Astra Film legt Sonderprogramm für die Ukraine auf
Dokumentarfilme, die die ungeschminkte Wirklichkeit in der Ukraine zeigen, das ist das Thema eines Sonderprojektes, das die Organisatoren des Filmfestivals Astra jüngst angestoßen haben.
Corina Sabău, 15.03.2022, 18:19
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in der Ukraine hat Astra Film das Sonderprogramm „Actiune prin non-fictiune pentru Ucraina“-Aktion durch Sachfilme für die Ukraine aufgelegt. Das Publikum im ganzen Land hat Zugang zu Dokumentarfilmen, die wahre Kriegsgeschichten aus dem Nachbarland erzählen. Die Dokumentarfilme können auf www.astrafilm.ro angesehen werden, ein Ticket kostet 2 €. Das Geld aus der Kampagne wird für humanitäre Zwecke zur Unterstützung des ukrainischen Volkes gespendet. Olimpia Colibaba vom Team des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Astra kommt zu Wort mit Einzelheiten: „Was wir uns mit diesem Projekt vornehmen ist, mit den von uns ausgewählten Dokumentarfilmen die ungeschminkte Wirklichkeit zu zeigen. Dieses Sonderprogramm, das im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine entstanden ist, soll also die Wahrheit zeigen.
Die drei Dokumentarfilme in diesem Sonderprogramm helfen uns, besser zu verstehen, was in der Ukraine geschieht und wie das Leben der Menschen dort, das Leben von Menschen wie uns, beeinflusst wird. Wir haben drei sehr gute Filme für dieses Programm ausgewählt, drei preisgekrönte Dokumentationen mit drei unterschiedlichen Geschichten. Beim Astra-Filmfestival wurde einer dieser Dokumentarfilme, Das ferne Bellen von Hunden von Regisseur Simon Lereng Wilmont, in den europäischen Wettbewerb 2018 aufgenommen. Es handelt sich um einen mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm, der auch für den Oscar nominiert wurde. Der bewegende Film verfolgt das Leben eines Jungen, der mit seiner Großmutter in einem Dorf in der Ostukraine, nahe der Konfliktzone, lebt. Fast jeden Tag hören sie Granaten, Offiziere kommen in die Schule, in der der Junge lernt, um den Kindern beizubringen, wie man ein Minenfeld erkennt, ihr Leben wird durch den Krieg zerstört. Die beiden anderen Dokumentationen stammen von der Ukrainerin Alina Gorlova, die sich derzeit in Kiew aufhält und mit Freiwilligenorganisationen humanitäre Arbeit leistet“.
Die beiden Filme des vom Astra Film Festival initiierten Sonderprogramms der ukrainischen Regisseurin Alina Gorlova sind Der Regen hört nie auf und Keine offensichtlichen Anzeichen. Das 28. Internationale Dokumentarfilmfestival Astra, das 2021 in Sibiu stattfand, war eine hybride Veranstaltung, bei der die physische und die virtuelle Welt auf kreative Weise zusammenkamen. Im vergangenen Jahr fanden auf dem Festival über 200 kulturelle Veranstaltungen statt, und die beliebtesten Filme konnten auch online angesehen werden. Wir haben mit Olimpia Colibaba darüber gesprochen, was das Festivalteam in diesem Jahr vorhat: „Dieses Jahr wollen wir in die Kinos zurückkehren, aber wir werden auch weiterhin Vorführungen im Freien organisieren. Das Festival findet vom 10. bis 16. Oktober in Kinos statt, aber vorher werden wir diese Freiluftvorführungen organisieren. In diesem Jahr werden wir auch das Bildungsprogramm Astra Film Junior wieder einführen, das in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt ausgefallen ist. Astra Film Junior ist ein Filmerziehungsprogramm für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren, und für jede Altersgruppe bereiten wir geeignete Filme vor. Es handelt sich um Filme, die die Realität um uns herum zeigen und gleichzeitig den Zuschauern etwas über den Dokumentarfilm beibringen, so dass sie mehr über das Genre lernen: was ein Dokumentarfilm ist, was zu seiner Herstellung gehört. Einige unserer jüngeren Zuschauer, die an früheren Ausgaben teilgenommen haben und damals Gymnasiasten waren, sind heute Filmstudenten“.