Neuer Spielfilm von Tudor Giurgiu im Kino: Heimweh und unmögliche Liebesgeschichte
Der vierte Spielfilm von Tudor Giurgiu, Parking, hat seine Premiere auf dem 18. Internationalen Filmfestival Transilvania gefeiert. Die Produktion von Tudor Giurgiu basiert auf dem Roman Die Annäherung von Marin Mălaicu-Hondrari.
Corina Sabău, 03.07.2019, 18:30
Auf dem 18. Internationalen Filmfestival Transilvania (TIFF) hat sich der Streifen von Tudor Giurgiu positiver Filmkritik erfreut. Als Inspirationsquelle für den vierten Film des Regisseurs Tudor Giurgiu dient der Roman von Marin Mălaicu-Hondrari Apropierea“ (Die Annäherung“), der 2010 im Verlag Polirom erschien. Der Film erzählt die Geschichte eines Dichters aus einer kleinen rumänischen Stadt, der 2002 nach Spanien auswandert. In Córdoba kriegt er eine Stelle als Nachtwache in einem Parkhaus, seine Existenz wird von der unmöglichen Liebesgeschichte mit einer spanischen Sängerin und dem Heimweh geprägt. Seine Suche nach der großen Liebe nimmt die Form einer überraschenden und reizenden Geschichte an. Der Schriftsteller und Drehbuchautor Marin Mălaicu-Hondrari kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Der Film ist eigentlich dem Buch nicht sehr ähnlich. Das Drehbuch in seiner aktuellen Form ist dem Regisseur Tudor Giurgiu zu verdanken, denn von den ersten Versuchen zur endgültigen Form ist das Drehbuch sehr stark von seinem Stil geprägt. Wir haben uns darauf geeinigt, dieselbe Atmosphäre wie im Buch auch im Film zu schaffen, eine Atmosphäre zwischen Traum und Wirklichkeit, die Atmosphäre im Leben von Adrian, der nachts nicht schlafen kann, weil er als Nachtportier arbeitet und mit der Zeit fühlt, dass sich sein Gehirn täuscht. Das fand ich sehr wichtig, dass wir die Atmosphäre des Romans wiedergeben konnten, selbst wenn wir im Film auf einige Gestalten verzichten mussten und hingegen neue Gestalten und Situationen auftauchten. Der Verlag Polirom hat eine neue, begrenzte Auflage des Romans auf den Markt gebracht, die dem Film gewidmet ist.“
Der Roman ist auch in polnischer und spanischer Übersetzung erschienen. Über die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Tudor Giurgiu sagte Marin Mălaicu-Hondrari:
In diesen sieben Jahren, in denen wir für den Film zusammengearbeitet haben, sind wir Freunde geworden. Tudor hat alle meine Bücher gelesen, auch meine Gedichte, und alles, was ich geschrieben habe, ist irgendwie im Drehbuch wiederzufinden und darin liegt, meiner Meinung nach, der Mut von Tudor Giurgiu. »Parking« ist kein minimalistischer Film. Der Film ist auch nicht politisch korrekt gegenüber der Situation der osteuropäischen Einwanderer in Westeuropa.“
Im Film sind spanische und rumänische Darsteller zu sehen, unter ihnen Belén Cuesta, Ariadna Gil, Luis Bermejo, Carmen Florescu, Valentin Popescu, Emilian Oprea, Paul Cimpoieru. Die Hauptrolle wird von Mihai Smarandache verkörpert, Darsteller des Theaters Odeon in Bukarest. Mihai Smarandache sagte über seine Rolle im Spielfilm von Tudor Giurgiu:
Ich habe mein Bestes getan, um in die Haut der Hauptfigur zu schlüpfen, ich weiß jedoch nicht, ob ich seine Einsamkeit genau wie im Roman von Marin Mălaicu-Hondrari perfekt zum Ausdruck gebracht habe. Das war allerdings mein erster Gedanke, als ich das Drehbuch gelesen habe, ob ich den Blick haben kann, der die innere Unruhe von Adrian zum Ausdruck bringt. Die Einsamkeit merkt man sehr gut im Blick eines Menschen.“
Die weibliche Hauptrolle wird von der spanischen Darstellerin Belén Cuesta verkörpert. Für die Rolle Kiki im Film El amor se hace“ von Paco León wurde sie 2016 für die Goya-Preise nominiert, 2017 hat sie den Feroz-Preis für die beste Darstellerin in einer Nebenrolle für die TV-Serie Paquita Salas“ gewonnen.