Ein Abstecher zum Gedenkhaus „Ion Creangă“ in Humuleşti
Der Landkreis Neamţ liegt im Nordosten Rumäniens. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zahlreiche Klöster und historische Bauten, aber auch das Geburtshaus des großen Erzählers Ion Creangă.
Ana-Maria Cononovici, 13.05.2015, 17:40
Der Landkreis Neamţ liegt im Nordosten Rumäniens. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zahlreiche Klöster und historische Bauten. Eine Besichtigung enswert ist die Burg Neamţ, die während der Herrschaft Ion Petru I. Muşat (1375-1391) erbaut wurde. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1395. Die Burg Neamţ ist beeindruckend. Heute kann man 21 Säle besichtigen, darunter den Gerichtssaal, die Waffenkammer, den Kerker, die Vorratskammer. 3 km weit von Târgu Neamţ liegt der Luftbadekurort Băile Oglinzi, der von Laubwäldern umgeben ist.
Heute wollen wir Ihnen das Haus in Humuleşti, wo der berühmte Schriftsteller Ion Creangă (1.3.1837- 31.12.1889) gelebt hat, vorstellen. Das Dorf Humuleşti liegt 1,5 km entfernt von Târgu Neamţ. Roxana Josanu, Kuratorin des Gedenkhauses Ion Creangă“, gibt uns nun Einzelheiten über das Museum:
Die Atmosphäre im Ion-Creangă-Gedenkhaus ist sehr schön. Das Alter und die Einfachheit des Bauernlebens vor 200 Jahren lockt die Touristen an. Das Haus ist eine Oase der Ruhe. Die Gäste bleiben mit schönen Erinnerungen und erfahren interessante Informationen über den rumänischen Schriftsteller Ion Creangă und seine Tätigkeit.“
Das Haus ist 200 Jahre alt und wurde aus Tannenstämmen, Lehm und Dachschindeln gebaut. Es war damals das modernste Gebirgshaus, ein niedriges, nach Süden gerichtetes Haus, das sich des Sonnenlichtes und der Wärme erfreuen sollte. Die Kuratorin Roxana Josanu erläutert die Inneneinrichtung des Gedenkhauses:
Es geht um ein Haus, das im Stil jener Zeit ausgestattet ist. Die Touristen können im nördlichen Teil einen interessanten Ofen sehen. Hinter dem Kamin gibt es auch einen Schlafplatz. Sie können den Kamin sehen, wo die traditionellen Speisen wie Polenta und Krautwickel gekocht wurden, das Brettbett und den Haken für die Trachtenkleider sowie die Truhe, die jedes Mädchen, das heiraten wollte, haben musste. Das breite Brett, auf dem die Bauern saßen und Geschichten erzählten, Rätsel sagten und webten, konnte natürlich nicht fehlen. Diese Treffen waren für die Dorfgemeinschaft sehr bedeutend, weil die Alten der jungen Generation Volksweisheiten weitergaben. Es gibt eine Ecke, die mit Ikonen als Gebetspunkt beschmückt ist. Weil die Menschen in Neamţ sehr gläubig waren, gibt es zahlreiche Kirchen und Klöster, die eine Besichtigung wert sind. Die Touristen können auch weitere Haus- und Gartenwerkzeuge sehen. Sie können also das leben der Almbewohner und die Atmosphäre, in der sie lebten, kennenlernen.“
In der Nähe des Gedenkhauses wurde der Themenpark Ion Creangă“ organisiert. Es geht um eine Ausstellung von beliebten Gestalten, die in den Geschichten des Schriftstellers vorkommen, sowie um eine Sammlung von wertvollen ethnographischen Gegenständen wie alte Trachten, Geschirr und Werkzeuge.