Siebenbürgisch-sächsische Tradition fortgesetzt: Pfannkuchen-Festival in Tartlau
In der siebenbürgischen Gemeinde Prejmer (dt. Tartlau) findet alljährlich Ende Februar ein Pfannkuchen-Festival statt. Die sächsische Gemeinschaft vor Ort wird aufgerufen, sich für den Fasching vorzubereiten.
Daniel Onea, 01.03.2017, 18:39
Unsere heutige Reise geht nach Prejmer (dt. Tartlau), einer Ortschaft im Zentrum des Landes, knapp 15 Km von Braşov (dt. Kronstadt) entfernt. Abgesehen vom ländlichen Zauber des siebenbürgischen Dorfes befindet sich hier eine Kirchenburg aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirchenburg gibt es eine Orgel, die im 17. Jahrhundert in ganz Siebenbürgen berühmt war. Die meisten Veranstaltungen der Gemeinde finden rund um die Kirchenburg statt. Außerdem ist sie Teil des UNESCO-Kulturerbes. Im August finden jeden Sonntag Orgelkonzerte oder Klassik-Konzerte in der Kirchenburg statt.
Allerdings ist in Prejmer nicht nur die alte Kirchenburg erhalten geblieben, sondern auch kulinarische Traditionen werden fortgesetzt. Die Pfannkuchen-Karawane in Tartlau ist in diesem Zusammenhang berühmt. Die Veranstalter des Events gehen davon aus, dass heuer 30.000-40.000 Pfannkuchen verkauft werden. Neben der klassischen Pfannkuchenfüllung — Marmelade oder Schokocreme — haben die Teilnehmer die Möglichkeit Crêpes mit Krautrouladen-Füllung (rum. sarmale) oder mit Gemüseaufstrich (rum. zacuscă) zu probieren. Der von den Siebenbürger Sachsen in Rumänien veranstaltete Fasching findet Ende Februar vor der Ostern-Fastenzeit statt. Er ist ein guter Anlass zum Feiern, Tanzen und Spaß haben. Und vor allen Dingen, die sächsische Gemeinschaft zusammenzubringen. Mehr Einzelheiten über den Fasching oder das Pfannkuchen-Festival in Prejmer bringt der Vizebürgermeister der Gemeinde, Bogdan Loredan Marian:
Das sogenannte Pfannkuchen-Festival oder der Fasching in Prejmer findet dieses Jahr zum 13. Mal statt. Die Organisierung wird wie immer tipptopp sein. Dieses Jahr bringen wir auch einige Neuheiten dazu. Die traditionellen, haus- und handgemachten Erzeugnisse werden selbstverständlich nicht fehlen. Wie üblich stehen auch heuer die Crêpes im Vordergrund — sie sind die Hauptattraktion des Events. Die jungen Leute in unserem Dorf organisieren auch dieses Jahr eine Karawane. Die Jugendlichen in unserer Gemeinde haben unsere alten sächsischen Bräuche übernommen und tragen sie weiter. Einige Hauptelemente sind der Bräutigam und die Braut sowie der Pfarrer und die alten Frauen. Sie werden eine traditionelle, herkömmliche Hochzeit aus zeitgenössischer Perspektive vorführen. Darüber hinaus finden auch Konzerte statt. Sie werden von örtlichen Künstlern gehalten und erstrecken sich auf zwei Tagen. Die Schulen und Gymnasien in unserer Umgebung werden ebenfalls miteinbezogen. Die sächsische Fanfare ergänzt das Unterhaltungsprogramm. Im Mittelpunkt stehen jedoch die köstlichen Crêpes, die unter vielfältigen Formen von den teilnehmenden Anbietern angeboten werden. Auch dieses Jahr organisieren wir eine außerordentliche Gastronomieausstellung. Sie wird in einem Zelt, in der Mitte des Festivalgeländes untergebracht. Parallel zur Ausstellung finden auch kulinarische Aufführungen statt. Manche beziehen sich unmittelbar auf die Zubereitung von Pfannkuchen.“
Der Vizebürgermeister von Prejmer, Bogdan Loredan Marian, schickt eine Einladung hinaus an all diejenigen, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, das Dorf zu besuchen:
Unser Dorf hat eine sehr günstige Lage und ist sehr schön. Wir bieten gemütliche Unterkünfte für jeden Geschmack. Außerdem gibt es in der Umgebung viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung — wir verfügen über einen Reithof mit Reitschule sowie über eine Kartingpiste. Vor Ort gibt es auch mehrere Forellenfarmen. Die Kirchenburg darf nicht verpasst werden — sie ist nämlich Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.“
Das Pfannkuchen-Festival kommt ab 2013 im Gastronomie-Kalender Rumäniens vor. Der von der Nationalen Tourismusbehörde veröffentlichte Kalender umfasst einige berühmte Festivals dieser Art in Rumänien.