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Spanische Kunstmalerin Clara Durán: „Rumänien hat viele kreative Menschen“

Clara Durán studierte Bildende Künste in Spanien, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Mittlerweile lernte sie einen Rumänen kennen und verliebte sich ich ihn. Einige Zeit später zogen sie nach Rumänien.

Spanische Kunstmalerin Clara Durán: „Rumänien hat viele kreative Menschen“
Spanische Kunstmalerin Clara Durán: „Rumänien hat viele kreative Menschen“

, 06.11.2017, 18:00

Clara Durán, geboren in Madrid, studierte Bildende Kunst an zwei Kunstakademien — der Universidad Complutense und an der Loyola University Chicago. Desgleichen absolvierte sie ein Masterstudium an der University of the Arts in London. Sie lebt derzeit in Bukarest, wo sie ihre künstlerische Laufbahn weiterentwickelt. Clara Durán arbeitet gleichzeitig auch beim Nationalen Museum für Zeitgenössische Kunst (MNAC). Doch wie kam sie nach Rumänien?



Ich reiste vor drei Jahren zum ersten Mal nach Rumänien als Mitglied einer Touristengruppe aus Spanien. Ich kam zusammen mit meinem Freund. Das ist eigentlich der Grund, weshalb ich nach Rumänien kam. Ich verliebte mich in einen Rumänen. Vor drei Jahren reiste ich als Touristin kreuz und quer durch das Land. Und ich verliebte mich auch in Rumänien. Ich war damals in Sibiu (dt. Hermannstadt), Sighişoara (dt. Schä‎ßburg), Turda. Das Salzbergwerk Salina Turda war eine besonders angenehme Überraschung. Danach fuhren wir nach Vadu, einer Ortschaft, die in der Nähe des Donaudeltas liegt. Nach dem ersten Besuch zogen wir nach London. Nach einem weiteren Jahr beschlossen wir, nach Rumänien zu kommen. Vor zwei Jahren lernte ich die rumänische Kultur kennen. Im ersten Jahr pendelte ich viel zwischen London und Bukarest, das machte mir aber nichts aus. Nach einem Jahr beschlossen wir, in Rumänien zu leben. Im ersten Halbjahr fiel es mir schwer, Rumänisch zu sprechen, deshalb war es eine schwierige Zeit für mich. Dann lernte ich allmählich die Sprache und ich passte mich immer besser an der rumänischen Gesellschaft an.“




Als sie in London studierte, dachte Clara Durán, sie werde dort weiterleben. In London hat sie übrigens auch ein Masterstudium abgeschlossen:



Es war ein Durcheinander, zu viel Aufregung. Mein Freund wollte nach Rumänien ziehen und, da ich das Land schon kannte, beschlossen wir, nach Bukarest umzuziehen. Ich hatte das Glück, mit dem Cervantes-Institut zusammenzuarbeiten. Ich hatte schon ein Projekt begonnen. Ich wollte nämlich entlang der rumänischen Flüsse reisen, die Donau-Abzweigungen erforschen. Ich schloss das Projekt ab und hatte die Gelegenheit, die von mir gemalten Bilder auszustellen. Ich bin sehr geehrt, dass ich Zugang zu diesem Künstlerkreis hatte. Das Wasser sowie die Beziehung des Menschen zum Wasser stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Das Wasser (rum. apă) ist ein weibliches Wort in Rumänisch, deshalb brachte ich die Flüsse mit verschiedenen Frauenfiguren in Verbindung. Anhand der Erfahrung dieser Frauen sowie meiner eigenen Erfahrung schrieb ich auch einige Gedichte, die die Bilder begleiten. Die Verse bringen mögliche Ähnlichkeiten zwischen unserem Leben und dem Wasserkreislauf in Erfahrung.“




Die Ausstellung von Clara Durán stellt Momentaufnahmen von Frauen vor, die in irgendeinem Fluss in Rumänien fotografiert wurden. Clara Durán erzählte uns au‎ßerdem, wie die Anpassung an einer verschiedenen Kultur lief:



Die Dynamik ist verschieden. Madrid, London und Bukarest sind Gro‎ßstädte, die einen unterschiedlichen Rhythmus haben. Es ist schwierig, zu erläutern, worin die Besonderheit besteht. Die Menschen leben anders, arbeiten anders, spüren die Musik in einer unterschiedlichen Weise. Bukarest hat ein vielfältiges kulturelles Leben. Meine Zusammenarbeit mit dem Cervantes-Institut kam mit Hilfe von Freunden zustande. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die Gelegenheit hatte, so kreative und unternehmerische Menschen kennenzulernen. Das gefällt mir an Rumänien so sehr. Es gibt viele Möglichkeiten. Einer kann viele Türen selber öffnen. Es gibt allerdings auch Bereiche, wo noch einiges zu verbessern ist. Die öffentliche Verwaltung, der Verkehr, die Wiederverwertung — da gibt es noch unausgeschöpftes Potenzial. In Spanien war Recycling etwas Selbstverständliches. Hier ist es schwierig. Um den Müll zu trennen, muss ich 15 Minuten zu Fu‎ß laufen.“




Die Projekte von Clara Durán, die das Wasser und die Wasserformen in den Mittelpunkt setzen, wurden in Spanien, den Vereinigten Staaten, Gro‎ßbritannien, Norwegen und Rumänien ausgestellt.

Foto: Piers Posner / eigenes Archiv
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