Weinroute im Landkreis Prahova: Kulinarik, Weingenuss und Sehenswürdigkeiten
Heute laden wir Sie ein, eine Weinroute kennenzulernen, die zu berühmten Weingütern im Landkreis Prahova führt. Weinverkostungen und Kauf von Wein direkt beim Erzeuger gehören selbstverständlich dazu.
Daniel Onea, 19.10.2016, 17:45
Wir laden Sie heute auf eine Reise durch den Landkreis Prahova ein. Dabei wollen wir auch einige Haltestellen einschalten, unter anderem bei verschiedenen Herrenhäusern, Fürstenhöfen und berühmten Weinkellern. Während der Reise besteht die Möglichkeit, Weine zu verkosten und traditionelle rumänische Gerichte zu genießen. Unsere heutige Reise trägt einen generischen Namen: der Weinweg. Das Weingebiet Dealu Mare im Landkreis Prahova wird als Heimat der Rotweine“ betrachtet. Die Feteasca Neagra“ (dt. Schwarze Mädchentraube) ist die wohl bekannteste und vermutlich hochwertigste Weinsorte in Rumänien — ein Botschafter“ der rumänischen Weine. Adrian Voican arbeitet bei einem Reisebüro im Landkreis Prahova. Er stellte uns den Weinweg vor:
Der Weinweg ist ein wesentlicher Bestandteil zahlreicher touristischer Angebote in der Region. Wir laden die Touristen zu einem Ausflug entlang des Weinwegs ein. Die Tour umfasst einen angenehmen Spaziergang durch die Weinreben sowie eine Weinverkostungen in den Weinkellern. Und Vieles mehr. Touristen, die zum ersten Mal die Region besuchen, wird empfohlen, sich an einem Reisebüro zu wenden. Die Reisebüros bieten touristische Programme für organisierte Gruppen an. Die Ausflüge können einen halben oder einen ganzen Tag in Anspruch nehmen, oder sogar mehrere Tage, falls der Wunsch hierfür besteht. Wir fahren zum Beispiel in Bukarest ab und erreichen der Reihe nach die Ortschaften Ploieşti, Valea Călugărească, Urlaţi, Ceptura, Tohani. Das Gebiet heißt allgemein Dealu Mare. Es ist die Heimat der Rotweine in Rumänien. Während unserer Reise kommen wir auch an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei. Einen Besuch wert sind zum Beispiel das Herrenhaus Bellu oder der als Museum eingerichtete Weinkeller 1777 sowie die Klöster Vărbila und Jercălăi. Die Weinverkostungen in den verschiedenen Weinkellern sind allerdings der spannendste Teil der Reise. In diesem Zusammenhang sind folgende Aufenthalte nennenswert: der Weinkeller Basilescu, das Herrenhaus Urlăţeanu, das Weingut Dealu Mare, die Weinkeller Rottenberg, Serve, Budureasca. Das ist allerdings keine erschöpfende Aufzählung. Es gibt viele Weinkeller in der Region, die meisten sind gut gepflegt, haben Önologen herangezogen und stellen hochwertige Weine her.“
Ein eintägiger Ganztagsausflug entlang der Weinroute kostet rund 80 Euro. Die Abfahrt ist in Bukarest. Der Preis gilt für eine Gruppe von 6-8 Personen. Je größer die Gruppe ist, desto kleiner der Preis. Im Preis inbegriffen sind der Transport von Bukarest nach Sinaia und Dealu Mare und Retour, mehrere Weinverkostungen, das Mittagessen, der Eintritt zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten sowie der Reisebegleiter. Die Touristen werden um 9 Uhr morgens vom Hotel abgeholt und um 18 Uhr wieder im Hotel abgestellt. Eine zweitägige Reise kostet 130 Euro pro Person für eine Gruppe von 15-18 Personen. Die Reisenden werden in einer 3-Sterne-Pension bei Dealu Mare untergebracht. Doch was für Weine stehen zur Verkostung? Dazu Adrian Voican:
Feteasca Neagră (dt. Schwarze Mädchentraube) ist der hochwertigste Wein im Landkreis Prahova. Die Winzer bieten aber auch einen sehr guten Cabernet oder Merlot an. Und viele andere weiße Weinsorten. Oder auch einen schmackhaften Rosé. Es gibt unterschiedliche Methoden zur Weinherstellung, verschiedene Traubensorten werden kombiniert. Das Resultat ist einfach hervorragend. Ich kenne Leute, die ihr Geschäft im Ausland aufgegeben haben und hierher gezogen sind. Sie sind ihrer Leidenschaft gefolgt und haben hier ein kleines Geschäft angefangen. Um nur ein konkretes Beispiel anzuführen — ein IT-Fachmann aus Amerika kam nach Rumänien, ließ sich in der Ortschaft Ceptura nieder und baute dort einen atypischen Weinkeller. Er verzichtete auf jegliche moderne Technologie und zog es vor, den Wein natürlich zu produzieren, so wie vor 100 Jahren.“
Die von den Reisebüros angebotenen Programme sind nicht für den Massentourismus gedacht. Gewöhnlich sind es kleine Gruppen, die die Angebote in Anspruch nehmen. Viele ziehen es vor, im eigenen Wagen hinzufahren, manche sogar mit dem Fahrrad. Dazu Adrian Voican:
Die Hügellandschaft ist sehr schön. Die Natur bezaubert die Reisenden, unabhängig von der Jahreszeit. Der Radtourismus erfährt neue Entwicklungen und Trends. Kulinarik, Weingenuss und Radfahren — diese drei Elemente lassen sich hervorragend kombinieren und ergeben ein einmaliges Erlebnis. Die Weinroute ist sehr gefragt in Rumänien. Sie stellt eine angenehme Erfahrung sowohl für Kenner wie auch für Nichtkenner dar. Die Leute verlieben sich in die Natur und in die rumänischen Weine.“