Auf dem Drahtesel durch den Landkreis Hermannstadt
Fahrradtourismus ist eine Art der Urlaubsgestaltung mit Fahrrädern, die schon seit Jahren im Wachsen begriffen ist, vor allem in Mitteleuropa. Diese Sparte des Tourismus erfuhr auch in Rumänien in den letzten Jahren eine starke Entwicklung.
Daniel Onea, 15.05.2019, 17:45
Sibiu (dt. Hermannstadt) ist das ideale Reiseziel für alle Radfahrer, die gerne durch die Natur radeln. In der Umgebung der Stadt gibt es abwechslungsreiche Routen. Ein Besuch der historischen Altstadt und die Erkundung traditioneller Dörfer lassen sich hervorragend mit einer Radtour über die Transfogarascher Hochstraße in Rumänien kombinieren. 250 Km Radwege stehen derzeit den Radfahrern in der Region zur Verfügung.
Nicolae Ivan leitet die Abteilung für Sportaktionen beim Touristischen Verein des Kreises Hermannstadt. Sibiu sei tatsächlich ein geeigneter Ort für Fahrradreisende. Die Biker-Gemeinschaft in Hermannstadt sei im Wachsen begriffen. Darüber hinaus werde das Radfahren als alternative Spaß- und Mobilitätsmöglichkeit gefördert — so Nicolae Ivan. Rund um Sibiu gibt es derzeit zahlreiche Radwege. Sie starten in den Randvierteln und führen bis in die Innenstadt. Dazu Nicolae Ivan, Leiter der Abteilung für Sportaktionen beim Tourismusverein Hermannstadt:
Die Radtouristen können mit dem Fahrrad aus der Stadt hinausfahren. Im Zentrum der Stadt gibt es einen wunderschönen Park, den Erlenpark (rum. Sub Arini). Da fängt ein Radweg an, der mit kurzen Unterbrechungen bis in die Berge führt. Die Tour kann dann über einen Radweg fortgesetzt werden, der 2014 im Auftrag des Landkreises gebaut wurde. Der 11 Km lange Radweg geht durch den Jungen Wald (rum. Dumbrava). Der Landkreis arbeitet zusammen mit unterschiedlichen NGO, unter anderem mit dem Verein »Tură în natură« (»Tour durch die Natur«). Sie haben zusammen viele Radrouten gestaltet. Insgesamt 300 Km in der Umgebung von Hermannstadt. Die Pflanzen- und Tierwelt entlang der Radrouten ist faszinierend. Dazu führen die Radrouten auch an vielen kulturellen und historischen Denkmälern vorbei, die den Touristen interessieren könnten.“
Je nach dem, was einer mag — ob Kultur, Geschichte, besondere Landformen –, um Hermannstadt herum gibt es Radrouten für jeden Geschmack, so Nicolae Ivan:
Der Sachsenweg (rum. Drumul Saşilor) nach Măgura Cisnădiei ist ein 45 Km langer Radweg. Einer der ersten ausgeschilderten Radwege, nach dem Philosophen Emil Cioran benannt, führt nach Răşinari und erstreckt sich auf 43 Km. Der Salzweg (Drumul Sării) ist ebenfalls ausgeschildert und geht durch die Gegend Ţara Secaşului. Die Route fährt durch eine Reihe von Ortschaften, die einst für den Salzhandel bekannt waren. In der Gegend Ţara Oltului wurde die Brukenthal-Radroute ausgebaut. Sie führt an der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) vorbei. Auch im Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) gibt es eine 43 Km lange Radroute, bekannt unter dem Namen Mocăniţa. Sie wurde nach der Holzfäller-Dampfbahn im Marmaroscher Wassertal getauft. Der für die touristische Entwicklung der Region zuständige Kreisverein fördert ebenfalls den Fahrradtourismus. Auch in der Ortschaft Axente Sever (dt. Frauendorf) wurde eine Radroute ausgeschildert und ausgebaut. Dort gibt es auch eine Kirchenburg, die ein interessantes Museum beherbergt. Die Touristen haben demnach keine Zeit zur Langeweile.“
Unabhängig davon, ob Sie die malerischen Dörfer erleben oder Ihre Fitness und den Orientierungssinn auf die Probe stellen möchten, ist Hermannstadt das ideale Reiseziel, sowohl für Radfahrer wie auch für die etwas ruhigeren Touristen.