Landkreis Neamţ – Klöster, Natur und mehr
Heute reisen wir in den nordostrumänischen Landkreis Neamţ, der mit seiner reichen Kultur und atemberaubenden Natur den Touristen zu jeder Jahreszeit viel anzubieten hat.
Ana-Maria Cononovici, 01.07.2015, 17:45
Die Region Moldau im Nordosten Rumäniens ist vor allem für ihre außergewöhnlichen Klöster berühmt. Diese Ecke des Landes stellt zudem die Heimatregion zahlreicher Künstler Rumäniens dar. Während die Klöster in der Gegend seit Jahrhunderten treue Zeugen des Glaubens des rumänischen Volkes sind, ist der künstlerische Geist heute in Museen oder in den schattigen Rastplätzen wiederzufinden, die in zahlreichen Romanen den Handlungsraum bilden.
Die Region Moldau lädt mit ihrer atemberaubenden Schönheit die Touristen ein, sie zu bereisen und ihre Geheimnisse hinter den Steinmauern der Klöster zu entdecken. Das Mönchskloster Neamţ trägt auch den Namen Mănăstirea Mănăstirilor“ (zu dt. Das Kloster aller Klöster“) und ist das älteste seiner Art in Rumänien. Hier widmen sich die Mönche dem Schreiben und der Literatur. Kein Wunder, dass hier die ersten Übersetzungen in Rumänien erschienen sind. Hier wurde auch eine der ersten Buchdruckereien in Rumänien betrieben.
Einen Besuch wert ist auch das Kloster Vovidenia, das ein dem Schriftsteller Mihail Sadoveanu gewidmetes Museum beherbergt. Hier werden wir vom Priester Mihail Danieliuc empfangen:
Hier kann man seinen Arbeitsraum besichtigen, aber zuerst werde ich Ihnen ein Wohnzimmer zeigen, wo der Schriftsteller seine Gäste empfing. Im großzügigen Zimmer gibt es ein Klavier, an dem berühmte rumänische Musiker gespielt haben: Enescu, Lipatti und Maria Tănase.“
Die Gäste, die sich am Tag von der Ruhe, der beeindruckenden Schönheit der Natur und den Klöstern in dieser Ecke des Landes gerne verführen lassen, wo die Zeit stehengeblieben ist, dürfen am Abend die ausgelassene Feier nicht verpassen, die in einem legendären Ort statfindet: Hanu Ancuţei (Ancuţas Wirtshaus). Das berühmte Wirtshaus stammt laut Urkunden aus dem 18. Jahrhundert. Das Wirtshaus öffnete damals seine Pforten für Händler, die auf dem Weg nach Roman, Suceava und Iaşi einen Rastplatz suchten. Das Wirtshaus bildet den Handlungsraum der im Jahr 1928 veröffentlichten gleichnamigen Novelle von Mihail Sadoveanu. Heute wurde das Wirtshaus modern umgestaltet. Nuşa Chiriac kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Unsere Gäste werden von der Gastwirtin Ancuţa empfangen. Wir haben eine neue Barterrasse eingerichtet, wo wir im Freien kochen: Brot, Kuchen, Krautwickel kochen wir im Holzofen, Hänchenfleisch kochen wir auf glühenden Kohlen, in der Rauchkammer bereiten wir Speck und Pökelfleisch zu. Hier bereiten wir alle Gerichte nach traditionellem Rezept zu und die Zutaten sind natürlich, wir besorgen sie uns direkt vom Hersteller, sogar das Mehl kriegen wir direkt von der Mühle. Ancuţas Wirtshaus ist ein Vorbild der Gastfreundschaft hier in der Region.