Dokufilm „EverRestless“: Marathon am Nordpol für wohltätige Zwecke
Der Regisseur Sorin Florea will den Marathonläufer Vlad Pop während seiner Beteiligung am Arctic Ultra Marathon filmisch begleiten. Die Aktion hat auch eine humanitäre Dimension – der Sportler möchte damit Geld für krebskranke Kinder sammeln.
Carmen Săndulescu, 12.02.2020, 18:00
Eine Reise zum Nordpol ist eine der außergewöhnlichsten Reisen, auf die man sich begeben kann. Das ist jedoch kein Hindernis für den Regisseur Sorin Florea. Der Filmemacher beginnt am 19. Februar zusammen mit dem Fotografen Adi Bulboacă und dem Sound-Designer Tudor Petre eine Expedition zum Nordpol, um einen unabhängigen Film am nördlichsten Punkt der Erde zu drehen.
EverRestless“ erzählt die Geschichte des Marathonläufers Vlad Crişan Pop, der sich an einem der härtesten Marathons, dem 6633 Arctic Ultra Marathon, beteiligt, um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. So eine Nachricht ist allerdings nicht neu in den rumänischen Medien, der Rumäne Tiberiu Uşeriu, der dreifache Sieger des Yukon Arctic Ultramarathons in Kanada, hat die Ziellinie des Laufes 2020 als Zweiter überschritten. Er und Sieger Fabian Imfeld aus der Schweiz waren die einzigen von über 20 Teilnehmern, die den Nordpol-Marathon beendet haben.
Was die zwei Geschichten jedoch unterscheidet, ist, dass eine solche Aktion eine Premiere im rumänischen Kino darstellt. Und dass alles mit unabhängigen Finanzmitteln gemacht werden soll. »EverRestless« ist über jeden von uns und wie wir unsere Gedanken kontrollieren, wenn die Wirklichkeit etwas anders zeigt“, sagt der Regisseur Sorin Florea:
Die Teilnehmer sollen 620 Km innerhalb von neun Tagen laufen, und wir werden alles dokumentieren, beginnend mit den Vorbereitungen und bis sie die Ziellinie erreichen. Die psychische Belastung ist bekanntlich bei solchen Wettrennen — viel wichtiger als die physische. Man muss die extremen Wetterbedingungen überstehen, die Ausrüstung durch die tiefgefrorene Landschaft schleppen, und sehr häufig kommen bei Teilnehmern Halluzinationen vor. Bei den Kontrollpunkten kriegt man nur warmes Wasser zum Trinken. Dieses Jahr beteiligen sich insgesamt nur 7 Menschen, und wer das nicht zum ersten Mal macht, sagt, dass dieser Marathon der schwierigste ist.“
2019 hat sich Vlad Pop am kurzen Wettrennen beteiligt, 6633 Arctic Ultra, und hat die Ziellinie nach 192 km als Erster überschritten, mit einem 26 Stunden-Vorsprung gegenüber dem zweiten Konkurrenten. Seine Motivation lag darin, dass er in der Stiftung für krebskranke Kinder MagicCamp ein krebskrankes Kind kennengelernt hatte, das sein Bein verloren hatte. Dieses Jahr nahm sich der Marathonläufer vor, Geld für 20 Stipendien für krebskranke Kinder zu sammeln. Warum das Filmteam mitläuft, erläutert der Regisseur Sorin Florea:
Diese Initiative verdanken wir auch der modernen Technik, heute ist alles einfacher und wir können die Kameras und die ganze Ausrüstung einfacher mitschleppen. Natürlich sind wir nicht die ersten, die eine Dokumentation am Nordpol und in der Arktis drehen, aber unsere Vorgänger sind riesige Medienunternehmen wie die BBC. Wir hoffen, dass der Film Ende des Sommers fertig sein wird, denn wir möchten ihn auf Festivals präsentieren. Astra Film Festival hat bereits sein Interesse gezeigt, dann wird er in die Kinos kommen, aber alles der Reihe nach, zuerst müssen wir am 11. März wohlauf nach Hause zurückkommen.“
Sorin Florea wünscht sich, dass seine Produktion die Menschen für die Notwendigkeit sensibilisiert, mehr Empathie im Umgang mit den anderen zu zeigen.