Herkulesbad: Ruhen, wandern, Seele baumeln lassen
Die heutige Reise geht nach Herkulesbad, einem geschichtsträchtigen Ort im Südwesten Rumäniens. Legenden zufolge habe Herakles hier gegen die dreiköpfige Hydra gekämpft. Außerdem wirken die Heilbäder vor Ort Wunder für die Gesundheit der Menschen.
Daniel Onea, 18.10.2017, 06:00
Unser heutiges Reiseziel ist der Kurort Băile Herculane (dt. Herkulesbad). Der Kurort liegt im Cerna-Tal, unweit von Orşova (Orschowa), einer Stadt an der Donau. Von den Heileigenschaften des Mineralwassers von Ort wird seit mehr als 2000 Jahren, nämlich seit der Römerzeit, Gebrauch gemacht. Băile Herculane ist ein geschichtsträchtiger Ort, belebt von zahlreichen Legenden. Es wird erzählt, dass der Kampf zwischen Herakles, dem Helden der griechischen Antike, und der dreiköpfigen Hydra hier im Cerna-Tal, in einer Ortschaft, die einst den Namen Lerna trug, ausgetragen wurde. Die Römer gründeten hier vor fast 2 Jahrtausenden die ersten Heilbäder. Im 18. Jahrhundert entdeckten die Österreicher die heilenden Eigenschaften der Mineralquellen in Băile Herculane wieder. Sie richteten Räume für Kurbehandlungen ein. Im 19. Jahrhundert bauten sie die Altstadt auf. Laura Pătru ist PR-Vertreterin eines Kurzentrums in Băile Herculane. Sie zählt einige Vorteile des Kurortes auf:
Ein Aufenthalt in Herculane ist mit Sicherheit ein Muss. Die Natur ist sehr schön, die Luft stark ionisiert — 2000 Minus-Ionen pro Kubikmeter. Das mag für einige von Ihnen etwas zu technisch klingen, doch es ist ein wichtiger Hinweis. Dank der stark ionisierten Luft atmen wir hier die gleiche Luft, wie wenn wir in einer Höhe von 2000 m wären. Es ist ähnlich wie in den Schweizer Alpen. Doch es ist hier, in Rumänien. Die Landschaft im Cerna-Tal ist spektakulär. Darüber hinaus ist die Region geschichtsträchtig. Sowohl die Einheimischen wie auch Reisende aus Österreich-Ungarn wussten, dass sie hier die Behandlung für jede Krankheit finden konnten. Was heute noch stimmt, nur derzeit kombinieren wir die Heileigenschaften mit der modernen Technologie, mit Erholungstherapien im Spa-Bereich. Das Erlebnis ist viel komplexer.“
Die historische Altstadt ist die touristische Hauptattraktion in Băile Herculane. Um die Heraklesstatue herum gibt es mehrere Pavillons, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Unweit befinden sich weitere historische Gebäude wie das Kasino, die österreichischen Kaiserbäder und die Villa, in der einst Sissi, die Kaiserin von Österreich-Ungarn gewohnt hat. Sissi hatte eine Leidenschaft für den Kurort Băile Herculane entwickelt. Darüber hinaus wanderte sie unheimlich gerne durch die Gegend. Eine Bergspitze in der Umgebung, die eine wunderschöne Aussicht über das Cerna-Tal hinaus bietet, wurde nach Kaiserin Elisabeth von Österreich getauft. Im Umfeld von Băile Herculane gibt es viele Attraktionen, so Laura Pătru:
Herculane ist ein hervorragender Startpunkt für zahlreiche Wanderungen. Es lohnt sich, bis zum Dorf Ineleţ zu wandern. Es ist ein abgelegenes Dorf, das nur über mehrere senkrecht angelegte Holztreppen erreichbar ist. Der Zugang ist eher schwierig, daher konnte das Dorf wie vor 100 Jahren erhalten bleiben. Ein Ausflug zu den Donau-Kesseln, wo die Touristen das in Stein geschnitzte Gesicht des dakischen Königs Decebal sehen können, ist ebenfalls machbar. Die Reise dahin dauert rund 20 Minuten. Außerdem kann die Höhle »Grota cu aburi« (dt. Dampfhöhle), eine natürliche Sauna, besichtigt werden. Oder aber die Gartenlaube von Sissi, die historischen Gebäude, das Kasino, wo einst die Könige zusammenkamen. Im Cerna-Tal können ganz viele Sehenswürdigkeiten besichtigt werden.“