Vom Hermanständter Randgebiet zur südsiebenbürgischen Hügellandschaft
Heute reisen wir in ein Gebiet, das sich zum Markenzeichen des rumänischen Tourismus entwickelt hat.
Ana-Maria Cononovici, 18.11.2015, 19:43
Heute reisen wir in ein Gebiet, das sich zum Markenzeichen des rumänischen Tourismus entwickelt hat und einen bewährten Platz auf der Liste der EDEN-Reiseziele in Europa belegt. Das Kürzel EDEN steht für European Destinations of Excellence“, herausragende europäische Reiseziele — ein Projekt zur Förderung von Modellen eines nachhaltigen Tourismus in der gesamten Europäischen Union.
Das Hermannstädter Randgebiet (rum. Mărginimea Sibiului) nimmt den ersten Platz im Top der EDEN-Reiseziele ein. Der zweite Platz wird von der südsiebenbürgischen Hügellandschaft belegt. Die Rad- und Wanderwege sind vor kurzem eingeweiht worden und durchqueren die Kulturlandschaft Natura 2000“ auf der Route Podişul Hârtibaciului (dt. Harbacher Hochland) — Târnava Mare (dt. Großkokeltal). Es geht um das zweitgrößte Naturschutzgebiet in Rumänien, nach dem Biospährenreservat Donaudelta. Mihai Dragomir, Manager einer Reiseagentur, die das Hermannstädter Randgebiet zu seinen Angeboten zählt, bewirbt die Sehenswürdigkeiten:
Wir sprechen über ein Gebiet, wo sogen. Wehrkirchen oder Kirchenburgen zu besichtigen sind, über ein Gebiet mit einem in Europa einmaligen Bauerbe und über die größte Kulturlandschaft Rumäniens, die im Projekt Natura 2000 eingebettet ist. Wir haben sowohl ein kulturelles als auch ein natürliches Element, das sehr gut vertreten ist. Das Gebiet eignet sich eher als Reiseziel für den Ökotourismus, für aktiven Tourismus mit Rad und Wanderwegen, fürs Reiten und Fotografieren, und weniger für einen Tourismus im Auto oder im Bus. Das Konzept ist, den Touristen zu ermöglichen, Land und Leute in aller Ruhe zu entdecken. Sie sollen den Geschichten der Leute in jedem Dorf zuhören, im Heu schlafen und traditionelle Speisen essen können.“
Über 230 Km Rad- und Wanderwege verbinden 26 Dörfer mit Kirchenburgen, vier UNESCO-Denkmälern in Sighişoara (Schäßburg), Viscri (Weißkirch), Saschiz (Keisd) und Biertan (Birthälm). Die Touristen können auf 32 Wegen wandern. Sie brauchen dafür nicht besonders sportlich oder fit zu sein. Die Wege sind ebenfalls für Familien mit Kindern geeignet. Die längste Route beträgt 29,2 Km in Viscri und die kürzeste 1,6 km am Rande von Schäßburg rund um das Breite-Plateau.
Mihai Dragomir erläutert das gastronomische Angebot der Region:
Es ist ein Reiseziel, wo drei Kulturen zusammenschmelzen — die rumänische, die siebenbürgisch-sächsische und die ungarische — und das kann leicht in der Gastronomie bemerkt werden. Wir organisieren seit 2008 einen sogenannten Transylvanian Brunch und laden alle ein, die lokalen Kochrezepte zu entdecken. Es können wie gesagt rumänische, sächsische, ungarische Speisen oder Mischrezepte probiert werden.“