudelta ist ebenfalls wunderschön. Ich wünsche mir, mehr Zeit dort verbringen zu können. Craiova gefällt mir auch ganz gut. Die Stadt hat sich seht geändert. Wenn man in Richtung Serbien auf der Donau fahrt, kann man märchenhafte Landschaften bewundern.“
Unterm Schluss liebt Dean Edgar Rumänien und hält sich mittlerweile für einen waschechten Rumänen:
Ich wünsche mir, lange Zeit hier zu leben. Ich will hier sterben. Ich wünsche mir nicht, nach Großbritannien zurückzukehren. Hier bin ich zu Hause!“