Gemeinde Tupilaţi: Sehenswürdigkeiten und günstige Nähe zu Reise-Klassikern
Heute laden wir Sie in den Landkreis Neamţ im Nordosten Rumäniens ein. Wir wollen uns nämlich im Dorf Tupilaţi kurz aufhalten und die hiesigen Sehenswürdigkeiten besichtigen.
Ana-Maria Cononovici, 05.12.2018, 17:30
Drei Hauptgründe gibt es, um diesen Ort, nämlich die Gemeinde Tupilaţi im Landkreis Neamt zu besuchen. Drei historische Architektur-Denkmäler in der Umgebung dürfen nämlich nicht verpasst werden. Die drei Sehenswürdigkeiten liegen im Dorf Tupilaţi. Es handelt sich in erster Linie um die Kirche Sfinții Voievozi“, die im Jahr 1811 erbaut und Anfang des 19. Jahrhunderts ausgebaut wurde. Ebenfalls hier gibt es auch einige historisch relevante Gebäude, wie z.B. das Landhaus der Adelsfamilie Catargi (1842), eine alte Verteidigungsmauer aus dem 17. Jahrhundert sowie Ancuţas Wirtshaus (rum. Hanul Ancuţei), ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
Hanul Ancuţei (dt. Ancuţas Wirtshaus) ist ein berühmtes Wirtshaus. Es liegt an der Europastraße E85, rund 27 Km von der Stadt Roman und 350 Km von Bukarest entfernt. Eine erste Erwähnung des Wirtshauses wurde in einer Urkunde aus dem Jahr 1876 gefunden. Die Urkunde verzeichnete die Grundstücke, die sich auf dem Gelände des Anwesens befanden, darunter auch das Wirtshaus. Es war auf steinernem Fundament gebaut und hatte dicke Wände aus Ziegelsteinen. Zwei Tore aus Eichenholz ermöglichten den Ein- und Ausgang der Karren und Kutschen. Über seine Geschichte hinaus erlangte das Wirtshaus Berühmtheit dank seiner Erwähnung in einem Erzählungsband von Mihail Sadoveanu, einem rumänischen Schriftsteller, der zwischen 1880 und 1962 lebte. Das Wirtshaus wurde zum Austragungsort der Handlung in seinem gleichnamigen Roman. Hanu-Ancuţei“ umfasst neun Kurzgeschichten und erschien im Jahr 1928.
Das ursprüngliche Gebäude wurde 1967 abgerissen. 1999 wurde das Wirtshaus renoviert. Dabei wurde großer Wert auf seine Authentizität gelegt. Derzeit beherbergt es eine kleine Ausstellung von regionsspezifischen Volkstrachten sowie weitere Ausstellungen von Keramik- oder Holzgegenständen. Eine Marmortafel rechts vom Eingang erinnert an die historische Bedeutung des Wirtshauses.
Maria Ciobanu, die Vertreterin der Gemeinde Tupilaţi bei der Winter-Tourismusmesse in Rumänien, lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:
Alles ist schön! Insbesondere während der Festtage. Tourismus und ethnologische Forschung gehen dann Hand in Hand. In unserer Gemeinde befindet sich die Kirche Sfinţii Voievozi, gestiftet von Ştefan Catargiu im Jahr 1785. Auch während des Sommers gibt es typische Feste wie z.B. Sânzienele (dt. Feen/rumänische Fabelwesen), wenn alle Söhne des Dorfes zusammenkommen. Die Klöster in der Bukowina liegen auch nicht weit von hier. Agapia befindet sich in einer Entfernung von 15 Km. Aber auch weitere Klöster wie z.B. Siha, Sihăstrie, Secu, das Neamţ-Kloster und auch die Burg Neamţ sind einfach zu erreichen. Auch das Haus, in dem der rumänische Schriftsteller Ion Creangă aufwuchs, ist von hier leicht zugänglich. Wir sind ein touristischer Knoten zwischen den Städten Roman und Suceava.“
Wir baten Maria Ciobanu, uns mehr zu den Festtagen zu erzählen:
Die Winterfesttage sind sehr schön. Die für unser Dorf traditionellen Bräuche werden eingehalten. Die Leute halten die Fastenzeit vor Weihnachten ein. Bis Anfang Januar, also bis zum Johannestag, wird gefeiert. Es herrscht gute Laune, es werden Weihnachtslieder gesungen, Theateraufführungen finden statt!“